Es gab zwar einige bessere und auch einige wenige kommerziell erfolgreichere Filme in den letzten Jahren, doch keiner hat dermaßen die Erwartungen übertroffen wie Barbie. Als ein Realfilm über die Kultpuppe von Mattel erstmals angekündigt wurde, wurde die Idee bestenfalls amüsiert belächelt, schlimmstenfalls verhöhnt. Nicht einmal in den kühnsten Träumen hätte sich jemand vorstellen können, dass Greta Gerwigs Barbie Teil eines der größten Popkultur-Phänomene des Jahres 2023 werden würde, weltweit mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar einspielen und für acht Oscars nominiert werden würde. Man musste im Sommer 2023 schon komplett von den Medien entkoppelt gewesen sein, um den Barbenheimer-Hype nicht mitzubekommen.
Wenn ein Film über eine Spielzeugreihe zu so einem massiven Kinohit wird, läuten in Hollywood natürlich sofort die Franchise-Glocken. Doch im Falle von Barbie musste Warner Bros. die Vorfreude auf eine neue Goldgrube, aus der in regelmäßigen Abständen geschöpft werden kann, vorerst zügeln. Trotz des unbestreitbaren Interesses des Studios und des Barbie-Herstellers Mattel an einer (oder zehn) Fortsetzungen ist Regisseurin und Co-Autorin Greta Gerwig, deren kreativer Input ausschlaggebend für den Erfolg des Films war und ohne die ein Sequel zunächst undenkbar wäre, gar nicht sonderlich an Barbie 2 interessiert. Die nächsten Jahre wird sie mit Netflix' Narnia-Filmen beschäftigt sein und wollte sich überhaupt nicht darauf festlegen, ob und wann Barbie 2 kommen wird. Auch Hauptdarstellerin und Produzentin Margot Robbie äußerte Zweifel an einem baldigen Sequel.
Im Dezember kursierte dann das Gerücht, dass Gerwig und ihr Co-Autor Noah Baumbach erste Gespräche mit Warner über Barbie 2 führen würden. Das Studio verschwendete jedoch keine Zeit, um das Gerücht als völlig gegenstandslos zu dementieren.
Es befindet sich jedoch tatsächlich Neues aus dem Barbieland im Anmarsch – allerdings nicht ganz so, wie sich das viele Fans des Kinofilms vorgestellt hätten, und schon gar nicht, wie es Warner lieb wäre. Mattel entwickelt in Zusammenarbeit mit Universals Animationsschmiede Illumination den ersten animierten Barbie-Kinofilm. Illumination stieg in den letzten Jahren dank Super Mario Bros. und den Minions zu einem der erfolgreichsten Animationsstudios Hollywoods auf, und Barbie ist definitiv ein wertvoller Neuzugang im Portfolio des Studios. Wer den Barbie-Animationsfilm schreiben oder inszenieren wird, steht noch nicht fest. Das Projekt befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium.
Doch keine Sorge: Mattel möchte auf jeden Fall noch Margot Robbie als Barbie in die Kinos zurückbringen, wie Robbie Brenner, die Präsidentin und Chief Creative Officer von Mattel Studios, in einem neuen Interview erklärte: (aus dem Englischen)
Wir wollen alle das Barbie-Sequel. Wenn man so erfolgreich wird, redet man natürlich darüber. Irgendwann vielleicht. Ich weiß nicht, wir werden sehen. Es gab definitiv Gespräche darüber.
In einer idealen Welt würde Barbie keine Fortsetzung bekommen, denn der Film hat einen perfekten Abschluss, auf den man nicht zwingend etwas draufsetzen muss. Doch wir wissen natürlich alle, dass ein solcher Erfolg nicht unangetastet bleiben kann – gerade in einer Zeit, in der Studios nach neuen Franchises mehr lechzen denn je.











