Heute haben wir berichtet, dass das kommende John-Wick-Spin-Off Ballerina in Deutschland ab 18 Jahren freigegeben wurde – wie schon die letzten drei Filme der Hauptreihe. Die Meldung sorgte bei vielen Actionfans für große Begeisterung. Doch kann ein Actionfilm mit einer hohen Altersfreigabe wirklich automatisch gut sein? Sicherlich nicht – und ein Franchise beweist das seit fast drei Jahrzehnten.
Alle acht Mission: Impossible-Filme mit Tom Cruise erhielten in den USA ein jugendfreies PG-13-Rating. Nur der zweite Teil lief hierzulande mit einer FSK-16-Freigabe in den Kinos, während alle anderen ab 12 Jahren freigegeben wurden. Nichtsdestotrotz würde ich Mission: Impossible als das beste moderne Action-Franchise bezeichnen – und ironischerweise gilt ausgerechnet der zweite Film für viele als der Tiefpunkt der Reihe (auch wenn ich da anderer Meinung bin).
Mission: Impossible ist eine Reihe, die sich immer wieder neu erfunden hat. Die Filme wurden mit ausreichend Abstand zueinander produziert, sodass das Publikum nie ihrer überdrüssig wurde. Während Brian De Palmas erster Film noch hauptsächlich ein verschachtelter, wendungsreicher Spionagethriller war, inszenierte John Woo mit Mission: Impossible 2 einen astreinen Actionfilm und machte Tom Cruise als Ethan Hunt zum US-amerikanischen James Bond. Der zweite Teil war eine One-Man-Show von Cruise. Als jedoch J.J. Abrams beim dritten Film übernahm, rückte er Ethans Team stärker in den Vordergrund – ein Ansatz, den Brad Bird mit Mission: Impossible – Phantom Protokoll fortführte. Der allgemeine Konsens ist, dass mit dem vierten Teil das Goldene Zeitalter der Reihe begann. Es war auch der Film, mit dem Tom Cruises irrwitzige Stunts richtig in Fahrt kamen.
Mission: Impossible – Rogue Nation führte dann zwei zentrale Elemente für die zweite Hälfte der Reihe ein: Christopher McQuarrie und Rebecca Ferguson. Als Ilsa Faust wurde Ferguson zum besten weiblichen Charakter der Reihe und stahl sogar Tom Cruise fast die Show, und McQuarrie wurde zum ersten Regisseur, der weitere Teile übernahm. Unter seiner Regie entstanden auch Mission: Impossible – Fallout, Mission: Impossible – Dead Reckoning und der aktuelle Film Mission: Impossible – The Final Reckoning. Letzterer läuft derzeit im Kino und brach bereits zum Start Franchise-Rekorde an den Kinokassen. Es sieht ganz danach aus, als handele es sich zumindest um ein vorläufiges Ende der Reihe. Kein erfolgreiches Franchise bleibt in Hollywood ewig tot – doch für Tom Cruise könnte es tatsächlich der letzte Auftritt als Ethan Hunt gewesen sein.
Falls dem so ist, wäre The Final Reckoning ein würdiger Abschied – wenn auch nicht der beste Teil der Reihe. Die drei anderen M:I-Filme von McQuarrie waren runder und temporeicher. The Final Reckoning leidet unter einer zähen ersten Stunde und zu vielen Rückverweisen auf frühere Teile. Doch sobald die Action in der zweiten Hälfte Fahrt aufnimmt, bleibt sie bis zum fulminanten Finale ungebremst.
Vor allem machte The Final Reckoning große Lust, die gesamte Reihe noch einmal von vorne zu schauen. Im Stream war sie zuletzt nur bei Paramount+ zu sehen, doch das ändert sich an diesem Sonntag: Am 1. Juni veröffentlicht Disney+ über sein Star-Label die ersten sechs Mission: Impossible-Filme. Lediglich Dead Reckoning bleibt zunächst exklusiv Paramount+-Abonnenten vorbehalten.
Hier noch ein kurzer deutscher Trailer zu den ersten sieben Mission: Impossible-Teilen
Quelle: Disney+ Deutschland











