Junge Menschen, eine entlegene, eingeschneite Berghütte, ein verlassenes Sanatorium, ein maskierter Mörder und seltsame, grausige Kreaturen: Diese Zutaten machten "Until Dawn" vor zehn Jahren zum perfekten Videospiel für alle Horrorfans. Der wichtigste Kniff des Spiels war jedoch, dass die Spielerinnen und Spieler durch ihre Entscheidungen den Verlauf und den Ausgang der Geschichte maßgeblich beeinflussen konnten.
Als eine Verfilmung des Games angekündigt wurde, stellte sich natürlich die Frage, ob und wie sich dieses interaktive Element in einem Film überhaupt umsetzen ließe. Die Lösung der Drehbuchautoren Gary Dauberman (The Nun) und Blair Butler (The Invitation) polarisierte jedoch die Fans der Vorlage: Sie ließen die Charaktere dieselbe Nacht in einer Zeitschleife erleben, die immer mit ihrem gewaltsamen Tod endet. Jeder Durchlauf hinterlässt jedoch seine Spuren. Wenn sie es bis zum 13. Durchlauf nicht schaffen, die Nacht zu überleben und die Zeitschleife zu durchbrechen, verwandeln sie sich unwiderruflich in Wendigos.
Die Regie der Until-Dawn-Verfilmung übernahm David F. Sandberg, der nach seinen Ausflügen ins Blockbusterkino mit den beiden Shazam!-Filmen froh über die Gelegenheit war, zu seinen Horrorwurzeln zurückzukehren. An die Erfolge seiner ersten beiden Genrefilme Lights Out und Annabelle 2 konnte er mit Until Dawn jedoch nicht anknüpfen. Nach durchwachsenen Kritiken und verärgerten Fanstimmen, die unter anderem das atmosphärische, winterliche Setting des Spiels vermissten, spielte Until Dawn weltweit rund 54 Millionen US-Dollar ein – kein Flop, aber auch kein nennenswerter Kassenerfolg.
Als jemand, der das Spiel nie gespielt hat und eine ausgesprochene Schwäche für Zeitschleifen-Konzepte hat, hatte ich tatsächlich meinen Spaß an dieser Mischung aus The Cabin in the Woods und Happy Deathday – bis dem Film im letzten Drittel etwas die Puste ausging. Es gab jedoch definitiv schlechtere Game-Adaptionen und Horrorfilme in den letzten Jahren, sodass man gerade in der Halloween-Zeit einen netten Gruselabend mit Until Dawn verbringen kann.
Die Gelegenheit dazu bietet sich bald für alle Netflix-Abonnentinnen und -Abonnenten, denn am 24. Oktober wird der Streamer Until Dawn ins Programm aufnehmen.
Unten haben wir für euch den deutschen Trailer zum Film:
Quelle: Netflix Deutschland
