The Raid 3 könnte laut Gareth Evans doch kommen

Manchmal entstehen die besten Karriereentscheidungeb durch reine Zufälle. Davon kann der walisische Filmemacher Gareth Evans ein Lied singen. Nach wenig erfolgreichen ersten Gehversuchen als Regisseur in seiner Heimat wurde er 2007 als Freelance-Regisseur einer Doku über die traditionsreiche indonesische Kampfsportart Pencak Silat angeheuert. Bei seinen Recherchen in Indonesien traf er den damals 24-jährigen Iko Uwais, der als Lieferant für eine Telefongesellschaft arbeitete und seit seiner Kindheit in Silat ausgebildet wurde. Evans war von Uwais' Charisma und präziser Körperbeherrschung so beeindruckt, dass er den Martial-Arts-Actionfilm Merantau speziell für ihn schrieb und in Indonesien drehte. Merantau wurde zu einem Achtungserfolg in seinem Heimatland und zum Sprungbrett für den Film, der Evans' und Uwais' Karrieren für immer veränderte: The Raid.

Ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass The Raid einer der einflussreichsten Actionfilme der Gegenwart ist. John Wick und zahlreiche andere Actionhits haben The Raid viel zu verdanken. War der erste The Raid ein furioser, aber (aus Budgetgründen) räumlich begrenzter Actioner, war seine zweieinhalbstündige Fortsetzung in jeder Hinsicht größer und ambitionierter. Aus einem gradlinigen Actioner wurde ein regelrechtes Crime-Action-Epos mit zahlreichen Nebenhandlungen und Charakteren. In puncto Kampfszenen konnte er dem Vorgänger sogar einen draufsetzen.

Trotz des großen Erfolgs drehte Evans jedoch keinen dritten Film, sondern verließ Indonesien und drehte seine nächsten Projekte wie den Horrorfilm The Apostle und die Actionserie "Gangs of London" in seiner britischen Heimat. Uwais wurde wiederum dank The Raid zum international gefragten Actionstar, und trat u. a. in Hollywood-Filmen wie Snake Eyes: G.I. Joe Origins, Mile 22 und The Expendables 4 auf. Vor fünf Jahren verriet Evans dann seine ursprünglichen Pläne für The Raid 3, in dem Uwais als Rama nicht mehr die Hauptfigur wäre, sondern die japanische Gang von Goto (Kenichi Endō) im Mittelpunkt stehen würde und die Action sich nicht in der Stadt, sondern im indonesischen Dschungel abspielen würde. Es wäre ein starker Kontrast zu den ersten zwei Filmen gewesen und klang tatsächlich sehr interessant, doch es gab ein Problem: Nach Evans' Geschmack ist zu viel Zeit seit The Raid 2 vergangen, um in diese Welt zurückzukehren.

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Letzten Monat kehrte Evans mit dem Tom-Hardy-Actionthriller Havoc, seinem ersten Film seit sieben Jahren, bei Netflix zurück und erinnerte Filmfans daran, dass er virtuose, knochenbrecherische Actionsequenzen wie kaum ein anderer inszenieren kann. Während der Pressetour zu dem Film, der eigentlich schon 2021 abgedreht, aber wegen Nachdrehs und Hollywood-Streiks erst viel später veröffentlicht wurde, kam natürlich die Frage nach The Raid 3 wieder auf und diesmal fiel Evans' Antwort doch optimistischer auf. Zwar ist das ursprüngliche Konzept für den Film vom Tisch, dafür denkt er über eine weitere Fortsetzung mit Uwais nach: (aus dem Englischen)

Ich muss schauen, wann es dazu kommen wird, ob es dazu kommen wird. Das ist meine unverbindliche Antwort auf diese Frage. Ursprünglich hatte ich ein Konzept, das unmittelbar an The Raid 2 angeknüpft hätte. Es spielte buchstäblich Minuten nach dem Ende des zweiten Films. Aber dann war ich mit anderen Projekten beschäftigt und bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, sind so viele Jahre vergangen, dass ich diese Version des Sequels nicht mehr machen konnte. Also habe ich es einfach beiseitegeschoben und dachte mir: "Okay, tja, ich war zufrieden damit, wie The Raid 2 endete, also werde ich vermutlich keine weitere Version, keinen dritten Teil drehen." Ich habe es komplett abgeschrieben. […]

Es war eine Begegnung mit Uwais vor zwei Jahren in Indonesien, die Evans zum Umdenken bewegte:

Ich habe Iko seit sieben Jahren nicht mehr gesehen und es war das erste Mal seit langer Zeit, dass wir einander sahen. Wir blieben die ganze Zeit in Kontakt, schrieben einander über WhatsApp die ganze Zeit, aber es war das erste Mal seit langer Zeit, dass wir uns gesehen haben. Und wegen der Art, wie wir uns kennengelernt haben und welche Projekte wir zusammen gemacht haben, habe ich Iko immer mehr oder weniger als meinen jüngeren Bruder gesehen. Als ich ihn dann nach sieben Jahren wieder sah, war ich erstaunt, wie sehr er gewachsen und gereift ist, welche verschiedenen Erfahrungen gemacht hat. […] Und danach hatte ich das Gefühl, dass ich ein neues Konzept dafür hatte, was The Raid 3 sein könnte. Ich habe es nicht mehr abgeschrieben und es könnte ein Gespräch sein, das ich wieder führen würde. Und es ist definitiv etwas, das ich nur machen würde, wenn ich sicherstellen kann, dass es die richtige Version des Films sein wird. 

Ich habe sehr, sehr großes Glück, eine so loyale und unterstützende Fangemeinde dank der ersten zwei Filme zu haben. Ich würde auf jeden Fall wollen, dass der dritte Film ihre Erwartungen erfüllt. 

Es sind elf Jahre seit The Raid 2 vergangen und was 2011 und 2014 noch frisch wirkte, haben wir dank zahlreichen Nachahmern inzwischen häufig gesehen. Es wäre also interessant, ob Evans es mit The Raid 3 schaffen würde, das Franchise wieder neu zu erfinden, um denselben Wow-Effekt zu erzeugen wie die ersten zwei Filme.

Quelle: Entertainment Weekly

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