In der Liebe und im Krieg ist bekanntlich alles erlaubt. Doch manchmal beginnt der Krieg erst, wenn die Liebe endet – und dann ist erst recht nichts mehr heilig.
Unter einem "Rosenkrieg" versteht man heutzutage eine besonders verbittert ausgetragene Scheidung – mit der Trennung von Johnny Depp und Amber Heard als einem besonders markanten Paradebeispiel der letzten Jahre. Der Begriff geht tatsächlich auf Danny DeVitos pechschwarze Komödie Der Rosenkrieg aus dem Jahr 1989 zurück, in der Michael Douglas und Kathleen Turner ein Ehepaar spielten, dessen hasserfüllter Scheidungskrieg immer weiter eskalierte, bis er schließlich zum Tod der beiden führte. Der Rosenkrieg kam 1990 in die deutschen Kinos und war so erfolgreich, dass sein Titel seither synonym für einen besonders erbitterten Scheidungskonflikt steht.
Mit Die Rosenschlacht kam dieses Jahr unter der Regie von Jay Roach (Austin Powers) eine Neuverfilmung von Warren Adlers Romanvorlage in die Kinos, in der Oscarpreisträgerin Olivia Colman und Marvel-Star Benedict Cumberbatch die titelgebenden Roses verkörpern. Cumberbatch spielt den renommierten Architekten Theo, Colman seine liebevolle, eigenwillige Ehefrau Ivy. Während Theo sich ganz seiner Karriere widmet, gibt Ivy ihre Träume von einer Laufbahn als Köchin auf und kümmert sich um die beiden Kinder. Als Theos Karriere aufgrund einer Fehlkalkulation ins Wanken gerät und Ivys unerwartet Fahrt aufnimmt, bröckelt die scheinbar perfekte Fassade ihrer Ehe. Jahrelang verdrängte Ressentiments kommen an die Oberfläche – und Ivy will die Scheidung. Zum Streitpunkt wird das gemeinsame Haus, das Theo selbst entworfen hat, Ivy ihm aber keinesfalls überlassen will. Es entbrennt ein verbitterter Kampf, bei dem sich beide für nichts zu schade sind, um dem anderen eins auszuwischen.
Die Vorlieben der Kinogänger:innen scheinen sich jedoch seit dem Originalfilm verändert zu haben. War Der Rosenkrieg mit mehr als vier Millionen verkauften Kinotickets noch der fünfterfolgreichste Film des Jahres in Deutschland, lockte das Remake seit seinem Start Ende August nicht einmal eine Viertelmillion Besucher:innen in die deutschen Kinos. Vielleicht ist ein Film wie dieser heutzutage einfach besser im Stream aufgehoben. Dort wird er rund drei Monate nach Kinostart auch landen: Am 3. Dezember erscheint Die Rosenschlacht weltweit bei Disney+ bzw. Hulu. Selbst wenn Ihr das Original kennt, könnte sich ein Blick in die Neuauflage lohnen – schon allein, weil es eine echte (Schaden-)Freude ist, Colman und Cumberbatch dabei zuzusehen, wie sie einander genüsslich an die Gurgel gehen.
Hier ist noch der deutsche Trailer zum Film:
Quelle: Disney+
