Am 8. Juni 1984 kamen zwei Filme in die nordamerikanischen Kinos, die sich wochenlang die ersten zwei Plätze der US-Kinocharts teilten und mit denen unzählige Kinder der Achtziger aufgewachsen sind. Beide Filme haben außerdem gemeinsam, dass sie einen sanften Einstieg ins Horrorgenre ermöglichen, im Grunde aber familientauglich sind – auch wenn einer der beiden bis heute absurderweise ab 16 Jahren in Deutschland freigegeben ist. Viele von Euch wissen jetzt vermutlich, von welchen Filmen die Rede ist: Ghostbusters und Gremlins. Sich zu entscheiden, welcher der beiden Filme besser ist, ist ein wenig, als würde man sein Lieblingskind wählen.
Wie die beiden Franchises seit ihrem Start im Sommer 1984 verlaufen sind, könnte jedoch kaum unterschiedlicher sein. Ghostbusters erhielt bis heute vier direkte Fortsetzungen, ein Reboot und zwei Zeichentrickserien. Weitere Real- und Animationsfilme sind geplant. Gremlins hingegen hatte lediglich ein Sequel, das 1990 in die Kinos kam. Als Popkultur-Parodie und Meta-Satire war Gremlins 2 seiner Zeit voraus, wurde vom Publikum missverstanden und enttäuschte an den Kinokassen. Inzwischen gilt der zweite Teil als sträflich unterschätzter Kultfilm, während der erste Gremlins trotz seiner Veröffentlichung im Sommer zu einem der größten Weihnachtsklassiker geworden ist.
Dass es in den 35 Jahren nach Gremlins 2 keine weiteren Fortsetzungen und vor allem keinen Reboot-Versuch gab, ist für ein in der Popkultur so fest verankertes Franchise ungewöhnlich, lag aber daran, dass kein neues Gremlins-Projekt ohne den Segen des ausführenden Produzenten Steven Spielberg möglich gewesen wäre und er die Reihe auf keinen Fall melken wollte. Lediglich eine animierte Prequelserie mit dem Titel "Gremlins – Secrets of the Mogwai" wird seit 2023 produziert. Über einen dritten Film wird seit mehr als zehn Jahren gemunkelt, doch nicht war konkret – bis jetzt. Völlig überraschend kündigte Warner Bros. Gremlins 3 offiziell an und legte auch schon den Kinostart des Films am 19.11.2027 in den USA fest. Hierzulande wird er einen Tag früher anlaufen. Nur eine Woche später wird dann mit Disneys Die Eiskönigin 3 mächtige Konkurrenz in den Kinos starten.
Das Drehbuch zu Gremlins 3 schrieben Zach Lipinsky und Adam Stein, die mit Final Destination: Bloodlines einen der erfolgreichsten Horrorfilme des Jahres inszenierten. Originalautor Chris Columbus, der die ursprüngliche Idee für Gremlins hatte, übernimmt diesmal die Regie, während Spielberg erneut als ausführender Produzent seine Hände im Spiel hat. Originalregisseur Joe Dante scheint am Sequel leider gar nicht beteiligt zu sein. Ob es auch vor der Kamera Rückkehrer wie Zach Galligan oder Phoebe Cates geben wird, steht noch nicht fest, doch in Zeiten nostalgischer Legacy Sequels kann ich mir kaum vorstellen, dass sie nicht zumindest Gastauftritte absolvieren werden. Natürlich wird der größte Publikumsmagnet vermutlich der knuffige Gizmo sein.
Gremlins ist einer der wichtigsten Filme meiner Kindheit, den ich inzwischen mehrfach im Kino gesehen habe (u. a. auch als 70mm-Kopie) und der eigentlich regelmäßig in der Weihnachtszeit über die Fernsehbildschirme flimmert. Ich hoffe inständig, dass sie das Sequel nicht vermasseln.
Quelle: Deadline
