Ende mit Cliffhanger: Netflix setzt "The OA" nach zwei Staffeln ab

Brit Marling in "The OA" © 2019 Netflix

Quelle: Netflix

Der Geschichte von "The OA" wird nicht zu Ende erzählt werden. Eine der originellsten, aber auch polarisierendsten Serien des Streaming-Anbieters Netflix wurde nach zwei Staffeln eingestellt. Diese Meldung erreicht uns mehr als vier Monate nach der Veröffentlichung der zweiten Staffel im März. Besonders bitter für die Fans der Serie ist, dass die zweite Staffel mit einem riesengroßen Cliffhanger endete. Die Serienschöpfer Brit Marling und Zal Batmanglij hatten von Anfang an eine genau Vorstellung davon, wie "The OA" verlaufen und enden sollte. Diese Vision präsentierten sie auch Netflix, bevor die Serie bestellt wurde. Doch leider haben die Zuschauerzahlen offenbar nicht mehr ausgereicht und Netflix ließ die Serie fallen.

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Marling, die auch die Hauptrolle in der Serie spielte und die meisten Folgen schrieb, äußerte in einem langen und lesenswerten Statement über Instagram ihr Bedauern darüber, dass sie die Geschichte nicht zu Ende erzählen können, zeigte sich aber auch Netflix dankbar dafür, dass sie 16 Folgen dieser mutigen Serie produzierten.

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Es ist natürlich wirklich schade, dass eine durchgeplante Serie wie diese nicht zu Ende geführt werden darf. Insbesondere die Fans, die bereits ihre Zeit investiert und auf eine zufriedenstellende Auflösung gehofft haben, dürften jetzt frustriert sein. Andererseits war "The OA" schon immer eine Serie, die nie den leichten Weg ging und die Zuschauer häufig frustrierte. Auf so gut wie keinem anderen Sender wäre eine Serie wie diese jemals produziert worden. Insofern muss man Netflix tatsächlich dankbar sein, dass sie Marling und Batmanglij immerhin eine Chance gaben.

Die erste "The OA"-Staffel feierte im Dezember 2016 beinahe ohne Vorwarnung bei Netflix Premiere. Ihre geheimnisvolle Aura und das fehlende Marketing im Vorfeld der Veröffentlichung kurbelten den Hype an. Es war das Jahr der ersten "Stranger Things"-Staffel und viele sahen "The OA" als komplexen Gegenentwurf zu der nostalgischen Sci-Fi-Serie. Auch hier ging es um parallele Dimensionen, doch der Ansatz war deutlich unkonventioneller. Das äußerte sich auch in der Form der Serie. Der Vorspann der ersten Folge rollte erst kurz vor Schluss der Episode. Die Laufzeiten der einzelnen Folgen variierten zwischen einer halben Stunde und etwa 70 Minuten. Erhobenen Hauptes ging die Serie immer ihren eigenen Weg, was jeder, der mit Brit Marlings vorigen Werken vertraut war, auch hätte erwarten sollen.

Die zweite Staffel ließ mehr als zwei Jahre auf sich warten und möglicherweise war auch das der Todesstoß für die Serie. Als sie endlich herauskam, haben die meisten die erste Season vermutlich schon vergessen, waren aber wenig motiviert, sie wieder nachzuholen.

In "The OA" spielte Brit Marling die blinde Prairie Johnson, die spurlos verschwindet und sieben Jahre später genauso mysteriös wieder auftaucht – mit voller Sehkraft. Sie verrät ihren Adoptiveltern nicht, wo sie in der Zwischenzeit war, schart aber eine Gruppe aus vier Highschool-Schülern und einer Lehrerin um sich, denen sie von ihren Erfahrungen berichtet und die sie auf eine wichtige Aufgabe vorbereitet. Unvergesslich bleibt auch die Rolle von Jason Isaacs als manipulativer Wissenschaftler.

Diese Beschreibung wird der Serie allerdings kaum gerecht, denn sie wird zuweilen wirklich sehr, sehr bizarr. Man denke nur an einen telepathischen Riesenoktopus. Und natürlich an das völlig verrückte Finale der zweiten Staffel, dessen Auflösung wir leider nie erfahren werden. Schade.

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