Denzel Washington und Colin Farrell im Justizthriller des Nightcrawler-Regisseurs

Links: Denzel Washington in Fences © 2016 Paramount Pictures
Rechts: Colin Farrell in "True Detective" © 2015 HBO

Quelle: The Hollywood Reporter

Nightcrawler war eins der bemerkenswertesten Regiedebüts der letzten Jahre und machte Dan Gilroy, den Bruder des lange etablierten Regisseurs und Drehbuchautors Tony Gilroy (Das Bourne Vermächtnis, Michael Clayton) auf Anhieb zu einem Namen, dessen künftige Arbeiten ich sehr genau verfolgen werde. Nicht nur holte Gilroy aus Jake Gyllenhaal die Performance seines Lebens heraus, Nightcrawler bestach auch durch sein knackiges, bissiges Drehbuch (ebenfalls von Gilroy) und virtuose Regie.

ANZEIGE

Der Hauptcharakter seiner zweiten Regiearbeit ist moralisch deutlich weniger fragwürdig als Gyllenhaals Leo Bloom. Denzel Washington spielt in Roman Israel, Esq. (zwischenzeitlich war der Film auch als Inner City bekannt) den engagierten, idealistischen Strafverteidiger Roman J. Israel, der nach dem überraschenden Tod seines langjährigen Partners bei dessen prestigeträchtiger Anwaltskanzlei in Los Angeles einsteigt und entdeckt, dass die Kanzlei längst nicht mehr dessen Werte, den Armen und Enteigneten zu helfen, vertritt. Daraufhin stürzt Roman in eine existenzielle Krise und nimmt einen Fall an, der sein ganzes Leben verändern soll.

Washington, für den die saftig klingende Rolle eine weitere Oscarnominierung bedeuten könnte (es ist eine Schande, dass Gyllenhaal diese für Nightcrawler verwehrt blieb), bekommt in dem Film starkräftige Unterstützung von Colin Farrell. Carmen Ejogo (Alien: Covenant), Nazneen Contractor ("Revenge") und Shelley Hennig ("Teen Wolf") ergänzen den Cast. Hinter den Kulissen wirken, wie schon bei Nightcrawler, sein Bruder John Gilroy als Cutter und der oscarprämierte Kameramann Robert Elswit (There Will Be Blood) mit.

Roman Israel, Esq. wird bereits seit April in Los Angeles gedreht. War Nightcrawler ein noch eher ungewöhnlicher Film, der schwer einem Genre zuzuordnen war, soll es sich bei Gilroys zweitem Werk um ein klassisches Justizdrama à la Sidney Lumets The Verdict mit Paul Newman handeln. Spannende Justizthriller sind in den letzten Jahren leider eine Rarität im Kino geworden (wo sind Filme wie Die Firma oder Die Jury?!) und die Kombination aus Gilroy, Washington und Farrell macht mir sehr viel Lust auf den Film.

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema