Ridley Scott bedauert, dass er Blade Runner 2049 wegen Alien: Covenant nicht selbst inszenieren konnte

Links: Katherine Waterston in Alien: Covenant © 2017 20th Century Studios
Rechts: Ryan Gosling in Blade Runner 2049 © 2017 Warner Bros. Pictures/Sony Pictures Germany

Quelle: Slashfilm

Heute gilt Sir Ridley Scott als einer der größten Regisseure seiner Generation, doch seine Karriere als Filmemacher begann verhältnismäßig spät. Scott war bereits 39 und ein sehr erfolgreicher Werbefilmer, als sein Regiedebüt Die Duellisten 1977 bei den Filmfestspielen von Cannes seine Weltpremiere feierte. Doch es waren Scotts nächsten beiden Filme, die für viele Cineasten bis heute zu den besten seiner langen Karriere zählen und zu Meilensteinen des Science-Fiction-Kinos. Erst brachte er 1979 Alien in die Kinos und drei Jahre später folgte seine Cyberpunk-Vision Blade Runner. Beide Filme gelten als wegweisen und sehr einflussreich in dem Genre, doch während Alien ein großer Kassenhit war und ein Franchise begründete, das bis heute sechs Filme und zwei Alien-vs.-Predator-Crossover zählt, floppte Blade Runner 1982 an den Kinokassen und wurde erst mit der Veröffentlichung des Director’s Cuts zehn Jahre später revaluiert. Inzwischen sind sich die meisten Filmhistoriker einig, dass Blade Runner seiner Zeit voraus war.

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In den 2010ern wurden erhielten beide Filme Fortsetzungen im Kino, an denen ihr Originalschöpfer Scott in unterschiedlichem Ausmaß beteiligt war. Scott inszenierte zunächst das Alien-Prequel Prometheus, das 2012 in die Kinos kam. Der Film war ein Hit und 2017 folgte Scotts Alien: Covenant. Im selben Jahr kam auch Blade Runner 2049 in die Kinos, bei dem Scott jedoch nur als ausführender Produzent fungierte und Denis Villeneuve (Dune) die Regie übernahm. Beide Filme enttäuschten an den Kinokassen, doch während Alien: Covenant auch in der Kritik bestenfalls mäßig weggekommen ist, wurde Blade Runner 2049 nicht zuletzt für Villeneuves visionäre Regie als würdiger Nachfolger des Originalfilms gepriesen und für fünf Oscars nominiert, von denen er zwei gewonnen hat. An dne Kinokassen folgte er jedoch leider dem Beispiel des Originalfilms und floppte.

Trotz dieser extrem positiven Reaktionen auf die Fortsetzung und die lauwarme Rezeption von Alien: Covenant hielt sich Scott kein Blatt vor den Mund, als er seine Unzufriedenheit mit Blade Runner 2049 erklärte und meinte, der Film sei "zu fucking lang".

In einem neuen Interview mit der Filmzeitschrift Empire verriet Scott nun, dass er aus zeitlichen Gründen gezwungen war, sich zwischen der Regie von Alien: Covenant und Blade Runner 2049 entscheiden zu müssen und deswegen sehr frustriert gewesen ist: (aus dem Englischen)

Ich hätte diese Entscheidung nicht treffen müssen, aber ich musste es tun. Ich hätte Blade Runner 2 drehen sollen.

Ich war zwar nicht endlos begeistert von Blade Runner 2049, fand ihn jedoch allemal besser als Alien: Covenant. Wenn ich mir anschaue, was Scott aus der Alien-Reihe gemacht hat, bin ich eigentlich sehr froh darüber, dass Villeneuve und nicht er Blade Runner 2049 in die Kinos gebracht hat.

Beide Franchises gehen derweil weiter mit Scott als Produzent. Ein neuer Alien-Film von Fede Álvarez (Evil Dead) ist bereits im Kasten und wird nächstes Jahr in die Kinos kommen. Außerdem wird aktuell eine "Alien"-Serie des "Fargo"-Schöpfers Noah Hawley produziert und Amazon Prime plant eine "Blade Runner 2099"-Serie, die sich aktuell in Entwicklung befindet und laut Scott stark von Aldous Huxleys Roman "Schöne neue Welt" inspiriert ist. Als Regisseur ist Scott bislang an keinem der Projekte beteiligt.

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