Das Actionkino der achtziger Jahre war einfach gestrickt. Stoische Muskelmänner kämpften als Ein-Mann-Armeen gegen eindimensionale Schergen und ließen hier und da coole Sprüche fallen. Die Handlungen waren sehr gradlinig, die Action ohne großen Schnickschnack. Gut und Böse waren klar voneinander getrennt, moralische Grauzonen, Gewissenskonflikte oder Gefühlsregungen suchte man bei den Helden vergeblich. Wenig Emotionen, aber dafür voller Körpereinsatz war von Stars wie Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone und Jean-Claude Van Damme gefragt.
Inzwischen sind die Actionikonen von damals in die Jahre gekommen, der Geschmack des Publikums hat sich verändert und die simplen Freuden des Achtziger-Action wurden beiseitegeschoben. Doch es gibt sie immer noch, nur meist nicht im Kino, wo höchstens noch Jason Statham und Gerard Butler als Letzte einer aussterbenden Art die Stellung halten, sondern auf DVD, Blu-ray und im Stream. Trotz gelegentlicher Auftritte auf der großen Leinwand – meist als Bösewicht – hat sich der britische Martial-Arts-Star Scott Adkins genau dort seine Fangemeinde aufgebaut. Bei Adkins weiß man ganz genau, was man bekommt: schnörkellose, knochenbrecherische Action. Jedes Jahr werden 3-4 neue Filme mit ihm veröffentlicht, die meisten davon direkt im Heimkino. Meist spielt er darin unterschiedliche Versionen desselben Charakters und viele seiner Filme sind austauschbar – woran sich Adkins-Fans jedoch nicht stören, solange in puncto Action alles stimmt.
Es gibt jedoch eine Actionreihe mit Adkins, die sich von den meisten seiner Filme abhebt. In One Shot spielte er 2021 erstmals Jake Harris, den Anführer einer Eliteeinheit der Navy SEALs auf einer geheimen Mission, einen gefangenen Terroristen von einer Black Site der CIA zu einem anderen Standort zu transportieren, als die Basis überfallen wird. Der Plot ist nicht einfallsreich, die Inszenierung ist für einen Direct-to-DVD-Klopper jedoch ungewöhnlich kreativ. Der Titel ist nämlich Programm: Der gesamte Film sieht aus, als sei er in einer ununterbrochenen Kameraaufnahme gedreht worden. Der wenigen Schnitte wurden dabei clever versteckt.
Actionfans liebten den Film und drei Jahre später drehte dessen Regisseur und Drehbuchautor James Nunn die Fortsetzung One More Shot, die die Handlung des ersten Films nahtlos fortführte. Weil alle guten Dinge bekanntlich drei sind, wird Adkins nächstes Jahr in One Last Shot zurückkehren, dessen Dreharbeiten seit November erneut unter Nunns Regie in London laufen. Darin steht Adkins mit einer anderen Actionlegende vor der Kamera: Dolph Lundgren übernimmt eine Schlüsselrolle in dem Film. Adkins und Lundgren waren erstmals in The Expendables 2 gemeinsam zu sehen und drehten seitdem vier weitere Filme zusammen, zuletzt Section 8. One Last Shot wird ihre sechste Zusammenarbeit sein.
Im neuen Sequel muss Jake Harris eine Söldnertruppe unter der Führung eines desillusionierten ehemaligen Armee-Kameraden aufhalten, der das US-amerikanische Raketenabwehrsystem abschalten will. Ob Lundgren Adkins' Gegner verkörpern wird, ist unklar. Weitere Rollen in dem Film spielen Steven Cree ("Outlander") und Hannah Ware (Hitman: Agent 47). Im Artikelbild oben könnt Ihr das erste offizielle Foto aus dem Film sehen. Sony Pictures Home Entertainment wird den Film nächstes Jahr hierzulande veröffentlichen. Einen Starttermin gibt es noch nicht, wir werden Euch aber natürlich auf dem Laufenden halten.
Quelle: Screendaily












