Seann William Scott hat "eine großartige Idee" für American Pie 5

Seann William Scott in American Pie: Das Klassentreffen (2012) © Universal Pictures

Quelle: Comicbook

Wer in den frühen 2000ern ein Teenager war, kam nicht an American Pie vorbei. Für die meisten Leute – hauptsächlich Männer – aus meiner Generation war American Pie die ultimative, wegweisende Sexkomödie, die sie mitten in ihrer Pubertät gesehen haben. Die Filme waren auch in ihrer US-Heimat schon sehr erfolgreich, doch in Deutschland trafen sie den Nerv der Kinogänger mehr als in irgendeinem anderen Land. Mit mehr als 6 Millionen gelösten Tickets wurde der erste heiße Apfelkuchen zum erfolgreichsten Film 2000 in Deutschland, noch vor Hits wie Gladiator, Mission: Impossible 2 oder Meine Braut, ihr Vater und ich. Im darauffolgenden Jahr legte American Pie 2 mit fast 1,5 Millionen Zuschauern am ersten Wochenende den seinerzeit fünftbesten Start aller Zeiten in Deutschland hin und erreichte insgesamt rund 5,8 Millionen Besucher.

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Beim dritten Teil hat der Hype schon etwas nachgelassen, reichte aber noch für 2,8 Millionen Zuschauer. Danach versank die Reihe zunächst in den Untiefen der direkt fürs Heimkino produzierten Billig-Sequels und kehrte erst 2012 mit American Pie: Das Klassentreffen in die Kinos zurück, wo der Film mit 2,5 Millionen Zuschauern hierzulande den zeitgleich gestarteten ersten Avengers-Film übertroffen hat. Weltweit spielten die vier Filme fast eine Milliarde US-Dollar ein bei Produktionskosten, die auf weniger als ein Fünftel dessen belaufen.

Trotz dieses großen Erfolgs wurde in den elf Jahren seit dem vierten Film der Hauptreihe kein Nachfolger produziert, lediglich ein weiteres halbgares Direct-to-DVD-Spin-Off mit einer zur Abwechslung komplett weiblichen Besetzung. Für eine Industrie, die ertragreiche Franchises eigentlich nie lange unangetastet lässt und den letzten Tropfen Milch aus der Kuh quetscht, ist das ungewöhnlich. Das könnte daran liegen, dass der Humor der American-Pie-Filme heutzutage für viele als überholt gilt und nicht gut gealtert ist. Hat man sich über die heimliche Aufnahme von Nadia und Jim 2000 kaputtgelacht, wirkt es inzwischen recht creepy. Humor hängt immer von jeweiligen kulturellen Sensibilitäten und dem Zeitgeist ab. Diese haben sich in den letzten 20 Jahren massiv geändert und mit ihnen auch die Komödien, die heutzutage produziert werden.

Hat American Pie also überhaupt noch eine Zukunft in dieser Welt oder lässt man die Reihe lieber als Ausdruck ihrer Zeit ruhen? Dafür ist sie dann doch zu lukrativ. Letzten Oktober wurde bekannt, dass Schauspielerin und Filmemacherin Sujata Day ("Insecure") ein brandneues American-Pie-Abenteuer schreibt, das einen frischen, neuen Ansatz für die vertraute Formel verspricht. Zur Handlung gab es keine Details, da der neue Film jedoch wieder von Universal 1440 Entertainment produziert wird, dem Heimkino-Zweig von Universal Pictures, ist davon auszugehen, dass es sich um eine weitere günstig heruntergekurbelte Fortsetzung und nicht um die Reunion der Originalbesetzung handeln wird.

Diese könnte jedoch dennoch kommen. Im Oktober 2021 verriet Tara Reid, die in regelmäßigen Abständen für einen fünfen Film plädiert, dass dessen Drehbuch bereits fertig sei. Im Februar dieses Jahres erklärte Jason Biggs, dass er liebend gerne als Jim Levenstein zurückkehren würde und in dem fortschreitenden Alter der Hauptfiguren Potenzial für neue Geschichten sieht: (aus dem Englischen)

Ich würde die Gelegenheit sofort ergreifen. Ich liebe es, mit ihnen allen zusammenzuarbeiten. Wir sind eine Familie. Ich hatte nie mehr Spaß am Set in meinem Leben. Es ist ein Charakter, den ich lieber spiele als jeden anderen. Ich würde es sehr gerne machen. Auf der geschäftlichen Seite der Gleichung müsste aber sehr viel zusammenkommen, also Daumen gedrückt.

Das Gute ist, dass sogar wenn wir älter werden, es weitere großartige Plotideen gibt. Ich denke, sogar mehr denn je, je älter wir werden. Also mal sehen. Es wäre toll.

Reid und Biggs sind jedoch nicht die einzigen Originalstars die Feuer und Flamme für ein Sequel sind. Auch Seann William Scott, dessen Figur Steve Stifler der ikonischste und zugleich kontroverseste Charakter der Reihe ist, möchte Stifmeister wiederauferstehen lassen und hat sogar eine eigene Idee für American Pie 5 vorgebracht, über die laut ihm aktuell intern diskutiert wird:

Ich weiß nicht, ich liebe den Charakter einfach so sehr. Wir müssen eine großartige Idee haben und insbesondere heutzutage muss es wirklich grandios sein. Komödien sind schwer und sie waren schon immer schwer, aber wisst ihr, Komödien haben sich wirklich verändert. Aber ich denke, ganz ehrlich, wir haben über eine Idee gesprochen. Ich hatte eine und ich habe immer noch eine, über die wir buchstäblich gerade angefangen haben zu reden.

Auch wenn sie nicht so gut gealtert sind, werden American-Pie-Filme immer einen Platz in meinem Herzen haben und mich an eine unbeschwerte Zeit in meinem Leben erinnern. Einen fünften Film mit dem Original-Cast würde ich mir definitiv anschauen. Tatsächlich könnte ein Sequel in einigen Jahren von den Highschool-Abenteuern der Kinder der Hauptfiguren handeln und Jim könnte darin die Rolle des peinlichen Aufklärers von seinem Dad (Eugene Levy) übernehmen. Wie fändet Ihr diesen Ansatz?

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