Box-Office USA – Man of Steel fliegt an die Spitze

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Box-office USA - 14.-16.06.2013 Zusammenfassung und Analyse

Quelle: Boxofficemojo

Es ging wieder hoch hinauf an den US-Kinokassen letztes Wochenende! Nach einem zweiwöchigen Durchhänger, sorgte die Ankunft von Man of Steel erwartungsgemäß für volle Kinosäle und einen Anstieg des Einspiels der Top 12 um 37,7% gegenüber dem vorherigen Wochenende, auf $197,4 Mio. Das ist auch unglaibliche 60,6% mehr als die Top 12 am gleichen Wochenende letztes Jahr erwirtschaftet hat, als Madagascar 3 an seinem zweiten Wochenende die Charts angeführt hat. Die Aufholjagd von 2013 geht also unaufhaltsam weiter. Die Monster Uni und World War Z sollten kommendes Wochenende schließlich für ein dickes Plus gegenüber dem Vorjahr sorgen.

Die Spitze ging selbstverständlich an einen der meisterwarteten Blockbuster des Jahres – Man of Steel. Das nunmehr sechste Leinwandabenteuer von Superman spielte am regulären Wochenende gewaltige $116,6 Mio ein und erreichte damit einen Schnitt von $27,720 pro Kino von insgesamt 4207 Spielstätten. Damit übertrumpfte Man of Steel Toy Story 3 und legte das beste Juni-Startwochenende aller Zeiten in Nordamerika hin. Zu den Wochenendzahlen kommen noch $12,1 Mio, die Man of Steel am Donnerstag in den Previews eingenommen hat, hinzu, sodass sein Gesamteinspiel bis Sonntag bei $128,7 Mio liegt. Zum Vergleich: Superman Returns hat 2006 noch $108,1 Mio in seinen ersten sieben (!) Tagen eingenommen. Insgesamt landete der letzte Superman-Film in Nordamerika bei $200,1 Mio. Diese Zahl wird Man of Steel bereits an seinem zweiten Wochenende überholen. Während die Kritiker von Supermans Rückkehr nicht sonderlich begeistert waren, kam der Film bei den Zuschauern ganz gut an. Im Schnitt vergab ihm das Publikum einen "A-"-CinemaScore (äquivalent einer "1-"). Überraschend ist auch der für eine  Comicbuchverfilmung "hohe" Frauenanteil. Knapp 56% der Zuschauer zum Start waren Männer – bei Iron Man 3 waren es noch 61%. Das spricht dafür, dass Man of Steel durchaus eine sehr breite Masse anspricht. Für die 3D-Version des Films konnten sich die Kinogänger hingegen nicht sonderlich erwärmen. Nur 41% von seinem Einspiel kamen von den 3D-Vorstellungen. IMAX war für etwa 12% verantwortlich.

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Dennoch, ohne den erfolgreichen Start schmälern zu wollen, muss erwähnt werden, dass dieser nicht wirklich überraschend kommt. Im Gegensatz zu Superman Returns vor sieben Jahren, hat Warner Bros. bei Man of Steel alles richtig gemacht. Dem Zeitgeist entsprechend, wurde der neue Film als düster und actiongepackt vermarktet, mit Zack Snyder holte man sich den Regisseur vom beliebten Hit 300 an Bord und Christopher Nolans Name (er fungierte als Produzent und Berater) wurde in der Vermarktung ebenso häufig erwähnt, wie Snyders. Dazu kam noch, dass seit Fast & Furious 6 vor drei Wochen kein großer Film mehr in den USA an den Start ging. Der Markt war einfach offen und bereit für einen Riesenblockbuster. Außerdem profitierte der Film enorm vom Vatertag, der auf den Start-Sonntag fiel und dafr sorgte, dass Man of Steel am Sonntag fast genau so viel eingespielt hat wie am Samstag. Mit $36,3 Mio war es das sechstbeste Sonntags-Ergebnis aller Zeiten. Mit anderen Worten: der Start war toll, aber nicht unglaublich überraschend. Nichtsdestotrotz sorgten die Zahlen bei den Studioköpfen von Warner Bros. ungemein für Erleichterung. Man of Steel war ein sehr wichtiger Film für das Studio. Nicht nur, weil damit endlich wieder ein "neues" Franchise gestartet wird (welches Warner nach dem Ende von Harry Potter und der Batman-Filme von Nolan dringend braucht), sondern auch weil Warner es Disney/Marvel gleich tun will und ebenfalls ein eigenes Universaum erschaffen möchte, welches zum Justice-League-Film hinführen sollte. Doch so wie damals Iron Man einen großartigen Auftakt machte, benötigte auch Warner Bros. einen guten Start des neuen Universums – und genau dafür sorgte jetzt Man of Steel. Die Konkurrenz wird in den kommenden Wochen unerbitterlich sein (Die Monster Uni, World War Z, White House Down, Lone Ranger), doch mit starken Zahlen während der Woche und einer soliden Mundpropaganda sollte Man of Steel sich jenseits der $300-Mio-Marke bringen. Genau lässt sich sein Endeinspiel noch nicht bestimmen, doch er wird irgendwo im Bereich von $305-325 Mio landen, was sogar angesichts des $225 Mio-Budgets beachtenswert ist. Damit ist ihm ein Platz unter den fünf erfolgreichsten Filmen des Jahres so gut wie sicher.

Die Sony-Komödie Das ist das Ende schaffte einen soliden Einstieg auf Platz 2 mit $20,7 Mio von 3055 Kinos von Freitag bis Sonntag. Einschließlich des Vorstarts am Mittwoch, steht der Film bei $33 Mio. Die nicht-jugendfreie Apokalypse-Komödie ist ein interessantes Experiment, denn darin spielen die Comedy-Stars der aktuellen Generation sich selbst, und von ihnen gibt’s reichlich. Unter der Regie von Seth Rogen und Evan Goldberg haben sich hier die Stars aus Ananas Express, Superbad und Beim ersten Mal versammelt – Seth Rogen, Jay Baruchel, Danny McBride, Jonah Hill, James Franco und unzählige andere in längeren bis kürzeren Gastauftritten. Das Konzept ist aufgegangen und die mit $32 Mio nicht sonderlich teure Komödie, hat ihre Entstehungskosten bereits zum Start eingespielt. Ananas Express lief 2008 noch deutlich stärker an (mit $41,3 Mio in den ersten fünf Tagen), fiel jedoch angesicht der Frontlastigkeit und der Konkurrenz seitens Tropic Thunder sehr schnell und landete bei insgesamt $87,3 Mio. Das ist das Ende wird keine solch direkte Konkurrenz haben. Taffe Mädels in zwei Wochen wird eher das weibliche Publikum ansprechen, während 60% der Zuschauer von Das ist das Ende männlich waren. Der "B+"-CinemaScore ist ebenfalls vielversprechend. Ich erwarte deshalb deutlich besseres Durchhaltevermöägen als bei Ananas Express und würde sogar ein Endergebnis von $100 Mio nicht ausschließen. Momentan sieht es jedoch eher nach $80-90 Mio aus.

Die Unfassbaren – Now You See Me bewies erneut, dass der Film bei den Zuschauern sehr gut ankommt und blieb an seinem dritten Wochenende unverändert auf Rang 3 der Charts. Dabei verlor er 42,1% seiner Zuschauer von der Vorwoche und hatte damit den besten Hold unter allen Top-12-Filmen. Mit $11 Mio am regulären Wochenende brachte er sein Gesamteinspiel auf tolle $80,7 Mio nach lediglich 17 Tage. Für Summit Entertainment ist es bereits der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten (nach RED), der nicht Teil des Twilight-Franchises ist. Die Unfassbaren sah dank seinem flotten Marketing und seiner Crowd-Pleasing-Komponente immer nach einem kleinen Überraschungserfolg aus. Dass er jedoch so groß ausfallen würde, damit hat kaum jemand gerechnet. Ebenso wenig auch damit, dass er große Filme wie Oblivion und Hangover 3 hinter sich lassen wird. Momentan sieht es nämlich danach aus, dass er innerhalb der nächsten zwei Wochen die $100 Mio-Grenze überqueren wird und insgesamt etwa $115-125 Mio einspielen wird, bevor er die Kinos verlässt. Das ist ein grandioser Erfolg und ich wäre nicht überrascht, wenn demnächst eine Sequel-Ankündigung kommt.

Deutlich stärker hatte Fast & Furious 6 unter der Konkurrenz zu leiden. Das Action-Sequel fiel um zwei Plätze und 51,2% auf Rang 4 mit $9,6 Mio und $219,7 Mio nach 24 Tagen. Damit hat der Streifen seinen Vorgänger Fast and Furious Five überholt und ist nun der umsatzstärkste Film der erfolgreichen Reihe. Sogar wenn men die Inflation berücksichtigt, wurden für Fast and Furious 6 mehr Tickets gelöst als für irgendeinen anderen Teil der Serie. Momentan liegt Fast & Furious 6 etwa $33,5 Mio vor seinem Vorgänger im selben Zeitraum. Jener Film kam auf insgesamt $209,9 Mio, sodass ein Endergebnis von mehr als $240 Mio dem Film garantiert erscheint. Für $250 Mio wird es angesichts der Konkurrenz von White House Down und World War Z wahrscheinlich nicht reichen, doch auch $240 Mio bedeutet einen Anstieg von etwa 14% gegenüber dem bislang erfolreichsten Teil der Reihe und das ist schon eine Nummer für sich! Da Fast & Furious 6, ähnlich seinem Vorgänger, sehr beliebt erscheint und tolle Mundpropaganda vorzuweisen hat, gehe ich von einer weiteren Steigerung für Fast & Furious 7 nächsten Sommer aus.

