Oscarpreisträgerin Judi Dench findet es wegen ihres Sehverlusts unmöglich, Texte zu lernen

Judi Dench in Belfast © 2021 Universal Pictures

Quelle: People

Mit acht Oscarnominierungen und einer gewonnenen Goldstatue für Shakespeare in Love gilt Dame Judi Dench als eine der renommiertesten Schauspielerinnen der britischen Filmindustrie. Obwohl ihre Schauspielkarriere im Kino Fernsehen und auf Theaterbühnen bereits vor über 60 Jahren begonnen hat, erlangte sie erst m fortgeschrittenen Alter ihren Status als Superstar des britischen Kinos. Der endgültige Durchbruch kam erst in den Neunzigern, als man sie als erste Frau in der Rolle von James Bonds Vorgesetzten M in Goldeneye besetzte. Als autoritäre, knallharte MI6-Chefin war sie so überzeugend, dass sie als einzige Schauspielerin auch den Bond-Wechsel von Pierce Brosnan zu Daniel Craig überstanden und die Rolle bis Skyfall verkörpert hat. Alle ihre Oscarnominierungen erhielt Dench erst als sie schon über 60 war, angefangen mit Ihre Majestät Mrs. Brown.

ANZEIGE

Erst letztes Jahr wurde Dench für ihre resolute, aber auch rührende Performance in Kenneth Branaghs autobiografischem Drama Belfast zum achten Mal für einen Oscar nominiert. Seitdem absolvierte Dench noch einen Gastauftritt im Weihnachts-Musical Spirited und spielte in der Theaterstückadaption Allelujah mit, die im September 2022 beim Toronto International Film Festival ihre Weltpremiere feierte. Die Freude an ihrer Arbeit hat die inzwischen 88-jährige Schauspielerin nicht verloren, dennoch sieht sie sich möglicherweise gezwungen, den Ruhestand anzutreten. Seit über zehn Jahren leidet Dench an Verlust der Sehkraft durch Makuladegeneration, einer Erkrankung ihrer Netzhäute. Die Schauspielerin, die immer stolz auf ihrfotografisches Gedächtnis war, gab vor einigen Jahren zu, dass sie sich zunehmend auf die Hilfe ihrer Freunde verlassen muss, die ihr ihre Dialogzeilen vorlesen, damit sie sie lernen kann.

Bei einem neuen Auftritt bei der Graham Norton Show hat Dench nun erklärt, dass Schauspielerei für sie wegen des schweren Sehverlusts mehr pder weniger unmöglich geworden sei: (aus dem Englischen)

Es ist unmöglich geworden und weil ich ein fotografisches Gedächtnis habe, muss ich eine Maschine finden, die mir nicht nur meine Zeilen beinbringt, sondern mir auch sagt, wo sie auf der Seite stehen. Ich fand es früher immer sehr leicht, den Text zu lernen mich daran zu erinnern. Ich könnte das gesamte Stück "Was ihr wollt" (von Shakespeare) sofort aufsagen.

Mit einer Karriere wie Dench sie bereits hatte, wäre es sicherlich keine Schande, mit 88 in den Ruhestand zu treten. Es ist allerdings natürlich immer sehr bedauerlich, wenn man es unfreiwillig tun muss, weil man aus gesundheitlichen Gründen die eigene Leidenschaft nicht mehr ausleben kann.

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema