Obwohl er der Inbegriff eines Hollywood-Superstars ist, hat Brad Pitt erstaunlich wenige richtig große Kassenhits in seinem Resümee, was vermutlich daran liegt, dass er den großen Franchises wie Star Wars oder Marvel bislang fernblieb. Bis der Rennsport-Kracher F1 ihn übertraf, hielt der Zombiefilm World War Z zwölf Jahre lang den Rekord als Pitts umsatzstärkster Film an den weltweiten Kinokassen. World War Z kam 2013 nach einer turbulenten Produktion, bei der der gesamte dritte Akt des Films neu gedreht werden musste, in die Kinos. Die Skepsis vieler Zombie- und Horrorfans war zunächst groß, vor allem weil die Adaption der Kultvorlage von Max Brooks, die hierzulande unter dem Titel "Operation Zombie" erschienen ist, die PG-13-Freigabe in den USA erhielt. Konnte denn ein Zombiefilm mit einer jugendfreien Altersfreigabe überhaupt gut sein?
World War Z übertraf jedoch alle Erwartungen. Statt auf Splatter und Gemetzel setzte der Film auf hochintensive Spannung und seine Darstellung der Zombie-Pandemie hatte mehr mit einem Katastrophen- denn mit einem Horrorfilm gemein. Der Film ritt auf dem Höhepunkt der durch "The Walking Dead" ausgelösten Zombie-Hypewelle und spielte weltweit mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar ein. Natürlich war Paramount daraufhin Feuer und Flamme für ein Sequel und mit David Fincher fand sich ein erstaunlich renommierter Regisseur, der Interesse an World War Z 2 hatte. Nach Sieben, Fight Club und Der seltsame Fall des Benjamin Button sollte World War Z 2 seine vierte Zusammenarbeit mit Brad Pitt werden. Doch Paramount zögerte – Fincher veranschlagte ein großes Budget für seine Vision und Chinas Verbot für Filme mit Zombies und Geistern bedeutete, dass einer der wichtigsten Filmmärkte für den Film ausgefallen wäre.
Letztlich verstrich zu viel Zeit seit dem ersten Film, der Hype war verflogen und Paramount legte das Sequel trotz des großartigen Drehbuchs – zumindest laut Pitts Co-Star Mireille Enos – auf Eis. Fincher selbst bedauert die Absage inzwischen kaum, denn dieselben Themen, die er im Sequel aufgreifen wollte, wurden laut ihm bereits in der "The Last of Us"-Serie abgehandelt.
Doch in Hollywood ist nichts endgültig und World War Z 2 könnte in der einen oder anderen Form von den Toten wiederauferstehen. Nach der Fusion von Paramount mit Skydance diesen Sommer nannte der neue Paramount-CEO bei einer Pressekonferenz die künftigen Prioritäten seines Studios. Während die meisten der von ihm genannten Franchises wie Top Gun, Star Trek und Transformers wenig überraschend waren, erwähnte er auch World War Z als ein Franchise, dem künftig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden soll. Unklar ist jedoch, ob er damit ein direktes Sequel mit Pitt, ein Reboot oder gar eine Serie meinte. Alles ist denkbar und hätte durchaus Erfolgspotenzial.
Würdet Ihr gerne noch einen zweiten World-War-Z-Film sehen?
Quelle: The Hollywood Reporter
