Ghostbusters-Star Ernie Hudson hat wenig Verständnis für das "enttäuschende" Reboot

Vergesst The Marvels, Arielle, die Meerjungfrau oder Star Wars – Die letzten Jedi. Keinem anderen Film in den letzten zehn Jahren schlug im Internet so viel Hass aus falschen Gründen entgegen wie Paul Feigs Ghostbusters-Reboot aus dem Jahr 2016. Reboots haben es bei Filmfans bekanntlich nicht leicht. Das gilt umso mehr für Reboots von beliebten Filmklassikern wie Ghostbusters. Doch das waren nicht die einzigen Gründe, weshalb der Film von vielen bereits im Vorfeld wie ein persönlicher Affront behandelt wurde. Ein zentraler Grund lässt sich im Prinzip mit einem Wort zusammenfassen: Frauen. Dass Frauen anstelle des Männer-Quartetts aus den Originalfilmen Geister jagten und dann auch noch Thor-Darsteller Chris Hemsworth als trotteligen Rezeptionisten dabei hatten, brachte das Blut vieler (überwiegend männlicher) Franchise-Fans zum Kochen.

Der eigentliche Film hat weder diesen Hass noch großen Jubel verdient, sondern war eine solide unterhaltsame, aber letztlich überflüssige Neuauflage, die eine gut aufgelegte Besetzung, aber zu viel CGI und kaum originelle Ideen hatte. Weil das Reboot für seine Verhältnisse viel zu teuer war, spielte er nicht genug ein, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Das Reboot wurde ad acta gelegt und fünf Jahre später kehrten stattdessen die noch lebenden Original-Geisterjäger samt Nachfahren ihres verstorbenen Mitglieds Egon in Ghostbusters: Legacy auf die Kinoleinwände zurück, besänftigten die frustrierten Fans mit einer guten Portion Fanservice und Nostalgie und belebten das Franchise für Sony wieder.

Auf den nächsten Film mussten die Fans nicht mehr lange warten. Ghostbusters: Frozen Empire läuft aktuell in unseren Kinos. Die Kritiken für den vierten Teil der Originalreihe sind deutlich weniger gnädig als für Legacy, an den Kinokassen läuft die Fortsetzung jedoch wieder ganz ordentlich. Nach enttäuschend kurzen Gastauftritten im Vorgänger haben zumindest Ernie Hudson, Dan Aykroyd und Annie Potts im neuen Film etwas mehr zu tun (Bill Murray schaut sporadisch vorbei). Gerade Hudsons Winston hat seit den beiden Originalfilmen die größte Entwicklung durchgemacht und finanziert als Self-Made-Millionär der Ghostbusters.

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Wie seine Co-Stars Aykroyd, Potts, Murray und Sigourney Weaver, absolvierte auch Hudson einen Gastauftritt in Feigs Ghostbusters-Reboot vor acht Jahren, allerdings als völlig andere Charaktere ohne Verbindung zu den Originalfilmen. Mit ihren Cameos gaben die Originaldarsteller der neuen Generation ihren Segen. Inzwischen hat Hudson jedoch ambivalente Gefühle, wenn er auf die Neuauflage zurückschaut. Zwar hat er nichts als Lob für den Regisseur Paul Feig und die Hauptdarstellerinnen Kristen Wiig, Leslie Jones, Kate McKinnon und Melissa McCarthy, die er alle als "unfassbar witzig auf ihre eigene Weise" beschreibt, hat aber Verständnis für die Enttäuschung der Fans. Hudson erklärte gegenüber The Hollywood Reporter: (aus dem Englischen)

Ich bin ein Fan von Paul Feig, also habe ich nichts Negatives über ihn zu sagen. Abgesehen davon: Ich verstehe nicht wirklich, weshalb man ein Reboot macht. Wisst ihr, was ich meine? Macht einfach einen weiteren Teil.

[…] Die Fans mochten wirklich die (Original-)Geschichte und fieberten mit den (Original-)Charakteren mit und ich denke, es war enttäuschend. Ich mochte den Film, aber ich denke, er war nicht das, was die Fans sich erhofft haben.

Jason Reitman und Gil Kenan, die Macher der beiden neuen Ghostbusters-Filme, haben das Reboot in den Interviews immer wieder positiv hervorgehoben, um sich von den Internet-Hasstiraden zu distanzieren. Ein Wiedersehen mit den vier Geisterjägerinnen bleibt jedoch höchst unwahrscheinlich.

Wie fandet Ihr das Reboot?

Quelle: The Hollywood Reporter

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