Der US-Schauspielerstreik ist zu Ende

Bild: Streikende Schauspieler am Netflix-Hauptquartier in New York City im Juli © 2023 Edenpictures

Quelle: Deadline

Die Räder drehen sich wieder in Hollywood! Nach 118 Tagen ist der längste Schauspielerstreik der Hollywood-Geschichte ab heute (voraussichtlich) beendet. Nach langwierigen Verhandlungen zwischen der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA und den Vertretern der Film- und TV-Produzenten Alliance of Motion Picture and Television Producers (AMPTP) konnten sich beide Seiten auf einen neuen drei-Jahres-Vertrag einigen. Das 17-köpfige Verhandlungskomitee der Schauspieler hat den Vertragsentwurf einstimmig angenommen und wird ihn im nächsten Schritt der Gewerkschaftsführung vorlegen, die ihn daraufhin an die Mitglieder zur Ratifizierung weiterreichen werden. Im unwahrscheinlichen Falle, dass der Vertrag bei einem dieser Schritte abgelehnt wird, würde der Streik wieder beginnen. Vorerst dürfen alle Gewerkschaftsmitglieder der SAG-AFTRA ab heute wieder drehen und ihre Filme öffentlich bewerben. Bislang erhielten lediglich einige Independent-Produktionen, die den Forderungen der SAG-AFTRA separat zugestimmt hatten, Ausnahmegenehmigungen für die Dreharbeiten oder Promo-Events.

ANZEIGE

Seit mehr als sechs Monaten legten Streiks die Film- und Serienindustrie lahm und werden auch nach ihrem Ende weitreichende Auswirkungen auf das Fernsehprogramm und den Kinostart-Kalender haben. Seit Mai streikten bereits die Drehbuchautoren in Hollywood. Erst im September konnten sie sich mit den Studios auf einen neuen Vertrag einigen. Mitte Juli kam die Schauspielergewerkschaft hinzu. Es war der Verhandlungstriumph der Autorengewerkschaft WGA, die eine neue Verhandlungsrunde zwischen der SAG-AFTRA und der AMPTP im Oktober wieder beflügelt hat. Wie genau die Konditionen des neuen Vertrags zwischen den Schauspielern und den Studios aussehen, ist noch unklar, doch die großen Streitpunkte waren dieselben wie bei den Autoren und betrafen KI und Tantiemen aus undurchsichtigen Streaming-Einnahmen.

Es wird geschätzt, dass der Schauspielerstreik Hollywood rund 6,5 Milliarden US-Dollar und mehr als 45.000 verlorene Jobs gekostet hat. Es wird auch eine Weile dauern, bis die gesamte Maschine wieder läuft. Filme wie Beetlejuice 2, Gladiator 2, Deadpool 3 und Clint Eastwoods Juror #2, die vor Streikbeginn bereits größtenteils abgedreht waren, stehen weit oben auf der Prioritätsliste, aber auch neue Staffeln von Netflix-Hits "Stranger Things" und "Wednesday", deren Drehs noch nicht angelaufen waren. Es wird versucht, so schnell es geht die Kameras wieder laufen zu lassen, um das Kinojahr 2024 noch zu retten.

Die Kinostarts mancher großen Filme wie Dune: Part Two und Mission: Impossible 8 mussten wegen des Streiks bereits deutlich nach hinten verschoben werden. Wegen der Unsicherheit im Zusammenhang mit den Streiks wurden auch einige bereits verlängerte Serien wegen der streikbedingten Verzögerungen doch abgesetzt, wie beispielsweise Amazons "Peripherie".

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema