Box-Office Welt – X-Men mit dem besten internationalen Start des Jahres

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X-Men - Zukunft ist Vergangenheit Vorschau

Quellen: Screendaily, Rentrak

X-Men – Zukunft ist Vergangenheit betrat die internationale Arena letztes Wochenende als das bislang größte Filmevent des Jahres und kassierte direkt zum Start phänomenale $172 Mio von 118 Ländern. Es war ein extrem breiter Start, sodass dem Film in den kommenden Wochen nur noch Spanien, Japan und Venezuela bevorstehen. Mit dem $172 Mio knackte der mittlerweile siebte Film aus dem X-Men-Universum direkt mehrere Rekorde. Es war mit Abstand der bislang erfolgreichste internationale Start des Jahres. Zusätzlich war es auch der erfolgreichste internationale Box-Office-Start eines Films von 20th Century Fox, etwa $7 Mio vor dem bisherigen Rekordhalter Avatar. Es war auch das zwölftbeste internationale Startergebnis eines Films aller Zeiten. Außerdem, hat der Film jetzt schon das internationale Gesamteinspiel des ersten X-Men-Films ($139 Mio) übertroffen. Die X-Men-Reihe war bis vor Kurzem vor allem in Nordamerika ein großer Erfolg, während in der Übersee Spider-Man und Batman die deutlich populäreren Comic-Helden waren. Die sechs X-Men-Filme bis jetzt haben im Schnitt jeweils knapp $207 Mio außerhalb von USA/Kanada eingespielt, eine Zahl, die der neue Film mehr als verdoppeln wird. Es war erst Wolverine – Weg des Kriegers, der letztes Jahr mit $282,3 Mio zu einem wirklich beachtlichen internationalen Erfolg wurde – dank 3D und dem internationalen Setting. Die Beliebtheit von dem Film ebenso wie die gute Resonanz gegenüber X-Men – Erste Entscheidung führten dazu, dass die X-Men deutlich an der internationalen Popularität hinzugewannen. Dazu kommt noch, dass der neue Film mit seinem Zusammentreffen der alten und der neuen X-Men-Besetzung zu einem wirklich großen Event von Fox hochgepusht wurde und als einer der absoluten Must-See-Filme des Sommers vermarktet wurde. Das ermöglichte dem Film, alle Franchise-Rekorde in nahezu allen seinen Märkten hinter sich zu lassen.

Ein großer Batzen des Geldes kam am Wochenende aus China, wo der Film mit $39,4 Mio in fünf Tagen enorm stark anlief und jetzt schon beinahe das Gesamteinspiel von Wolverine – Weg des Kriegers erreichte. The Return of the First Avenger hatte einen vergleichbaren Start und erreichte am Ende mehr als $115 Mio. X-Men – Zukunft ist Vergangenheit sollte also auch mindestens $100 Mio erreichen und zur dritten Comicverfilmungen dieses Jahr werden, die diese Grenze in China überquert (auch The Amazing Spder-Man 2 sollte es schaffen). In 11 weiteren Ländern ebenfalls den Startrekord eines 20th-Cetury-Fox-Films, darunter in Indien, Brasilien und Südkorea. Nach reinen Zahlen war das zweitbeste Startwochenende des Films in Großbritannien, wo der Streifen $15,4 Mio in den ersten drei Tagen erwirtschaftete. Es war das beste Startwochenende von 2014 und das beste aller Zeiten für einen X-Men-Film (17% vor X-Men – Der letzte Widerstand). Der Film startete besser als Der Hobbit -Smaugs Einöde, Ted und Thor – The Dark Kingdom und sollte auf lange Sicht mindestens $40 Mio in Großbritannien erreichen. In Südkorea spielte der Film $14,1 Mio (einschließlich Previews) zum Start ein. Es war das siebtbeste Startwochenende aller Zeiten für einen Hollywood-Film und lag sogar vor Hits wie The Amazing Spider-Man 2 und The Avengers. In Russland startete der Film ebenfalls mit sehr beeindruckenden $10,3 Mio – besser als alle X-Men-Filme zuvor. In Frankreich lag der Film mit $9,3 Mio zum Start allerdings etwa 15% hinter X-Men – Der letzte Widerstand. Einen sehr guten Start verbuchte der Film auch in Brasilien mit $8,4 Mio – mehr als das Startwochenende von Rio 2!

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Die bisherigen Starts deuten auf ein finales Ergebnis von mindestens $450 Mio außerhalb von Nordamerika hin. Es ist sogar gut möglich, dass der Film international mehr einnehmen wird als der bislang erfolgreichste X-Men-Film weltweit (Der letzte Widerstand mit knapp $459 Mio). Momentan halte ich sogar $500 Mio für realistisch, was dem Film ein weltweites Einspiel von mehr als $700 Mio ermöglichen würde. Angesichts der großen Beliebtheit des neuen Films, sollte X-Men: Apocalypse, der nächste Franchise-Eintrag, mit mehr als $800 Mio weltweit rechnen.

