Letzte Nacht wurden in Los Angeles zum 77. Mal die Emmys verliehen und es war die Nacht von Seth Rogen. Der Comedian, den die meisten von Euch aus Filmen wie Superbad oder Bad Neighbors kennen, wurde zuvor fünfmal für einen Emmy nominiert, ging aber immer leer aus. Diesmal war ihm das Emmy-Glück jedoch hold und er ging gleich viermal auf die Bühne, um für seine Hollywood-Satireserie "The Studio" den prestigeträchtigsten TV-Preis der Welt abzuholen. Er gewann Preise als Regisseur, Drehbuchautor, Hauptdarsteller und Produzent für die "Beste Comedyserie".
Mit 23 Nominierungen stellte "The Studio" bereits im Vorfeld einen Nominierungsrekord für die Debütstaffel einer Comedyserie auf und zog mit der zweiten "The Bear"-Staffel als meistnominierte Comedy-Serienstaffel überhaupt gleich. Bei der Verleihung folgte auch schon der nächste Rekord: Mit insgesamt 13 Auszeichnungen hat "The Studio" mehr Emmys in einem Jahr gewonnen als irgendeine Comedyserie zuvor. Die erste "The Studio"-Staffel teilt sich außerdem mit der Miniserie "John Adams" den zweiten Platz bei den meistprämierten Serien in einem Jahr überhaupt. "John Adams" hielt den Rekord als meistprämierte Serie 16 Jahre lang und wurde erst letztes Jahr von "Shōgun" mit 18 Auszeichnungen entthront.
DC-Miniserie "The Penguin" war mit neun Emmys der zweitgrößte Abräumer des Abends, allerdings gewann sie acht ihrer Auszeichnungen in technischen Kategorien. Cristin Milioti wurde als beste Hauptdarstellerin mit dem einzigen größeren preis der Serie ausgezeichnet.
Weitere große Sieger des Abends waren Netflix-Phänomen "Adolescence" und de hierzulande immer noch unveröffentlichte Echtzeit-Krankenhausserie "The Pitt" mit Noah Wyle, der nach fünf erfolglosen Schauspiel-Nominierungen für "Emergency Room" mit "The Pitt" endlich seinen ersten Emmy gewann. Die Auszeichnung von "The Pitt" als "Beste Dramaserie", die übrigens u. a. auch an Wyle als Produzent der Serie ging, war definitiv eine der größeren Überraschungen des Abends. Mit 27 Nominierungen ging Apples "Severance" als Favorit in den Abend, musste sich aber am Ende mit acht Emmys begnügen, darunter für Britt Lower als beste Hauptdarstellerin, Tramell Tillmann als Nebendarsteller und Merritt Wever als Gastdarstellerin. "The Pitt" war für 13 Emmys nominiert und wurde in fünf Kategorien ausgezeichnet. Kurioserweise gingen die Drehbuch- und Regiepreise in den Dramategorien jedoch weder an "Severance" noch an "The Pitt", sondern wurden von "Andor" und "Slow Horses" geteilt.
"Adolescence" verbuchte insgesamt acht Emmy-Siege und gewann in jeder der sechs Hauptkategorien (Miniserie, Regie, Drehbuch, Hauptdarsteller, Nebendarsteller und Nebendarstellerin), in denen sie nominiert war. Der fünfzehnjährige Owen Cooper wurde zum jüngsten männlichen Sieger in der gesamten Emmy-Geschichte.
Eine der größten Überraschungen des Abends war Jeff Hillers Sieg als bester Nebendarsteller für die kaum bekannte Comedyserie "Somebody Somewhere". Er setzte sich gegen Schwergewichte wie Harrison Ford ("Shrinking"), Ike Barinholtz ("The Studio") und Ebon Moss-Bachrach ("The Bear") durch.
Die großen Verlierer des Abends waren HBOs "The White Lotus" und "The Last of Us", die trotz 23 bzw. 16 Nominierungen jeweils nur einen Emmy in einer technischen Kategorie gewannen. Der einstige Emmy-Lieblings "The Bear" ging bei 13 Nominierungen ganz leer aus.
Unten findet Ihr diesjährige Emmy-Sieger:innen in den wichtigsten Kategorien im Überblick. Die Nominierungen könnt Ihr hier nachlesen:
Dramaserien
Beste Dramaserie
"The Pitt"
Bester Hauptdarsteller in einer Dramaserie
Noah Wyle ("The Pitt")
Beste Hauptdarstellerin in einer Dramaserie
Britt Lower ("Severance)
Bester Nebendarsteller in einer Dramaserie
Tramell Tillman ("Severance")
Beste Nebendarstellerin in einer Dramaserie
Katherine LaNasa ("The Pitt")
Bester Gastdarsteller in einer Dramaserie
Shawn Hatosy ("The Pitt")
Beste Gastdarstellerin in einer Dramaserie
Merritt Wever ("Severance")
Beste Regie in einer Dramaserie
Adam Randall ("Slow Horses – Ein Fall für Jackson Lamb" – "Operativer Bonus")
Bestes Drehbuch in einer Dramaserie
Dan Gilroy ("Andor" – "Willkommen bei der Rebellion")
Comedyserien
Beste Comedyserie
"The Studio"
Bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie
Seth Rogen ("The Studio")
Beste Hauptdarstellerin in einer Comedyserie
Jean Smart ("Hacks")
Bester Nebendarsteller in einer Comedyserie
Jeff Hiller ("Somebody Somewhere")
Beste Nebendarstellerin in einer Comedyserie
Hannah Einbinder ("Hacks")
Bester Gastdarsteller in einer Comedyserie
Bryan Cranston ("The Studio")
Beste Gastdarstellerin in einer Comedyserie
Julianne Nicholson ("Hacks")
Beste Regie in einer Comedyserie
Seth Rogen & Evan Goldberg ("The Studio" – "Der One-Shot")
Bestes Drehbuch in einer Comedyserie
Seth Rogen, Evan Goldberg, Peter Huyck, Alex Gregory, and Frida Perez ("The Studio" – "Die Beförderung")
Miniserien und TV-Filme
Beste Miniserie
"Adolescence"
Bester TV-Film
Rebel Ridge
Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie oder in einem TV-Film
Stephen Graham ("Adolescence")
Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie oder in einem TV-Film
Cristin Milioti ("The Penguin")
Bester Nebendarsteller in einer Miniserie oder in einem TV-Film
Owen Cooper ("Adolescence")
Beste Nebendarstellerin in einer Miniserie oder in einem TV-Film
Erin Doherty ("Adolescence")
Beste Regie in einer Miniserie oder in einem TV-Film
Philip Barantini ("Adolescence")
Bestes Drehbuch in einer Miniserie oder in einem TV-Film
Jack Thorne & Stephen Graham ("Adolescence")
Beste Animationsserie
"Arcane"
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Quelle: Academy of Television Arts and Sciences











