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Morgan Freeman kehrt in seiner Paraderolle zurück…

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Mein Freund der Delfin 2

Quelle: Comingsoon

…in Mein Freund, der Delphin 2!

Bevor ich allerdings hier irgendein Urteil noch fallen lasse, muss dazu noch eingestehen, dass ich den Originalfilm von 2011 nicht gesehen habe und er eigentlich ziemlich gut sein soll (82% positiver Kritiken auf RottenTomatoes.com und eine durchschnittliche Zuschauerwertung von "A+" in den USA, was hierzulande einer perfekten "1+" entspricht). In Deutschland war Dolphin Tale (so der clevere Originaltitel des in Deutschland etwas bescheuert betitelten Strifens) kein großer Erfolg und lockte keine Viertelmillion Zuschauer in die Kinos. In den USA sah es schon deutlich anders aus und der $37 Mio teure Film verdoppelte annährend sein Budget an den Kinokassen. Dass jetzt eine Fortsetzung kommt, erscheint dennoch ungewöhnlich, denn der erste Film erzählte eine wahre und in sich abgeschlossene Geschichte und wirkte nie wie ein Streifen, aus dem ein Franchise gebaut wird. Wiederum könnte man das gleiche über den ersten Free Willy sagen, der auch zwei Nachfolger hatte.

Interessanterweise soll auch das Sequel eine wahre Geschichte erzählen. Ging es im ersten Film noch um das Delfinweibchen Winter (gespielt von sich selbst im Film), das seine Schwanzflosse verloren hat und eine Prothese bekam, soll es in der Fortsetzung um den Baby-Delfin Hope gehen, der vom gleichen Meeresaquarium gerettet wurde.

Die gesamte Besetzujg des ersten Films (neben Morgan Freeman noch Ashley Judd, Kris Kristofferson, Harry Connick Jr. und Nathan Gamble) sowie dessen Regisseur, Charles Martin Smith, kehren für die Fortsetzung zurück. Ob diese, wie der Vorgänger, auch in 3D kommen wird, ist noch unklar. In den USA startet Mein Freund, der Delfin 2 am 19.09.2014, der deutsche Starttermin steht noch nicht fest.

Cold Prey – Eiskalter Tod (2006)

Cold Prey - Eiskalter Tod (2006) Filmkritik

Fritt vilt, NO 2006 • 97 Min • Regie: Roar Uthaug • Mit: Ingrid Bolsø Berdal, Rolf Kristian Larsen, Tomas Alf Larsen, Viktoria Winge • FSK: ab 16 Jahren • Verleih: SUNFILM Entertainment DVD-Start: 7.12.2007

Handlung

Fünf junge Freunde fahren zum Snowboarden in die abgelegenen Berge Norwegens. Als es zu einem Unfall kommt und einer der Draufgänger verletzt wird, sucht die Truppe Zuflucht in einem alten verlassenen Hotel. Dort dauert es nicht lange, bis ein vermummter Killer die Protagonisten nach allen Regeln der (Horrorfilm)Kunst dezimiert.

Kritik

Seit Scream 1996 dem Slasher-Genre neuen Atem einhauchte, kam die Welle nie richtig zum Stoppen, wenn auch nach einigen Jahren große Erfolge ausblieben. Das lag vor allem daran, dass die Filme nicht Neues geboten und das klassische Konzept eines Slashers einfach nur lustlos ausgeschlachtet haben. Die meisten dieser Filme kamen, wie erwartet, aus den Vereinigten Staaten und schon lange hörte man auf, etwas Gutes aus dieser Richtung zu erwaten. Das Interesse des Publikums wechselte erst zu Gruselgeistern (Ring, The Grudge – Der Fluch, Paranormal Activity) oder zum Folterhorror (Saw, Hostel).

Cold Prey - Eiskalter Tod (2006) 1Mit Cold Prey – Eiskalter Tod von 2006 kam die große Überraschung ausgerechnet aus Norwegen auf den Markt. Der Streifen ist ein knallharter, reinblütigen Slasher, der sich nicht hinter seinen amerikanischen Vorbildern zu verstecken braucht. Die Handlung liest sich wieder ziemlich konventionell und das ist sie auch. Was hier aber an Originalität fehlt, wird durch sehr solide handwerkliche Inszenierung wettgemacht. Roar Uthaug hat seine Hausaufgaben gemacht und für Cold Prey die reine Essenz eines soliden Slashers herausgefiltert. Während viele neuere Vertreter dieser Horrorgattung vor allem auf möglichst brutale Mordszenen setzen, kehrt Uthaug hier zu den Ursprüngen zurück und punktet mit stets ansteigender Spannung. Dabei lässt er sich genug Zeit, um die Figuren und das Setting einzuführen. Es vergeht fast der halbe Film bis zum ersten Mord, was der Charakterentwicklung gut tut. Dies ist nämlich eine weitere Stärke des Films, denn mit Ingrid Bolsø Berdals „Jannicke“ hat der Film eine der besten „Scream Queens“ der letzten Jahre zu bieten und vielleicht auch den stärksten weiblichen Charakter in einem Horrorfilm der letzten zehn Jahre neben „Sarah“ in The Descent.

Natürlich wartet Cold Prey auch mit typischen Elementen des Genres auf. Es gibt eine schöne Blondine in Unterwäsche, bei der Brutalität hält sich der Film nicht zurück und einige Logiklöcher muss man natürlich auch mal übersehen. Ein weiterer Aspekt des Films, welcher diesen aber aus der Menge herausstechen lässt, ist die wunderschöne Kameraarbeit, die mit den wunderschönen, verschneiten Bergkulissen einerseits und der Düsternis im Inneren des verlassenen Hotels andererseits toll harmoniert. Das sorgt für ein Ambiente, das man in einem Slasher nur selten zu sehen bekommt.

Cold Prey erfindet das Rad nicht neu und das war auch nie die Ambition der Macher. Abgesehen von einem kleinen Twist in der Handlung am Ende, verläuft alles ziemlich den Erwartungen entsprechend. Doch dies ist hier keinesfalls negativ gemeint, denn der Film macht seine Sache richtig gut und lässt Hoffnung aufkommen, dass auch aus anderen Ländern, die zuvor nicht wirklich für Genreware bekannt waren, eines Tages sehr solide Produkte kommen können.

Fazit

Cold Prey – Eiskalter Tod ist ein solider lupenreiner, kompromissloser Slasher, der die Konventionen des Genre befolgt und das Beste daraus macht.