The Purge – Die Säuberung musste nach dem Höhenflug vorletztes Wochenende einen heftigen Rückgang in der zweiten Runde wegstecne. Der Horrorthriller rutschte von Platz 1 auf #5 und verlor dabei 75,6% gegenüber seinem Startwochenende. Dabei spielte er $8,3 Mio ein – etwas die Hälfte von dem, was er an seinem Starttag (!) eingenommen hat. Unter der schlimmsten Drops aller Zeiten (für breit gestartete Filme) belegte er Platz 26. Nur drei weitere Filme, die mit mehr als $20 Mio gestartet sind, fielen noch mehr an ihrem zweiten Wochenende – zuletzt Texas Chainsaw 3D (75,7%). Darin zeigt sich die ungemein schlechte Resonanz der Zuschauer gegenüber dem Film, aber auch die Tatsache, dass er dank effektivem Marketing äußerst frontlastig war. Bei einem Gesamteinspiel von $52 Mio nach zehn Tagen, können sich die Macher der $3-Mio-Produktion sowieso nicht beschweren, denn The Purge ist auf gutem Wege, zum profitabelsten Film des Jahres zu werden. Es sieht so aus, als würde er es nicht einmal schaffen, sein Startwochenende am Ende zu verdoppeln, doch auch ein Gesdamteinspiel von $65 Mio ist deutlich höher als das, was die meisten für den Film vorhergesagt haben.

Die Komödie Prakti.com zeigte am zweiten Wochenende, dass die Namen Owen Wilson und Vince Vaughn bei weitem keine sicheren Erfolgsgaranten mehr sind. Der Film mit den Stars von Die Hochzeitscrasher ($209,3 Mio) gab um 58,7% nach und fand sich mit $7,1 Mio auf Platz 6 der Charts wieder. Insgesamt hat der Film bislang schlappe $31,1 Mio eingebracht. Auch für den Regisseur Shawn Levy, den Macher der Hits wie Nachts im Museum, Date Night und Im Dutzend billiger, ist es ein ungewööhnlicher Misserfolg. Mit mehr als $48-50Mio ist hier nicht zu rechnen, was für eine Sommerkomödie mit einer Starbesetzung sehr schwach ist. Wie schon Hangover 3, ist es ein gutes Beispiel dafür, dass die Zuschauer sich nicht für eine Komödie begeistern lassen, wenn der Trailer nicht lustig genug ist. Immerin war das Budget mit $58 Mio nicht sonderlich hoch.

Auf Platz 7 landete mit $6,3 Mio (-47,1%) Epic – Verborgenes Königeich, der sein vorläufiges Ergebbnis auf $95,7 Mio brachte. Der Film genießt seine letzten erfolgreichen Tage, denn kommendes Wochenende wird Die Monster Uni tief in sein Zielpublikum einschneiden. Nur zwei Wochen später wird ihm Ich – Einfach unverbesserlich 2 das Leben schwer machen. Letzten Endes wird Epic bestenfalls mit $105-106 Mio die Kinos verlassen. Trotz eines überraschend soliden Starts ist der Film eine ähnliche Enttäuschung wie der letztjährige Die Hüter des Lichts.

Platz 8 ging an Star Trek into Darkness, der ebenfalls enorm vom Vatertag am Sonntag profitieren konnte und nur 45,2% abbaute. Weitere $6,3 Mio am Wochenende brachten das Gesamteinspield es Films auf $211,1 Mio. Letztlich hat der neue Star Trek, wie schon sein Vorgänger, ein ungewöhnlich gutes Durchhaltevermögen bewiesen. World War Z wird ihm kommendes Wochenende stark zusetzen, doch für ein Gesamteinspiel von etwa $225 Mio sollte es dennoch reichen. Etwas enttäuschend, aber trotzdem gut.

Außerhalb der Top 12 wurde Before Midnight von 52 auf 897 Kinos ausgeweitet und legte um 162,7% auf $1,4 Mio zu. Insgesamt hat der Film bis dato $3,1 Mio für sich verbucht und wird am Ende etwa $7-9 Mio erreichen.

Sofia Coppolas The Bling Ring eröffnete mit $214,000 von fünf Kinos und erreichte dabei einen ansehnlichen Schnitt von $42,879 pro Kino. Kommendes Wochenende wird der Film in mehr als 600 Kinos expandiert, ich bezweifle jedoch, dass er große Chances auf einen Mainstream-Erfolg hat.

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