Breaking Bad S05E10 “Buried” Kritik

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Breaking Bad Buried Kritik

Der Artikel enthält “Breaking Bad”-SPOILER, einschließlich einiger Spoiler zur neusten Folge!

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Das Ende naht. Als alle Karten letzte Woche beim Einstieg in die finale Staffel(hälfte) von "Breaking Bad" auf den Tisch gelegt wurden, erreichte mich noch deutlicher als je zuvor die Bewusstheit, dass es bald vorbei sein wird. Der Ton der neusten Entwicklungen hat etwas Endgültiges an sich. Von dem Punkt, an dem sich unsere Charaktere nun befinden, gibt es kein Zurück mehr. Dieses Gefühl wird in der neusten Folge, "Buried", noch stärker, denn nachdem keine Zweifel mehr bei Walter und bei Hank bestehen, woran sie jeweils sind, geht es nun um die Konsequenzen, die diese Enthülung auf sie, aber auch auf alle um sich herum hat. Letzte Woche wurde der Stein in den Tümpel geworfen, jetzt sehen wir die Wellen, die dadurch entstehen.

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Nach einem Prolog, in dem der lethargische Jesse nach seiner Wohlfahrtstour von einem alten Mann auf einem Spielplatz aufgefunden wird, geht es direkt dorthin zurück, wo uns die Konfrontation zwischen Hank und Walt zuletzt zurückgelassen hat. Wortlos verlässt der Walt Hanks Garage. Sekundenlang starren sich die beiden noch an, wie bei einem Western-Duell ("Breaking Bad" war um die Western-Komponente in seiner Erzählweise nie verlegen). Walt beunruhigt, Hank schwankend zwischen Fassungslosigkeit und Wut. Langsam geht die knarzende Garagentür wieder zu. "Auf die Plätze, ferig, los" heißt es jetzt. Walter versucht sofort Skyler ans Telefon zu bekommen, doch Hank kommt ihm zuvor. In einem Diner versucht er Skyler später dazu zu bewegen, ein Geständnis über Walts Aktivitäten auf Band abzulegen, doch die sichtlich verstörte Skyler bleibt stumm. Schnell wird aus Hanks anfänglich versprochenen Sympathien ("It’s just you and me now, OK?") ein Verhör, insbesondere, wenn Skyler dann doch darauf besteht, erst mit einem Anwalt zu reden. Am Ende ist Hank nicht weiter als vorher – er kennt die Wahrheit, doch Beweise fehlen. Um diese kümmert sich derweil Walter, der bei Skyler vom schlimmsten ausgeht – Verrat. In den Szenen, in der Walt mit Sauls Hilfe seine Spuren verwischt, zeigt sich wieder, dass auch in den ernsten Momenten der Humor bei "Breaking Bad" nicht vergessen wird. Dieses Bild sagt dabei alles

Als Saul dann bei Walter vorsichtig nachfragt, ob er nicht vielleicht Hank eine "Reise nach Belize, zusammen mit Mike" schenken möchte, liefert er den "Breaking Bad"-Fans damit einen der kultigsten Sprüche der Serie. Mit Sicherheit werden vor Ende der Serie noch einige Charaktere die Reise nach Belize antreten…

Ansonsten verlief die Folge, mit der Ausnahme einer interessanen Plotentwicklung mit der Neurose-Queen Lydia (es gibt auch ein Wiedersehen mit Todd!), eher ruhig und ohne bestimmte Höhepunkte. Nach dem rasanten Anlauf letzte Woche, wurde das Tempo gedrosselt, was unweigerlich zu einem leichten Gefühl der Enttäuschung führt (unfair, ich weiß). Schauspielerisch gehörte die Bühne diesmal vor allem Anna Gunn, die mit dieser Folge sich eine weitere Emmy-Nominierung sichern sollte. Aber auch Dean Norris überzeugt wieder auf ganzer Linie, insbesondere, wenn ihm dämmert, was die Aufdeckung von Walter als Heisenberg für seine Kariere bedeuten würde. Walter, Skyler und Hank haben jetzt viel zu verlieren, doch wenig zu gewinnen. Aaron Pauls Jesse zieht in der Folge wieder den Kürzeren und darf nicht einmal einen Satz aufsagen. Das unglaublich verheißungsvolle letzte Bild der Folge legt aber nahe, dass es nicht mehr lange so bleiben wird und auch Jesse bald in den Strudel gerät, in dem Walts und Hanks Familien schon stecken.