Trailer

Autoren für die "Scream"-Serie gefunden!

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Scream-Serie

Quelle: Variety

Während die kommende Legion-Serie noch in Kinderschuhen steckt, wird über eine Serie basierend auf der erfolgreichen Slasher-Reihe Scream bereits seit über einem Jahr geredet. Erst im April erhielt sie aber von MTV tatsächlich grünes Licht. Da MTV momentan große Erfolge mit der "Teen-Wolf"-Serie feiert (diese wird ab gestern im deutschen Free-TV auf RTL II ausgestrahlt), liegt es wohl für den Sender nahe, einen weiteren Film, der sich an das Teenager-Publikum richtet, in eine Serie zu verwandeln. Während für die Regie des Pilotfilms von "Scream" momentan immer noch Wes Craven gehandelt wird, angelte man sich jetzt auch zwei Autoren – Dan Dworkin und Jay Beattie. Die beiden haben sich in Vergangenheit hauptsächlich durch ihre Arbeit an "Criminal Minds", "Revenge" und der gecancellten Serie "The Event" hervorgetan. Was mich betrifft, allesamt keine sonderlich beeindruckenden Credentials. Wiederum bin ich aber auch weiterhin nicht überzeugt, dass "Scream" in Serienform gut funktionieren wird. Wenn Scream schon fortgesetzt werden muss, dann lieber in Filmform (wobei ich finde, dass Scream 4 ein durchaus solider Abschluss war und man es auch dabei belassen sollte).

Jedenfalls legt die Ankündigung der Autoren nahe, dass die Serie in unmittelbare Nähe rückt. Bereits nächstes Jahr sollte sie dann über die Bildschirme flimmern.

Legion geht in Serie…

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Legion Serie

Quelle: Shocktillyoudrop

Erinnert sich jemand noch an Legion? Eine Art Terminator nur mit Engeln statt Killerrobotern (kein Witz), in dem Paul Bettany als Erzengel Michael an der Seite von Menschen, mit Maschinengewehren bewaffnet, eine junge Frau, die mit einem außerwählten Baby schwanger ist, beschützt und gegen die von Gott gesandten Engel kämpft, welche die Apokalypse über die Menschheit bringen sollen? Wahrscheinlich nicht, denn einen dauerhaften Eindruck hat der Film wirklich nicht hinterlassen. Doch jemand erinnert sich. SyFy (der TV-Sender, der sich kürzlich auch für den Internet-Trash-Hit Sharknado verantwortlich zeichnete) gab einen Pilotfilm zu einer auf dem Film basierenden Serie in Auftrag. Heißen soll diese allerdings "Dominion" und ich würde nicht damit rechnen, dass irgendjemand von den an dem Film beteiligten Schauspielern (Paul Bettany, Lucas Black, Adrienne Palicki) für die Serie zurückkehren wird. SCott Stewart, der Regisseur des Originals sowie des missratenen Vampistreifens Priest, wird allerdings die Pilotfolge selbst inszenieren, sodass die Serie nicht komplett lose ist von dem Film.

Nun gut, der Film war mit mehr als $65 Mio weltweitem Einspiel und bei einem Budget von nur $26 Mio ein durchaus solider Erfolg, doch muss man wirklich aus allem ein Franchise oder eine Serie machen? Gibt es wirklich große Fangemeinden, die es nicht abwarten können, bis die Geschichte von Legion weitergeht? Ich wage es zu bezweifeln.

Hier das vollständige Press Release von SyFy zu der neuen Serie:

"The future of humanity hangs in the balance as the ultimate celestial battle descends to Earth in Syfy’s compelling new series Dominion, which has been greenlit to pilot by Syfy. Universal Cable Productions and BOLD Films are producing. Based on characters from the hit theatrical film Legion (2010), Dominion is an epic supernatural action drama set 25 years in the future after a war between an army of angels and mankind has transformed the world. The series follows the perilous journey of a rebellious young soldier who discovers he’s the unlikely savior of humanity. Scott Stewart, who co-wrote and directed Legion, is back to direct the pilot, and is one of the project’s executive producers. Michel Litvak and David Lancaster of BOLD Films are also Executive Producers. Vaun Wilmott, who is also writing the Syfy miniseries development project Ringworld, is writer and co-executive producer."

John Williams kehrt für Star Wars Episode VII zurück

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Star Wars 35mm

John Williams, der legendäre Filmkomponist aller sechs Star-Wars-Filme und langjähriger Gefährte von George Lucas und Steven Spielberg, wurde von der neuen Lucasfilms-Chefin Kathleen Kennedy bei der Star Wars Celebration Europe in Essen als Komponist für den neuen Star Wars-Film Episode VII bestätigt.

John Williams komponierte für die Star Wars-Franchise die berühmten Stücke "Main Theme" und "Imperial March", außerdem zeichnet er sich für zahlreiche weitere legendäre Themes verantwortlich, unter anderem für Jurassic Park, Indiana Jones, Der Weiße Hai, E.T. – Der Außerirdische und Superman. Für seine Leistungen wurde der Meisterkomponist bisher mit fünf Oscars bedacht, sein letzter für Schindlers Liste 1993.

Weitere Informationen ließ sich Kathleen Kennedy leider nicht entlocken, etwa zu den hartnäckigen Cast-Gerüchten oder den vermeintlichen Querelen von Regisseur J.J. Abrams, der seinen Rücktritt aus dem Projekt angedroht haben soll. Aktuell nehme sich der Star-Trek-Regisseur eine kleine Auszeit, so Kennedy, die ansonsten voll des Lobes über Abrams sprach.

Darüberhinaus sei Episode VII immer noch in der Drehbuchphase, Autor Michael Arndt nimmt in den Story-Meetings derzeit auch den Rat der ehemaligen Star-Wars-Drehbuchautoren Lawrence Kasdan und Simon Kinberg in Anspruch.

Der Kinostart von Star Wars: Episode VII ist für 2015 angepeilt.

Zwei Filmposter zu Captain Phillips enthüllt

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Captain Phillips Poster

Quelle: Comingsoon

Sony hat die ersten zwei Poster zu Paul Greengrass auf wahren Begebenheiten basierendem Drama Captain Phillips veröffentlicht. Darin spielt Tom Hanks (der dank dieser Rolle und dem Part von Walt Disney in Saving Mr. Banks sein interessantestes Schauspieljahr seit mehr als einem Jahrzehnt vor sich hat) den Kapitän des US-Containerschiffs Maerks Alabama, das im April 2009 von somalischen Piraten gekapert wurde. Erst vier Tage später wurde Captain Phillips dank militärischem Einsatz erfolgreich befreit.

Captain Phillips Poster 1Captain Phillips Poster 2

Das Greengrass mit solchen Real-Life-Themen sehr taktvoll und zugleich unglaublich effektiv umgehen kann, hat er mit Flug 93 vor sieben Jahren bewiesen. Bis heute ist sein Film über das United-93-Flugzeug, welches das von den Terroristen am 11. September vorgesehene Ziel nicht erreicht hat, der beste Film zum 9/11-Thema. Auch wenn der Ausgang der Geschichte selbstverständlich von Anfang an klar ist, ist sein Film bis zur letzten Sekunde unglaublich fesselnd und zuweilen nervenzerreißend. Zurecht wurde Greengrass dafür auch für den Oscar als "Bester Regisseur" nominiert. Mit Captain Phillips kann er womöglich auf weitere Anerkennung hoffen. In Deutschland kommt der Streifen am 7.11.2013 in die Kinos. Hier könnt Ihr euch noch einmal denm Eindruck von dem ersten Trailer verschaffen.

R.E.D. 2-Pressekonferenz: Renter ist Bruce Willis längst nicht

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R. E. D. – Retired Extremely Dangerous: ob die Attribute "in Rente" und "extrem gefährlich" für Hollywood-Legende Bruce Willis auch unabhängig vom Film gelten, jene Frage stellte sich vergangenen Mittwoch auf der Münchener Pressekonferenz zum Sequel des Action-Hits. Wie gewohnt stellt Willis sich gelassen der Journalisten-Meute und statt Hollywood-Abgehobenheit bringt er extra viel Zeit für das Frage-Antwort-Spiel mit. Bis nicht jeder losgeworden ist, was er fragen wollte, denkt der Stirb-Langsam-Star gar nicht daran, den Salon des Münchner Mandarin Hotels zu verlassen – nach "extrem gefährlich" hört sich das nicht unbedingt an.

Dabei ist es fast ein Wunder, wie entspannt er dort vorne sitzt, denn, wie er im Laufe der Pressekonferenz berichtet, sorgt seine kaum ein Jahr alte Tochter im Privaten gerne für ein gutes Maß Action. Dass er sich eine viertel Stunde zum Photocall verspätet, sei der Legende verziehen – die Kleine habe beruhigt werden müssen, erzählt er den Journalisten entschuldigend. Sie zu beruhigen scheint dabei eine nicht viel weniger anspruchsvolle Mission zu sein, als eine der gut dutzend Filmmissionen, denen der Hollywood-Star sich bis dato gestellt hat. So nimmt er sich im Blitzlichtgewitter des Photocalls schließlich einen kurzen Augenblick und bittet die Journalisten darum, ihm für ein paar Sekunden eine Blitzlicht-Pause zuzugestehen. Hat Bruce Willis sich seit seinem Durchbruch vor einigen Dekaden nun also verändert? Ja, verändert hat er sich definitiv: Seine Prioriäten sind heute offenkundig andere, als noch vor Jahren, in Rente" aber ist er deswegen noch lange nicht. Wie jeder andere Mensch habe auch er sich an die Anforderungen des Lebens angepasst, erwidert er gelassen. Auch das reaktionsschnelle Kontern nach Schema Frage – Gegenfrage beherrscht Willis offensichtlich noch. So lächelt er auf die Frage nach den konkreten Veränderungen erst einmal entspannt und will vom Fragesteller wissen, ob der sich denn nicht auch an den Lauf seines Leben anpassen würde.

Nach Rente sieht das ganz und gar nicht aus. Sein Humor ist der alte, seine Gelassenheit diegleiche und sein Effekt auf die Masse noch immer derselbe. Und doch gibt es da einen Bereich, in dem er sich scheinbar zur Ruhe gesetzt hat. Seine Stunts realisiere er heute nicht mehr selbst, so erklärt er.
Weder in Rente, noch extrem gefährlich also, sondern noch immer ganz der charmante und sympathische Weltstar. Bruce Willis hat mit der Zeit nicht verloren, sondern viel mehr gewonnen – ein Familienleben, das für ihn heute oberste Priorität hat, nachdem er, wie er selbst formuliert, im Laufe seiner Karriere zwar dutzende von Malen die Welt gerettet hat, die ein oder andere Beziehung zu einer Frau im Privaten jedoch nicht zu retten vermochte.

Da sei dem Action-Star mit dem weichen Kern das Familien-Glück doch mehr als nur gegönnt. Genauso gegönnt sei ihm der voraussichtliche Erfolg von R.E.D. 2. Ob es mit selbigem, wie zu erwarten, tatsächlich etwas wird, stellt sich am 12.09. heraus, wenn das Sequel die deutschen Kinos erobert. Als Frank Moses wird Willis in der Forsetzung erneut aus dem Rentnerdasein gerissen und muss sich der nächsten Mission zur Weltrettung stellen. Es ginge diesmal weniger um die Action, sondern eher um Komik, erklärt Willis die Unterschiede zwischen R.E.D. und dessen Nachfolger. Viel mehr will er zu dem Film auch gar nicht sagen. Es sei genauso widersinnig, über Filme zu reden, wie zu Architekturwerken zu tanzen – "Bildet euch selbst eine Meinung!" fordert er auf: Der Kinobesuch sei abschließend also jedem von der Legende persönlich ans Herz gelegt.

Box-Office USA 2013 – Halbjahresbericht

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Nachdem ich kürzlich einen Blick auf die Verlierer und Gewinner der vergangenen sechs Monate an den deutschen Kinokassen geworfen habe, ist es nun an der Zeit, dasselbe Prinzip auch auf das US-amerikanische Box-Office anzuwenden. Auch dort gab es dieses Jahr nämlich schon viele große Überraschungen, sowohl positiver als auch negativer Natur. Insgesamt hat das erste Halbjahr von 2013 im Gegensatz zu Deutschland etwas schlechter abgeschnitten. Um genau zu sein, lag das Gesamt-Box-Office von 2013 gegen Ende Juni etwa 2% unter dem Vorjahr. Allerdings sollte das auch niemanden verwundern, wenn man bedenkt, dass in der ersten Hälfte von 2012 Megahits wie Die Tribute von Panem – The Hunger Games ($408 Mio) und Marvel’s The Avengers ($623,4 Mio) gestartet sind. Damit konnte dieses Jahr nicht wirklich mithalten. Jedoch haben ein rekordverdächtiger Mai ($1,14 Mrd) und ein noch erfolgreicherer Rekord-Juni Juni ($1,25 Mrd) dieses Jahr vor einem noch schlimmeren Absturz bewahrt. Ende April lag 2013 nämlich noch 12% hinter dem Vorjahr. Wer jedoch besonders überzeugt hat und wer hinter den Erwartungen zurückblieb bzw. einfach nur erbärmlich lief, darauf gehe ich im Folgenden ausführlich ein.

Gewinner

Dwayne "The Rock" Johnson & Melissa McCarthy

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 1Okay, ich gebe zu, ich schummele hier ein bisschen, indem ich direkt zwei Namen nehme, aber was soll’s, es ist schließlich meine Liste! Es bestehen jedoch wenig Zweifel, dass 2013 zu diesen beiden Mimen besonders gütig war. Etwas ganz Besonders ist dem ehemaligen Profi-Wrestler The Rock, heutzutage eher bekannt unter seinem bürgerlichen Namen Dwayne Johnson, gelungen. Ab dem 22. Februar bis zum Ende von Juni war mindestens ein Film mit seiner Beteiligung in der wöchentlichen Top 10 vertreten – jede einzelne Woche! Das bedeutet, dass 19 Wochen lang The Rock einen Top-10-Hit hatte. Insgesamt waren es vier Filme. Ab Februar kam jeden Monat ein Film mit ihm in die Kinos. Drei dieser vier Filme eröffneten auf Platz 1 der Charts, während der vierte die Spitze nur knapp verfehlte. Zwar hat Dwayne "The Rock" Johnson seit dem Beginn seiner Karriere vor 11 Jahren schon diverse Erfolge gefeiert, er wurde jedoch erst 2011 zu einem wirklich großen Kassenmagneten, als sein Einsatz in Fast and Furious Five dem Franchise zu Rekordhöhen verhalf. Mit einem anderen Sequel, Die Reise zur geheimnisvollen Insel, landete er letztes Jahr einen weiteren Hit. Doch sein Filmquartett dieses Jahr bedeutet für The Rock einen weiteren großen Schritt in seiner Karriere. Auch wenn einer der vier Filme gegenüber den Erwartungen etwas enttäuscht hat, waren alle vier dennoch finanzielle Erfolge. Zunächst war da Snitch – Riskanter Deal, der im Februar mit $13,2 Mio anlief und auf dem Weg zu einem Gesamtergebnis von $42,9 Mio überraschendes Durchhaltevermögen bewies. In einer für ihn eher untypisch dramatischen und actionarmen Rolle bewies er seine Zugkraft. Bei einem Budget von knapp $20-22 Mio,  war es ein solider Erfolg. Gerade hat Snitch die Top 10 verlassen, startete G.I. Joe – Die Abrechnung mit $51 Mio in den ersten vier Tagen auf Rang 1. Zwar lag der Start unter dem des ersten Films, doch ich bin sicher, dass ohne The Rocks Beteiligung der Film noch schlechter abgeschnitten hätte. Insgesamt kam der Streifen auf $122,5 Mio und wurde zum zweiterfolgreichsten Film für den Schauspieler, mit der Ausnahme der Fast-and-Furious-Filme. Ende April brachte Michael Bays Pain and Gain ihn wieder an die Chartspitze mit $20,2 Mio. Zwar stürzte der Film danach schnell ab und verfehlte sogar knapp $50 Mio, doch bei einem Produktionsbudget von $26 Mio war es wieder ein Erfolg für den Ex-Wrestler. Zum wahren Überflieger wurde jedoch Fast & Furious 6, der mit bislang mehr als $235 Mio mehr eingespielt hat als The Rocks erste drei Filme von 2013 zusammengenommen und auch problemlos zum erfolgreichsten Teil der Reihe wurde. Damit hat sich The Rock eindeutig einen Platz auf dieser Liste verdient.

Melissa McCarthy kann zwar quantitativ nicht mit The Rock mithalten, doch es ist ihre unmittelbare Zugkraft, die entscheidend  war für zwei der größten Comedy-Erfolge von 2013  – Voll abgezockt und Taffe Mädels. Brautalarm hat 2011 McCarthy eine Oscarnominierung eingebracht und sie zugleich auch zum größten weiblichen Comedy-Star in den USA gemacht. Voll abgezockt verließ sich hauptsächlich auf ihre Starpower und eröffnete mit hervorragenden $34,6 Mio. Trotz mieser Kritiken hat er es auf $134,5 Mio gebracht, und das bei einem Budget von nur $35 Mio! Natürlich war das bereits ein Hinweis darauf, dass McCarthys gemeinsamer Auftritt mit Sandra Bullock in Taffe Mädels noch besser abschneiden würde. So kam es auch. Die Actionkomödie startete am letzten Juni-Wochenende mit$39,1 Mio und nahm damit Kurs auf mehr als $150 Mio auf. Bei Produktionskosten von $43 Mio erneut ein Erfolg auf ganzer Linie! Damit haben sich sowohl The Rock als auch Melissa McCarthy als Kassenmagnete par excellence bestätigt.

Comicbuchverfilmungen

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 2Dass Comicbuchverfilmungen per se seit Jahren große Erfolge feiern, versteht sich von selbst. In den letzten zehn Jahren wurde das Rennen um das Jahres-Box-Office in den USA dreimal von Comic-Filmen gewonnen. Filme wie Spider-Man, The Dark Knight und Marvel’s The Avengers schrieben Box-Office-Geschichte. Dennoch haben nicht wenige gestaunt als Iron Man 3 im Mai mit $174,1 Mio das zweitbeste Startwochenende aller Zeiten hinlegte (hinter The Avengers) und damit Iron Man 2 um 36% übertrumpfte. Offensichtlich hat sich die Popularität von The Avenegrs direkt auf Iron Man 3 übertragen, der als eine Art direktes Sequel fungierte. Bis dato hat Iron Man 3 in Nordamerika $407 Mio eingespielt und steht kurz davor, auf Platz 13 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten aufzusteigen. Nur drei Comicbuchverfilmungen waren in den USA noch erfolgreicher (The Avengers, The Dark Knight, The Dark Knight Rises). Doch Iron Man 3 war nicht die einzige Erfolgsgeschichte unter Comic-Filmen dieses Jahr. Während Man of Steel in Deutschland auf Gleichgültigkeit stieß, gelang dem Superman-Reboot in den Staaten der beste Juni-Start aller Zeiten. Obwohl es momentan danach aussieht, als würde Man of Steel in den USA ein Gesamteinspiel von mehr als $300 Mio verfehlen, ist auch ein Einspiel von $290 Mio toll. Nur zwei anderen Comic-Filme, die keine Sequels sind, konnten noch mehr einnehmen – Spider-Man und Iron Man. Iron Man 3 und Man of Steel bilden momentan die Top 2 der bisherigen Jahres-Charts und das alleine sagt schon alles.

Der große Gatsby

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 3Ein romantisches Drama mit durchschnittlichen Kritiken, basierend auf einem fast 90 Jahre alten Roman und kurzfristig von Dezember in den Mai verschoben – das schreit nicht gerade nach einem Startwochenende oberhalb von $50 Mio; erst recht nicht, wenn Iron Man 3 zugleich in seiner zweiten Woche ist und mehr als $70 Mio am Wochenende einspielt. Und dennoch hat Der große Gatsby eben dies geschafft. Eine effektive Marketing-Kampagne von Warner Bros., die den Film auch für jüngere Zuschauergruppen interessant erscheinen ließ und ein erfolgreicher Soundtrack verhalfen dem Film zu einem Start weit über den Erwartungen und über den generellen Standards im Genre. Man könnte aber auch behaupten, dass dieser Punkt unter den Gewinnern auch "Leonardo DiCaprio" heißen könnte. Seine Starpower ist nämlich mindestens genauso verantwortlich für den Erfolg des Films wie das großartige Marketing. Letztlich war es aber einfach ein perfektes Zusammentreffen von allen richtigen Elementen. Nach dem erfolgreichen Start verschwand Gatsby aber nicht in der Versenkung, wie viele befürchtet haben, sondern lief erfolgreich in den Juni hinein und wird ein Gesamteinspiel von $150 Mio nur knapp verfehlen. Besonders beeindruckend ist dabei, dass der 3D-Zuschlag keine große Rollen bei dem, Erfolg gespielt hat – nur knapp 33% des Einspiels am ersten Wochenende kamen von 3D-Vorstellungen (dazu aber später mehr). Was also einzelne Filme betrifft, ist Der große Gatsby wohl der größte Überraschungserfolg des Jahres.

World War Z

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 4Was haben Der große Gatsby und World War Z gemeinsam? Natürlich abseits der Tatsache, dass beide eine literarische Vorlage besitzen. Augenscheinlich vielleicht nicht viel, doch im Bezug auf deren Box-Office-Erfolg viel mehr. Beide Filme wurden um etwa ein halbes Jahr von ihrem ursprünglichen Release nach hinten verschoben, beide galten als Problemkandidaten für das Studio, beide haben ein üppiges Budget (in World War Zs Fall sind es $190 Mio), beide wurden hauptsächlich von der Starpower des Hauptdarstellers getragen und natürlich sind beide in 3D zu sehen. Wie Gatsby übertraf auch World War Z alle Erwartungen. Nach einem grandiosen $66,4-Mio-Start bewies er überraschendes Stehvermögen und schielt mittlerweile auf ein Gesamteinspiel von $200 Mio! Das macht ihn auch zum erfolgreichsten Film in Brad Pitts Karriere. Für einen Zombiefilm ist das Ergebnis schlicht unglaublich. Wie bei Gatsby, hat der 3D-Aufschlag aber nicht viel dazu beigetragen, nur ein geringer Anteil der Zuschauer sah sich die 3D-Version an.

Die Unfassbaren – Now You See Me

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 5Ein weiterer Film hat diesen Sommer bewiesen, dass Filmkritiken nicht zwingend die Beliebtheit des Films bei seinem Publikum widerspiegeln. Die Unfassbaren – Now You See Me stieß bei den Filmkritikern auch eindeutig gemischte Reaktionen, doch die Zuschauer fraßen den Film mit Haut und Haar auf. Zugegeben, die Geschichte der Bühnenmagier, die während ihrer Shows Banken ausrauben – Prestige trifft auf Ocean’s Eleven – erschien vom ersten Trailer an attraktiv und war bereits ein Geheimtipp für den ¨Überraschungshit des Sommers (ich schätze das macht ihn dann wohl etwas weniger überraschend…). Das hat sich mit einem Startwochenende von $29,4 Mio bestätigt. Was man jedoch nicht erwartet hat war, dass der Film in den folgenden vier Wochen nur einmal um mehr als 40% nachgeben würde. Nach fünf Wochen erreichte der Film $100 Mio und behauptete sich auf dem Markt neben  Riesenblockbustern wie Man of Steel, Fast & Furious 6 und World War Z. Dabei hat Die Unfassbaren zwar eine tolle Besetzung gehabt, doch man würde keinen der Stars des Films als Kassenmagneten bezeichnen. Die größten Namen sind tatsächlich unter den Nebenrollen zu finden – Morgan Freeman und Michael Caine. Am Ende wird Die Unfassbaren sein Startwochenende in etwa vervierfacht haben und viel größere Produktionen wie Hangover 3, Oblivion und Epic – Verborgenes Königreich hinter sich gelassen haben. Ein Wunder, dass noch keine Fortsetzung angekündigt wurde.

Verlierer

Science-Fiction

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 6Science-Fiction ist kein Kassengift. Weit davon entfernt. Der erfolgreichste Film aller Zeiten (Avatar) ist Sci-Fi. Doch im ersten Halbjahr von 2013 hat Science-Fiction eine harte Zeit gehabt (wobei ich damit Superheldenfilme wie Iron Man 3 und Man of Steel ausschließe). Die Verfilmung von Stephenie Meyers Seelen konnte keinen Stück vom Twilight-Kuchen abschneiden und ergatterte in den USA lediglich $26,6 Mio 5(der letzte Twilight-Film hat alleine in den Mitternachtsvorstellungen am ersten Tag mehr eingenommen). Im April startete dann Oblivion mit $37,1 Mio eher schwach und beendete seinen Lauf mit knapp unter $90 Mio. Bei einem Budget von $120 Mio und mit Tom Cruise als Star wäre ein solcher Film vor zehn Jahren ein sicherer Kandidat für $150 Mio gewesen, doch Zeiten haben sich geändert. Die vielleicht größte und zugleich am wenigsten offensichtlicher Science-Fiction-Enttäuschung des ersten Halbjahres an den US-Kinokassen ist aber Star Trek into Darkness. "Wie?!" fragen jetzt einige unter Euch, "ein Star-Trek-Film, der mehr als £225 Mio einspielt soll eine Enttäuschung sein?". Unter den gegebenen Voraussetzungen ist genau das aber der Fall. Dass ein Film ein finanzieller Erfolg ist, schließt nicht aus, dass er dennoch eine Enttäuschung sein kann. Der Vorgänger von Star Trek into Darkness hat die Reihe vor vier Jahren mit einem US-Einspiel von $257,7 Mio wiederbelebt und war unter den Kinogängern sehr beliebt. Eine solche Konstellation führt normalerweise dazu, dass das darauffolgende Sequel sich noch deutlich verbessert (siehe Transformers 2: Die Rache, Pirates of the Caribbean 2 und The Dark Knight). Schlimmstenfalls bleiben die Einnahmen in etwa gleich (Iron Man 2, Ein Quantum Trost). Was jedoch keiner erwartet hat, war, dass Star Trek into Darkness letztlich etwa $30 Mio unter dem Vorgänger bleiben wird (trotz Inflation und 3D), und das, obwohl kein Blockbuster diesen Sommer bessere Kritiken vorweisen kann. Zwar hat sich der Film nach einem enttäuschenden Start noch gut gefangen, doch am Ende ist und bleibt er eine Enttäuschung. Jedoch keine so große wie After Earth, Will Smiths erster Originalfilm seit über vier Jahren. Der $130 Mio teure Film hat zum Start lediglich Platz 3 der Charts erreicht und steuert auf ein Gesamtergebnis von $60 Mio zu. Angesichts eines Budgets von $130 Mio ein totales Desaster in Nordamerika (die Ehre wird durch internationales Einspiel etwas gerettet) und Smiths umsatzschwächster Film seit Ali vor 12 Jahren. Da Pacific Rim momentan auch nicht gerade ein Feuer an den Kinokassen entfacht, liegt es nun an Elysium zu beweisen, dass Sci-Fi die Massen noch begeistern kann.

Action

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 7Diesen Punkt habe ich bereits in dem Halbjahresbericht für Deutschland abgearbeitet, doch er gilt für die USA umso mehr. Die Erfolge von The Expendables und The Expendables 2 haben suggeriert, dass die Actiondinosaurier aus den Achtzigern und Neunzigern noch genug Zugkraft heutzutage besitzen. Anfang diesen Jahres gingen vier der Expendables-Stars mit ihren Solo-Projekten an den Start – und versagten kläglich. Den Anfang machte Arnold Schwazrenegger mit The Last Stand, seiner großen Rückkehr in einer actiongeladenen Hauptrolle. Die $12,1 Mio, die der Film in Nordamerika einnahm, ist weniger als jeder andere der Filme in seiner langen Karriere inflationsbereinigt eingespielt hat. Zwei Wochen später hat Jason Statham mit Parker ($17,6 Mio) nur unwesentlich besser abgeschnitten. Nur eine Woche später ging Stallone selbst mit Shootout – Keine Gnade an den Start und scheiterte noch mehr. Nur $9,5 Mio spielte er ein – weniger als The Expendables 2 an seinem ersten Tag. Bruce Willis schnitt mit Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben zwar deutlich besser ab, doch auch die $67,3 Mio, die der Film eingespielt hat, sind gerade einmal die Hälfte des Einspiels von seinem Vorgänger. Ob der kommende Escape Plan mit Arnie und Sly deutlich besser abschneiden wird, wage ich zu bezweifeln…

3D

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 8Seit Avatar mit mehr als $750 Mio zum erfolgreichsten Film aller Zeiten an den US-Kinokassen und weltweit wurde, stand es für die Studiobosse fest, dass in 3D die Zukunft liegt. Während sich das in den darauffolgenden Monaten (siehe Alice im Wunderland) tatsächlich bewahrheitet hat und in den meisten Märkten außerhalb von Nordamerika es bis heute noch tut, war in den USA bereits ab 2011 ein Abwärtstrend für die dritte Dimension zu beobachten. Stammten bei vielen 3D-Filmen von 2010 noch etwa 60-70% des Einspiels von 3D-Vorstellungen, war dies 2011 bereits nur selten zu beobachten. Knapp 50% wurde bei Blockbustern die Norm. Dieses Jahr erreichte der 3D-Wahn jedoch seinen Tiefpunkt. Sehr deutlich sichtbar war das bei Die fantastische Welt von Oz, bei dem nur 53% des Start-Einspiels von 3D-Vorstellungen stammten, während des beim vergleichbaren Alice im Wunderland 2010 noch 70% waren. Bei Iron Man 3 lag der Anteil bei 45%, niedriger als die 52% von Marvel’s The Avengers. Auch Star Trek into Darkness erreichte lediglich 45% in 3D. Der große Gatsby schnitt mit 33% noch viel schlechter ab. Man of Steel war mit 41% im 3D-Anteil extrem unbeeindruckend. Am Wochenende darauf lag der Anteil von World War Z bei lediglich 34% – der Rekord-Tief für einen Actionblockbuster. Die Monster Uni erreichte am selben Wochenende einen Anteil von 31% – der Rekordtief für Animationsfilme! Nur zwei Wochen später wurde dieser jedoch unterboten. Ich – Einfach unverbesserlich 2 spielte nur 27% seines Startergebnisses dank 3D ein – der neuste All-Time-Tief für 3D-Filme wurde erreicht!

