August: Osage County – Meryl Streep im Oscar-Modus

1

Wie beschreibt man einen perfekten Oscarfilm? Wie wär’s mit dem Folgenden?

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Meryl Streep und Julia Roberts in der Verfilmung des tragikomischen, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Broadway-Hits, produziert von Harvey Weinstein und dem Duo George Clooney und Grant Heslov, die für Argo den Oscar für den Besten Film kürzlich abgeräumt haben.

Ja, das klingt nach goldenen Statuen en masse. Und das ist die Beschreibung des Films August: Osage County, der am 28. November diesen Jahres in die deutschen Kinos kommen wird und bei den nächstjährigen Oscars mit großer Wahrscheinlichkeit eine wichtige Rolle spielen wird. Wirft man einen Blick auf den Trailer unten, weiß man schon wieso. Aber angesichts der Besetzung, der Vorlage und der Namen hinter dem Film, wäre sogar das nicht notwendig. Schließlich ist Harvey Weinstein dafür bekannt/berüchtigt, einen Filmen zu möglichst viel Beachtung seitens der Academy zu verhelfen. Auch für Clooney und Heslov lief es in den letzten Jahren hervorragend.

Schaut man sich den Trailer jedoch an, dann erkennt man unschwer, dass Meryl Streep im Mittelpunkt der Oscarkampagne des Films stehen wird. Mittlerweile ist es fast ein Running Gag, dass Streep jedes Jahr einen neuen Oscarkandidaten am Start hat, doch das liegt auch einfach daran, dass sie so verdammt gut ist. Nicht umsonst hat sie 17 Oscarnominierungen und 27 Golden-Globe-Nominierungen, mehr als jede(r) andere Schauspieler oder Schauspielerin in der Filmgeschichte. Drei Oscars hat sie bereits gewonnen, zuletzt für Die Eiserne Lady. Nur fünf weitere Schauspieler und Schauspeilerinnen haben mindestens drei Oscars gewonnen (Katherine Hepburn, Daniel Day-Lewis, Walter Brennan, Jack Nicholson, Ingrid Bergman) und nur eine davon (Hepburn) gewann vier. Es ist kaum abwegig zu behapten, dass Streep mit großer Wahrscheinlichkeit im Laufe ihrer weiteren Karriere mit ihr mitziehen kann. Vielleicht schon mit August: Osage County – die Rolle scheint jedenfalls ordentlich etwas herzugeben.

So sehr das ganze nach einem extra für die Oscars produzierten, sog. "Oscar-Bait" klingt, bin ich darauf u.a. wegen der Tatsache gespannt, dass der Film auf einem Stück von Tracy Letts basiert. Sie selbst hat auch das Drehbuch verfasst. Letts hat auch letztes Jahr eins ihrer Werke selbst adaptiert – Killer Joe, einen der besten Filme von 2012.