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Quelle: Deadline
An manche Filmerlebnisse erinnert man sich besonders gut, nicht (nur) wegen der Filme selbst, sondern auch wegen der äußeren Umstände, unter denen man sie gesehen hat. Ich werde zum Beispiel nie vergessen, American Pie 2 im Kino gesehen zu haben. Ich habe bei VIVA (erinnert Ihr Euch noch?!) Tickets für die Deutschlandpremiere in Anwesenheit der Darsteller gewonnen – ein Riesending für einen 15-Jährigen. Und dann kam der Tag der Premiere: der 11. September 2001. Selbstverständlich kamen die Darsteller nicht, es gab keinen Roten Teppich, doch der Film lief und für rund eineinhalb Stunden konnten ein Schulfreund und ich der surrealen Tragödie entfliehen, die sich an dem Tag abgespielt hat.
Ein unvergessliches Kinoerlebnis der anderen Art hatte ich letztes Jahr. Nach sieben Monaten Lockdown ohne Kino und Pressevorführungen erreichte mich Ende Mai wie aus dem Nichts die Einladung zur Pressevorführung von Godzilla vs. Kong. Nicht nur war es für jemanden, der vor Corona jahrelang mehrmals die Woche im Kino war, ein glorreiches Gefühl, wieder in einem Kinosaal zu sitzen, obendrein war es auch noch ein bombastischer Film auf Kölns größter Leinwand mit Atmos-Sound und Laserprojektion, der die Rückkehr des großen Kinos mit einer audiovisuellen Wucht eingeläutet hat.
Nun den Film selbst fand ich zwar besser als Godzilla II: King of the Monsters, allerdings bevorzuge ich aus dem MonsterVerse immer noch den ersten Godzilla und Kong: Skull Island als beste Filme. Nichtsdestotrotz hat Godzilla vs. Kong genau das abgeliefert, was der Titel versprochen hat und zauberte einen monumentalen Kampf der Titanen auf die Leinwand. Trotz widriger Umstände, wie der zeitgleichen Stream-Veröffentlichung in den USA und geschlossenen bzw. kapazitätsreduzierten Kinos in einigen Teilen der Welt, wurde Godzilla vs. Kong zum ersten richtigen Hollywood-Blockbusterhit der Pandemie-Ära und spielte weltweit rund $468 Mio ein – mehr als sein direkter Vorgänger, der an den Kinokassen etwas enttäuscht hatte. Ohne die Pandemie-Restriktionen hätte der Film vermutlich mühelos auch den ersten Godzilla ($529 Mio) und Skull Island ($567 Mio) übertroffen.
Die Zukunft des MonsterVerse stand nach den bescheidenen Einnahmen von King of the Monsters auf der Kippe, doch Godzilla vs. Kong zeigte, dass das Interesse an den Kaiju-Kämpfen weiterhin groß ist. Erste Pläne für einen weiteren MonsterVerse-Film wurden bereits vor einem Jahr geschmiedet und Godzilla-vs.-Kong-Regisseur Adam Wingard stand in Verhandlungen über seine Rückkehr. Wingard selbst äußerte Interesse, mehr Geschichten aus der hohlen Erde zu erzählen, die in seinem Film als Schauplatz eingeführt wurde.
Noch dieses Jahr soll es ans Eingemachte gehen. Annastacia Palaszczuk, die Premierministerin des australischen Bundesstaats Queensland, hat angekündigt, dass ein Sequel zu Godzilla vs. Kong noch dieses Jahr in Queensland bzw. in der Stadt Gold Coast gedreht werden und rund 58,6 Millionen US-Dollar in die lokale Wirtschaft spülen wird. In Queensland entstanden bereits große Teile von Godzilla vs. Kong.
Es ist noch unklar, ob Adam Wingard als Regisseur zurückkehren und wovon Godzilla vs. Kong 2 handeln wird. Laut Production Weekly trägt der Film den Arbeitstitel Son of Kong, was möglicherweise etwas Aufschluss über seinen Plot gibt. Ob irgendwelche Darsteller aus den bisherigen MonsterVerse-Filmen wieder dabei sein werden, ist unklar.
Auch im Fernsehen soll das MonsterVerse ausgebaut werden. Netflix produziert in Zusammenarbeit mit Legendary eine "Skull Island"-Animeserie über die Heimatinsel von King Kong, und im Januar kündigte Apple TV+ eine Realserie über Godzilla und andere Titanen aus dem MonsterVerse an. Ich bin schon gespannt, wie groß das Budget der Serie sein wird, um mit dem opulenten Look der Filme mithalten zu können.
Habt Ihr Interesse an einem Godzilla-vs.-Kong-Sequel?