Große Starbesetzungen

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 9Wenn man in eine heiter-fröhliche romantische Komödie große Namen wie Robert De Niro, Diane Keaton, Amanda Seyfried, Susan Sarandon, Robin Williams und Katherine Heigl reinpackt, ist es doch ein absoluter Erfolgsgarant! Hallo $100 Mio! Schließlich konnten Heigl, De Niro, Williams und Keaton alleine schon große Erfolge landen. Man denke nur an Was das Herz begehrt ($124,7 Mio), Meine Braut, ihr Vater und ich ($166,2 Mio), 27 Dresses ($76,8 Mio) und Patch Adams ($135 Mio). Bei der Vorstellung, all diese Stars und noch viele mehr in einem Film zusammenzubringen, sahen die Produzenten sicherlich nur noch Geldscheine. Die Realität sah anders aus: The Big Wedding eröffnete mit furchtbaren Rezensionen und spielte insgesamt $21,8 Mio ein. Das ist wenig als das, was Meine Braut, ihr Vater und ich vor 13 Jahren am Startwochenende einnahm. Doch The Big Wedding ist dieses Jahr leider nicht das einzige Opfer des persistierenden Irrglauben, dass eine lange Liste von großen Namen auf dem Filmplakat ausreicht, um den Kinogängern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Broken City hat Mark Wahlberg (der zuvor fünf große Hits in Folge hatte), Russell Crowe und Catherine Zeta-Jones in einem Film versammelt und das Studio sah es danach nicht mehr als nötig, dem Film zusätzlich eine interessante oder aufregende Marketing-Kampagne zu verpassen. Broken City hat daraufhin nicht einmal $20 Mio am US-Box-Office geknackt, bei einem Budget von $35 Mio. Warner Bros. hat es außerdem nicht geschafft, in dem Marketing zu Der unglaubliche Burt Wonderstone auch nur einen einzigen guten Lacher einzubauen (dabei ist der Film wirklich nicht schlecht!), trotz Jim Carrey, Steve Carell, Steve Buscemi und Alan Arkin auf der Besetzungsliste. Mit $22,5 Mio wurde der Film zu einem der schwächsten Performer in den Karrieren von Carrey und Carell. Zu guter Letzt ist auch noch Movie 43 zu erwähnen, der trotz einer ellenlangen Liste an bekannten Namen (u.a. Halle Berry, Kate Winslet, Hugh Jackman, Gerard Butler, Johnny Knoxville, Richard Gere und Uma Thurman) nicht gegen seine schreckliche Mundpropaganda, das seltsame Konzept und die schwache Werbung ankämpfen konnte und mit weniger als $9 Mio die Kinos verließ.

Jack and the Giants

Box-Office USA 2013 Halbjahresbericht 10In der dem Bericht für Deutschland taucht der Film als Teil der Fantasy-Verlierer-Kategorie auf, doch hier verdient er eine eigene Erwähnung (Warner Bros. hatte wirklich kein tolles erstes Halbjahr, oder?). Das Studio investierte $195 Mio in das Fantasy-Epos von Bryan Singer, legte jedoch den Starttermin unverständlicherweise nur eine Woche vor Die fantastische Welt von Oz. Da jener Film mit mehr als $80 Mio startete, war bereits ab dem zweiten Wochenende alles für Jack verloren. Doch sogar wenn man davon absieht, ging es für den Film nicht gut los. Lediglich $27,2 Mio gab es für am Startwochenende, was kaum gut ist für einen Fantasystreifen mit einem riesigen Budget. Dass Oz nur eine Woche später mit mehr anlief, als Jack während seiner gesamten Laufzeit einspielen konnte, zeigt, dass der Markt für Fantasy durchaus da war. Doch das Marketing von Warner hat bei Jack and the Giants miese Arbeit geleistet, sodass er mehr oder weniger zum diesjährigen John Carter (im Sinne von finanziellem Misserfolg) wurde.

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Soviel zum ersten Halbjahr. Jetzt erwarten uns weitere aufregende Box-Office Monate mit den Oscarfilmen und den Herbstblockbustern am Horizont! Im Januar gibt es dann die Zusammenfassung des gesamten Jahres.

 

Conjuring – Die Heimsuchung (2013)

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The Conjuring, USA 2013 • 112 Min • Regie: James Wan • Drehbuch: Chad Hayes, Carey Hayes • Mit: Vera Farmiga, Patrick Wilson, Lili Taylor, Ron Livingston, Shanley Caswell • Kamera: John R. Leonetti • Musik: Joseph Bishara • FSK: ab 16 • Kinostart D: 1. August 2013

Kritik

conjuring-Vera-FarmigaJames Wan schlägt wieder zu: dem jungen australischen Regisseur haftet der schmeichelhafte Ruf eines Erfolgsgaranten an, dessen Filme die Produktionskosten an der Kinokasse gleich mehrfach zurückspielen. Das gilt ebenso für seinen aktuellen Gruselfilm, Conjuring – Die Heimsuchung, der in den USA bereits nach drei Tagen das Doppelte seines Produktionsbudgets wieder einspielen konnte. Die Fähigkeiten von Wan haben sich auch bei Hollywoods Studiobossen längst rumgesprochen, und so wurde schon vor dem US-Kinostart von Conjuring bekannt, dass ein Nachfolgefilm mit James Wan im Regiestuhl geplant werde. Das blinde Vertrauen war gerechtfertigt, denn dem Saw-Regisseur gelingt es mit seinem neusten Spukfilm wiederholt, das eingerostete Horror-Genre mit viel Detailliebe und reduzierten Knall- und Bluteffekten aufzufrischen.

Harrisville, 1971: Roger und Carolyn Perron ziehen gemeinsam mit ihren fünf Kindern in ihr Traumschloss, ein abgelegenes Farmhaus jenseits des urbanen Treibens. Doch kurz nach dem Einzug zerstören finstere Mächte die traute Familienidylle und terrorisieren alle Angehörigen, bis sich Mutter Carolyn entschließt, die Dämonologen und Psi-Experten Ed und Lorraine Warren um Hilfe zu bitten. Schnell wird den beiden bewusst, womit sie es zu tun haben, doch das schier unendliche Ausmaß an dämonischen Hass scheint selbst für die Experten nicht zu bewältigen…

Vor Amityville gab es bereits Harrisville – so lautet ein Werbesatz des Studios für den Film Conjuring – Die Heimsuchung. Der Hintergrund: der Horrorfilm The Amityville Horror von 1979 sowie das Remake von 2005 mit Ryan Reynolds basieren ebenfalls auf den Geschichten von Ed und Lorraine Warren, die wirklich existierten und als Forscher für Parapsychologie zahlreiche vermeintliche Geisterhäuser untersucht haben. Ob man nun an derartigen Okkultismus glaubt oder nicht, Conjuring – Die Heimuschung dürfte wohl Gläubige wie Ungläubige und auch Agnostiker gleichermaßen verzücken.

