"The Wire"- und "Boardwalk Empire"-Star Michael K. Williams ist tot

Michael K. Williams in "The Wire" © HBO

Quelle: The Hollywood Reporter

Michael Kenneth Williams, der mit der Darstellung des homosexuellen und einem strikten moralischen Kodex folgenden Kriminellen Omar Little in der legendären HBO-Serie "The Wire" Fernsehgeschichte geschrieben hat, wurde am Montag in seiner Wohnung in Brooklyn tot aufgefunden. Er war erst 54 Jahre alt. Die Todesursache ist noch unbekannt.

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Im selben New Yorker Stadtteil wurde der raustimmige Schauspieler am 22. November 1966 geboren. Erste Erfolge feierte er als Streetdancer und zeigte sein Können bei Auftritten von Stars wie George Michael und Madonna. Die Schauspielerei war aber schon früh sein Traum. Ausgerechnet einer großen Gesichtsnarbe, die er bei einer Kneipenschlägerei an seinem 25. Geburtstag davongetragen hat, hatte Williams seine erste größere Filmrolle zu verdanken. In Bullet – Auge um Auge (OT: Bullet) spielte er den Bruder von Tupac Shakurs Charakter. Tupac war von seiner Narbe beeindruckt und setzte sich für Williams' Besetzung in de Rolle ein.

Gangster- und Drogendealer-Rollen bestimmten die frühen Jahre seiner Karriere. Zwischen 1997 und 2009 spielte Williams fünf verschiebende Charaktere bei "Law & Order" und deren Spin-Off "Special Victims Unit". Nach Gastrollen bei "Boston Legal", "Alias – Die Agentin" und "Die Sopranos" ergatterte Williams die Rolle seines Lebens als er in David Simons Serien-Meilenstein "The Wire" besetzt wurde. Seine Figur Omar Little ging gegen jede Norm. Er war ein Gangster, der ausschließlich andere Gangster und Drogendealer ausgeraubt hat. Er fluchte nie, war sensibel und liebte Männer. Barack Obama bezeichnete "The Wire" eins als seine Lieblingsserie und Omar Little als seine Lieblingsfigur. Williams selbst gab offen zu, dass er lange Zeit in der Öffentlichkeit nicht als er selbst, sondern als Omar gesehen wurde.

Nicht lange nach dem Ende von "The Wire" wartete bereits eine weitere große Serienrolle auf Williams. Er wurde als Albert "Chalky" White in Martin Scorseses historischer Gangsterserie "Boardwalk Empire" besetzt und verkörperte die Rolle von 2010 bis 2014. Als Leonard war er in allen drei Staffeln von "Hap and Leonard" zu sehen, und trat außerdem in HBOs Miniserie "The Night Of" auf. Sowohl für sie als auch für den TV-Film Bessie und die Netflix-Miniserie "When They See Us" erhielt Williams Emmy-Nominierungen. Auch seine finale Serienrolle absolvierte Williams bei HBO als Vater der Hauptfigur in "Lovecraft Country".

Im Kino war Williams in den letzten Jahren ebenfalls sehr häufig zu sehen. Er trat – meist in Nebenrollen – in Streifen wie The Purge: Anarchy, Assassin’s Creed, RoboCop und Motherless Brooklyn auf. Williams ist außerdem beinahe Teil des Star-Wars-Universums geworden als er in der Rolle des Gangsterbosses Dryden Vos in Solo: A Star Wars Story besetzt wurde. Nach dem abrupten Regiewechsel des Films, der zu massiven Nachdrehs führte, konnte Williams aus terminlichen Gründen nicht zurückkehren und wurde durch Paul Bettany ersetzt.

Im Laufe seines Lebens hatte Williams immer wieder mit seiner Drogensucht zu kämpfen. In Interviews gab er offen zu, während der Dreharbeiten zu "The Wire" und "The Night Of" regelmäßig Kokain konsumiert zu haben. Ob der Drogenmissbrauch in Zusammenhang mit seinem Tod steht, ist unklar.

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