Michael Mann übernimmt die Verantwortung für den Blackhat-Flop

Tang Wei und Chris Hemsworth in Blackhat (2015) © Universal Pictures

Quelle: Variety

Nächsten Monat wird bei den Filmfestspielen von Venedig Michael Manns Herzensprojekt Ferrari seine Weltpremiere feiern und der Cast, der u. a. aus Adam Driver, Penélope Cruz und Shailene Woodley besteht, hat eine Ausnahmegenehmigung von der Schauspielergewerkschaft erhalten, trotz des andauernden Streiks, über den Roten Teppich schreiten zu dürfen. Ferrari ist Manns erster Film seit acht Jahren und ein Grund für die lange Pause des gefeierten Filmemachers könnt sein letzter Film sein, der Hacker-Actionthriller Blackhat, der 2015 gnadenlos in der Kritik und an den Kinokassen unterging.

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Im Laufe seiner abwechslungsreichen Karriere drehte Mann sowohl einhellig gefeierte Filme wie Heat, Collateral, Der letzte Mohikaner und Insider als auch polarisierende Streifen wie Miami Vice und Ali. Keiner seiner Filme stieß jedoch auf solch universelle Gleichgültigkeit wie Blackhat, der $70 Mio kostete, aber gerade einmal $20 Mio an den weltweiten Kinokassen eingespielt hat. Man kann darüber rätseln, ob der Misserfolg des Films daran lag, dass die Zuschauer Thor-Darsteller Chris Hemsworth seine Hacker-Rolle nicht abgekauft haben, oder ob die Thematik eines Hacker-Konflikts auf der Leinwand für viele uninteressant war.

Mann selbst war mit dem Film auch nicht sonderlich zufrieden und fertigte 2016 eine neue Schnittfassung an, die im Rahmen seiner Karriere-Retrospektive an der Brooklyn Academy of Music lief. Seitdem war dieser etwas längere Director’s Cut im US-Fernsehen zu sehen, wurde aber nie offiziell im Heimkino veröffentlicht.

Manns Karriere hat der Flop jedenfalls geschadet, insofern als dass Studios danach zunächst zögerten, ihm größere Budgets anzuvertrauen und er lange darum kämpfen musste, dass sein Ferrari-Biopic finanziert wird. In einem neuen interview mit dem Branchenblatt Variety räumte er jedoch ein, dass der Blackhat-Flop auf seine Kappe geht, weil das Drehbuch nicht ausgereift genug war, um verfilmt zu werden. Er stellte aber auch in den Raum, dass die Handlung damals noch weit hergeholt erschien und ihrer Zeit voraus war: (aus dem Englischen)

Es ist meine Verantwortung. Das Drehbuch war noch nicht drehbereit. Das Thema war seiner Zeit möglicherweise voraus, und es gab einige Leute, die dachten, dass es alles nur Fantasy ist. Falsch. Alles darin ist vollkommen akkurat.

Unsere Seite war die erste auf der Welt, die 2013 im Interview mit Hemsworth exklusive Details zu Blackhat erfahren hat. Es war mein erster großer News-"Scoop", der von weltweiten Publikationen aufgegriffen wurde, sodass ich immer eine besondere Verbindung zu dem Film haben werde. Ich fand den Film aber tatsächlich unterschätzt und mochte Manns Inszenierung, auch wenn Hemsworth fehlbesetzt war. Mir hat Blackhat jedoch mehr gefallen als der deutlich erfolgreichere Public Enemies.

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