Bruce Willis geht aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand

Bruce Willis in Fortress © 2021 Lionsgate

Quelle: Demi Moore Instagram

Eine traurige Wendung für eine Actionikone: Bruce Willis, der in den letzten Jahren die produktivste, wenn auch sicherlich nicht die qualitativ beste Phase seiner Karriere hatte, tritt den Ruhestand an. Das gaben seine Ehefrau Emma Hemming, seine Ex-Frau Demi Moore und seine Tochter Rumer Willis in einem gemeinsamen Statement über Instagram (siehe unten) bekannt. Grund für das unvermittelte Ende seiner langen Schauspielkarriere sind gesundheitliche Probleme unter denen der 67-Jährige laut der Mitteilung zunehmend leidet. Der Schauspieler wurde mit Aphasie diagnostiziert, einer schweren Sprachstörung, die Sprachverständnis, Sprechen, Lese- und Schreibfähigkeiten beeinträchtigt. Aphasie tritt meist als Folge einer anderen Erkrankung wie beispielsweise eines Schlaganfalls, eines Schädel-Hirn-Traumas oder eines Hirntumors. Gerade für einen Schauspieler, für den das Erlernen der Dialoge einen essenziellen Teil der beruflichen Tätigkeit bedeutet, ist eine Aphasie natürlich katastrophal.

 

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Die Enthüllung seiner Erkrankung wirft ein etwas anderes Licht auf Willis' filmischen Fließband-Output in den letzten Jahren. Wer meine Artikel zu seinen neuen Filmen gelesen hat, dem ist nicht entgangen, dass ich meist kein gutes Haar an seinen Performances und seiner neuen Einstellung zu Rollen gelassen habe. Ich war natürlich nicht der einzige, dem Willis' unzählige Filmgurken aufgefallen sind. Bei den diesjährigen Goldenen Himbeeren bekam er sogar seine eigene Kategorie, in der er achtmal nominiert war. Es war lustig, sich über Willis' augenscheinliche Gleichgültigkeit gegenüber seiner Arbeit zu amüsieren, doch angesichts der neusten Entwicklungen ist das einfach nur traurig.

Auch wenn seine neuen Filme nahezu allesamt Schrott sind, ändert es nicht daran, dass ich Willis noch als charismatischen, lässigen, sympathischen und gelegentlich selbstironischen Superstar in Erinnerung habe, mit dem ich aufgewachsen bin. Stirb langsam ist immer noch einer der größten Action-Evergreens aller Zeiten. Doch Willis konnte nicht nur Action, er konnte auch Comedy und, wenn er die Gelegenheit dazu bekam, Drama, wie er beispielsweise in The Sixth Sense unter Beweis gestellt hat. Es ist leicht, über Willis' Billigfilme heute zu lachen, doch es gab eine Zeit, in der er ein absoluter Hitgarant war. Wenn er jetzt die Schauspielerei gezwungenermaßen an den Nagel hängen muss, so werden nicht seine neuen Direct-to-DVD-Werke sein Vermächtnis sein, sondern Filme wie Stirb langsam, Last Boy Scout, Armageddon, Pulp Fiction, 12 Monkeys, The Sixth Sense, Unbreakable – Unzerbrechlich oder Looper. Letzterer war vielleicht Willis' letzter richtig guter Film.

Ich wünsche ihm jedenfalls von ganzem Herzen Kraft und Gesundheit für die Zukunft, auf das er uns noch lange erhalten bleiben möge.

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