Weit hinter X-Men landete am Wochenende der Zweitwöchler Godzilla, der nach dem fulminanten $103-Mio-Start am vorletzten Wochenende diesmal um 67% auf lediglich $34,5 Mio abstürzte. Die Konkurrenz von X-Men hat Godzilla in den meisten Märkten niedergeschmettert. Nichtsdestotrotz kann der Film nach zwei Wochen stolze $166,6 Mio vorweisen, worüber Warner Bros. auch nicht wirklich klagen kann, insbesondere da der Film noch in China und Japan starten wird und diese Märkte zusammengerechnet für mindestens weitere $100 Mio sorgen sollten (oder auch mehr, wenn man sich Pacific Rims $112 Mio-Einspiel in China anschaut). Der erfolgreichste Markt für Godzilla bis jetzt ist Großbritannien, wo der Film an seinem zweiten Wochenende um 57,2% abbaute und bei $19,9 Mio nach zehn Tagen steht. Mehr als $10 Mio hat der Film in lediglich zwei weiteren Märkten erreicht – Mexiko ($13,5 Mio) und Australien ($10 Mio), In beiden verlor er ebenfalls den Spitzenplatz an X-Men – Zukunft ist Vergangenheit und fiel dabei um jeweils mehr als 60% gegenüber dem Startwochenende. Ziemlich schwach läuft der Film in Deutschland, wo er nach 11 Tagen $8,7 Mio erreicht hat. International winken dem Film etwa $350 Mio. Das ist zwar gut, aber bedenkt man, dass Roland Emmerichs Godzilla vor 16 Jahren ohne 3D, IMAX und ohne Inflationsvorteil knapp $243 Mio international einspielen konnte, ist es auch leicht enttäuschend.

The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro nähert sich dem Ende seiner Laufzeit, konnte aber am Wochenende Platz 3 der internationalen Kinocharts mit $11,2 Mio belegen. Damit hat der Film außerhalb von USA/Kanada $489 Mio erreicht – nur $1 Mio weniger als das Gesamteinspiels seines Vorgängers. Zu verdanken hat das Sequel die erfolgreichere Performance vor allem den Zahlen aus China. Nach drei Wochen spielte der Film dort $92 Mio ein und wird kommendes Wochenende die $100-Mio-Grenze überqueren. In Großbritannien hat der Film ordentliche $39,8 Mio bis dato eingenommen und ist weniger als $1 Mio davon entfernt, den ersten Film hinter sich zu lassen. Das wird ihm in Südkorea nicht gelingen, auch wenn sein $33,8-Mio-Einspiel dort ebenfalls recht stark ist. Dem Vorgänger gelang es allerdings, $36 Mio einzuspielen. Mexiko hat $28,3 Mio nach sechs Wochen beigetragen. Aus Deutschland stammen $15,8 Mio, aus Frankreich $21,4 Mio. Bald wird der Film international eine halbe Milliarde erreichen und aber viel weiter wird es nicht gehen. Ich denke, dass hier maximal etwa $510-515 Mio drin sind. Die $554 Mio, die Sam Raimis Spider-Man 3 international eingenommen hat (ohne 3D und noch bevor Märkte wie China oder Russland sehr groß wurden!) bleiben vorerst sicher.

Bad Neighbors spielte weitere $8,2 Mio von 35 Ländern ein und steht jetzt bei $67,4 Mio außerhalb von Nordamerika. Nach dem heftigen 83%-Fall in der zweiten Woche, erholte sich die Komödie in Großbritannien in der dritten Runde und baute lediglich 13% ab. Nach 17 Tagen spielte der Film in dem Markt $22,8 Mio ein. In Australien sind es bislang $13,5 Mio. Auch Deutschland ist ein ertragreicher Markt für den Film. Hier hat die Seth-Rogen-Komödie $12,1 Mio nach 18 Tagen in die Kinokassen gespült. Weniger gut läuft es in Spanien, wo der Film nach drei Wochen armselige $2,2 Mio vorzuweisen hat. Mit Russland, Frankreich und ganz Südamerika in petto, könnte Bad Neighbors international (für eine US-Komödie) grandiose $120-140 Mio einnehmen.

Die Eiskönigin – Völlig unverfroren blieb auch in der 11. Woche auf Platz 1 in Japan und hat bislang $194,1 Mio dort eingenommen. Nur Titanic und Chihiros Reise ins Zauberland haben in Japan noch mehr eingespielt. Die Eiskönigin wird im Juli in Japan auf DVD/BluRay erscheinen, sodass die tolle Performance spätestens dann ein Ende haben sollte, doch bis dahin halte ich ein Endergebnis von mindestens $240 Mio in dem Land für möglich. International hat der Animationshit derweil $818,7 Mio eingenommen und brachte sein weltweites Einspiel auf $1,219 Mrd. Damit überholte der Film Iron Man 3 und ist jetzt endgültig der weltweit umsatzstärkste Film von 2013 und zugleich auch der fünfterfolgreichste Film aller Zeiten. Auch an $1,25 Mrd wird er vorbeiziehen.

Die Schadenfreundinnen ergatterte weitere $3,8 Mio am Wochenende und steht nun bei $89,9 Mio außerhalb von Nordamerika. Die erfolgreichsten Märkte des Films sind Australien ($19 Mio), Großbritannien ($14,6 Mio) und Deutschland ($10,1 Mio). Venezuela, Spanien, Italien und Frankreich hat der Film noch im Rücken und wird international mindestens $125 Mio einnehmen.

Einen Meilenstein  erreichte am Wochenende Wes Andersons Grand Budapest Hotel und knackte als sein erster Film die $100-Mio-Marke. The Return of the First Avenger brachte sein Einspiel auf $454,1 Mio.