conjuring-reviewUm gleich auf den Punkt zu kommen, der viele ob des positiven Kritikerechos vielleicht erstaunt: Wans neueste Horrorshow ist keine Frischzellenkur für das Horror-Genre im eigentlichen Sinne, wie etwa das letztjährige The Cabin in the Woods, im Grunde genommen greift der Regisseur nur auf bewährte Elemente aus dem Horrorbestand zurück und nimmt sich Versatzstücke aus Filmen wie dem zuvor erwähnten Amytiville Horror, Paranormal Activity, Der Exorzist und sogar Hitchocks Die Vögel – der Film bietet eigentlich keine frischen Impulse. Der Unterschied zu anderen modernen Genre-Vertretern, die in dieselbe Kiste greifen: Conjuring wirft nicht wahllos irgendwelche Horror-Klischees in die wieder aufgewärmte Suppe hinein, sondern wählt seine Zutaten mit Bedacht und umschifft Klischee-Fallen, so weit das für einen Horrorfilm heute möglich ist. Natürlich sind auch in Conjuring die Türscharniere nicht geschmiert und quietschen unentwegt, vermeintliche Windstöße werfen Gegenstände um, Stimmen hallen aus dem Dunklen, und natürlich geht auch immer jemand alleine nachsehen, statt im sicheren Schoß der Gruppe zu bleiben. Und dennoch schafft es der Film nicht nur, seinen Klischees zu trotzen, sondern diese elegant für sich zu nutzen und auf den Zuschauer glaubhaft zu transportieren. Das verdankt der Film einem sehr feinsinnigen Rhythmus im Spannungsbogen und einer dichten Dramaturgie, die besonders von der präzisen Figurenzeichnung profitiert, die sich in ca. 112 Minuten für einen Horrorfilm wirklich beachtlich schlägt und in diesem Punkt so manches schwermütiges Hollywood-Filmdrama in die Tasche steckt.

Dank etablierter Darsteller kann das Drehbuch voll ausgereizt werden, Vera Farmiga und Patrick Wilson, die spätestens in der zweiten Filmhälfte als Dämonologen-Ehepaar das Zepter vollständig ergreifen, aber auch Lili Taylor und Ron Livingston als Familienoberhäupter spielen ihre Rollen absolut souverän und flößen dem Film den Schuss Substanz ein, der ihn weit über effektgeilen Horror-Einheitsbrei hebt. Die Figuren fesseln und sind einem nicht egal, man schaut ihnen über die Schulter und fiebert mit, und genau deshalb gehen die Gruselmomente im Film einem viel mehr unter die Haut als üblich, die Schockeffekte enfalten ihre volle Wirkungskraft, weil man gebannt der Erzählung und den tollen Figuren folgt und ganz plötzlich wird man überfallen von gruseligen Schockeffekten, die einen bis ins Mark treffen. Selbst erfahrene Horrorspezis sollten vielleicht besser nicht mit Bluthochdruck in die Vorstellung gehen! Die kleinen Tricks, derer sich James Wan aus der Klischeekiste bedient, unterstützen die Erzählung, bleiben aber erfreulich unaufdringlich und tragen nicht etwa die ganze Handlung, wie manch andere Horror-Klamotte.

Vergoldet wird das Gesamtkunstwerk von der düsteren, nicht hektischen, aber in den entscheidenen Momenten schnell geschnittenen Inszenierung, musikalisch wunderbar klassisch untermalt mit Anleihen aus 60er/70er-Jahre Songs und bedrohlichen Instrumentalstücken, und nicht zuletzt einer sehr gelungenen Maske, die den Geistern eine hübsch furchterregende Fratze verpasst.

Fazit

James Wan erfindet das Horror-Genre nicht neu. Muss er auch gar nicht, er würzt mit vorhandenen Zutaten und kocht einen schmackhaften Genremix aus Drama und Horror,  der fesselt und schockiert bis das Blut gefriert.

Trailer

 

Oliver Kalkofe und "Die schlechtesten Filme aller Zeiten"

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Ab kommenden Freitag, 26. Juli, zeigt der Sender Tele5 an zwölf Freitagen jeweils ab 22.15 liebenswertes und kurioses aus der bunten Welt der Trash- und B-Movies. Der Name der neuen Serie lautet demnach stilecht "Die schlechtesten Filme aller Zeiten". Das besondere daran ist nicht unbedingt die Filmauswahl, sondern das Format selber. Präsentiert und kommentiert werden Filme von niemand geringeren als Oliver Kalkofe und Peter Rütten.

Oliver Kalkofe hat sich in den vergangenen Jahre mit "Kalkofes Mattscheibe" zuerst auf Premiere, dann auf Pro7, zuletzt auf Tele5 einen Namen als einer von Deutschlands bissigsten TV-Kritikern und Satirikern gemacht. Seine Karriere begann Kalkofe beim Radio mit der populären Sendung Frühstyxradio unter anderem zusammen mit Dietmar Wischmeyer und Oliver Welke. Darüber hinaus war für die Übersetzung von Synchronisation von beispielsweise "Little Britain" und "Mystery Science Theatre 3000" verantwortlich, spielte die Hauptrolle in beiden "Wixxer"-Filmen und ist als Kolumnist für die "TV Spielfilm" und die "cinema" tätig. Für "Kalkofes Mattscheibe" erhielt er außerdem 1996 den "Adolf-Grimme-Preis".

Peter Rütten war mehrere Jahre als Chefredakteur für unter anderem "Die Harald Schmidt Show", "Late Night Show mit Thomas Koschwitz" oder "Die Niels Ruf Show" tätig. Außerdem übernahm er diverse Sprech- und Moderationsrollen und war beispielsweise in den Serien "Pastewka" und "Stromberg" (als Herr Pötsch) zu sehen. Er erfand außerdem Figuren wie Bimmel und Bommel, Kai Edel und Dr. Udo Brömme. Darüber hinaus entwickelte er auch gänzlich eigenständige Formate, wie "Die Klinsmännchen" zur Fußbball-WM 2006. Seit Oktober 2012 läuft seine eigene Sendung "Rüttens Bullshit Universum" auf Tele5.

In "Die schlechtesten Filme aller Zeiten" werden Kalkofe und Rütten die gezeigten Filme im "Ambiente einer Berliner Filmkunst-Videothek", laut Pressemitteilung, ankündigen und in den Werbepausen die besten Szenen kommentieren, sowie kurioses, lustiges und wissenwertes zum Werk erzählen. Formell erinnert dieses Format, sicher nicht ganz zufällig, natürlich an "Mystery Science Theater". Der kultigen Serie blieb der Erfolg im deutschsprachigen Raum leider stest verwehrt, daher dürfte es Fans freuen, dass sich hier ein scheinbar ebenbürtiger Ersatz ankündigt.

Die Reihe "Die schlechtesten Filme aller Zeiten" mit Oliver Kalkofe und Peter Rütten startet dieses Freitag, 26. Juli, um 22.15 auf Tele5 mit dem Creature-Horror: "Supershark".

Quelle: Tele5.de

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