Gambino: John Woo dreht seinen dritten Film mit Nicolas Cage

Vor 28 Jahren zementierte Hongkonger Regielegende John Woo mit Face/Off – Im Körper des Feindes Oscarpreisträger Nicolas Cage als einen der größten Actionstars der Neunziger. Die beiden drehten auch den 2002 veröffentlichten, unterschätzten Kriegsfilm Windtalkers, der jedoch an den Kinokassen floppte. Kurze Zeit später verließ Woo Hollywood und drehte zwei Jahrzehnte lang ausschließlich Filme in China, während Cage aufgrund eines Schuldenbergs gezwungen war, austauschbare Billigfilme am Fließband zu drehen.

Mit dem nahezu dialogfreien Actioner Silent Night – Stumme Rache und dem Remake seines alten Klassikers The Killer kehrte Woo vor zwei Jahren nach Hollywood zurück, konnte mit den Filmen jedoch nicht annähernd an die Höhepunkte seiner Karriere anknüpfen. Derweil feiert der inzwischen schuldenfreie Cage seit einigen Jahren ein regelrechtes Karriere-Revival mit gefeierten Filmen wie Pig, Massive Talent und Longlegs. Auch ein spätes Sequel zu Face/Off ist im Gespräch, inszenieren soll es jedoch nicht Woo, sondern Godzilla-vs.-Kong-Regisseur Adam Wingard.

Während sich Face/Off 2 weiterhin in der Schwebe befindet, steht die dritte Zusammenarbeit von Woo und Cage fest – doch es wird kein Actionfilm! Im Crime-Drama Gambino wird Cage die Rolle des berüchtigten New Yorker Mafia-Bosses Carlo Gambino übernehmen, der 1957 die Kontrolle über die Gambino-Familie, eine der fünf großen italo-amerikanischen Mafia-Familien von New York City, übernahm und zwischenzeitlich als mächtigstes und einflussreichster Gangster der USA galt. Gambino führte die Gambino-Familie bis zu seinem Tod 1976 an und verbrachte trotz seiner zahlreichen Verbrechen lediglich 22 Monate wegen Steuerhinterziehung hinter Gittern.

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Bad-Boys-Schöpfer George Gallo und Oscarpreisträger Nick Vallelonga (Green Book) schrieben gemeinsam das Drehbuch zum Film, das den bescheidenen Anfängen eines Metzgersohns aus Sizilien folgt, der zum mächtigsten Mann der New Yorker Unterwelt aufsteigt. Als sein Tod jedoch Schockwellen durch die Stadt sendet, folgt der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Journalist Jimmy Breslin den Spuren, die er hinterlassen hat, um den Menschen hinter der Legende zu enthüllen. Durch die Stimmen derer, die ihn liebten, und derer, die ihn fürchteten, enthüllte Breslin die Fassade, hinter der sich Gambinos Skrupellosigkeit verbarg, und zeigte, wie dieser Macht, Loyalität und den amerikanischen Traum neu definierte.

Auch wenn Woo natürlich schon zahlreiche Filme über Kriminelle drehte, klingt Gambino dennoch nach einer Abweichung von seinem üblichen Muster und nach einer der interessantesten Rollen, die Cage in letzter Zeit angeboten wurden. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht in einem vergleichbaren Fiasko endet wie der Auftritt seines Face/Off-Co-Stars John Travolta als Mafioso John Gotti, der 1986 zum Oberhaupt der Gambino-Familie aufgestiegen ist.

Quelle: Deadline

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