Tom Cruise ist zweifelsohne einer der größten Superstars Hollywoods und einer der glühendsten Verfechter des Kinoerlebnisses. In den letzten zehn Jahren war seine Karriere jedoch etwas einseitig und konzentrierte sich hauptsächlich auf seine Auftritte als Ethan Hunt in der Mission: Impossible-Reihe. Die Mumie, Top Gun: Maverick, Jack Reacher: Kein Weg zurück und Barry Seal – Only in America waren die einzigen Filme abseits seines Agenten-Franchises, die er in dieser Zeit drehte.
Nun hat sich Cruise mit den irrwitzigen Stunts der M:I-Reihe genug ausgetobt und ist bereits bereit für die nächste Phase seiner Karriere. Bereits abgedreht ist eine schwarze Komödie des oscarprämierten The-Revenant-Regisseurs Alejandro G. Iñárritu, in der Cruise angeblich einen Milliardär verkörpert, der sich als Retter der Welt inszenieren will, nachdem seine eigene Erfindung droht, sie zu vernichten. Außerdem wollte Cruise schon lange wieder mit dem Barry-Seal-Regisseur Doug Liman zusammenarbeiten, doch ihre gemeinsamen Projekte scheinen vom Pech verfolgt zu sein. Der Weltraum-Film der beiden, für den Cruise (natürlich) wirklich ins Weltall wollte, wurde aus politischen Gründen auf Eis gelegt, und der Unterwasser-Abenteuer-Horrorfilm Deeper war Warner Bros. mit einem veranschlagten Budget von 275 Millionen US-Dollar schlicht und ergreifend zu teuer.
Das Scheitern der beiden Filme könnte jedoch den Weg für das lange erwartete Sequel zur ersten Zusammenarbeit von Cruise und Liman ebnen: Edge of Tomorrow. In dem Film, der auf dem japanischen Roman "All You Need is Kill" basierte, spielte Cruise einen arroganten PR-Mann der Armee ohne Kampferfahrung, der wegen Ungehorsams degradiert wird und als Teil einer Angriffswelle in den Krieg gegen übermächtige außerirdische Invasoren geschickt wird. Er stirbt fast sofort, aber nicht bevor er in Kontakt mit dem Blut eines der Aliens kommt, was dazu führt, dass er denselben Tag immer wieder erlebt, Dutzende Tode stirbt, dadurch aber auch die Gelegenheit bekommt, den Feind besser kennenzulernen und mit Unterstützung einer von Emily Blunt gespielten toughen Soldatin zu besiegen.
Obwohl Edge of Tomorrow seinerzeit kein Riesenhit an den Kinokassen war, wuchs die Popularität des Films im Heimkino, und Pläne für eine Fortsetzung, deren Titel in Anlehnung an die Tagline des Originalfilms Live Die Repeat and Repeat lauten sollte, wurden früh geschmiedet. Doch die vollen Terminpläne seiner gefragten Stars und Schwierigkeiten bei der Entwicklung des Drehbuchs haben sie bisher verhindert. Cruise, Blunt und Liman haben über die Jahre jedoch immer wieder ihr Interesse an einer Rückkehr beteuert.
Frischen Wind in den Segeln erhielt das Sequel letztes Jahr, als Cruise einen Vertrag über künftige Zusammenarbeit mit Warner Bros. unterschrieb. Für die Führungsrege des Studios war dabei ein Edge-of-Tomorrow-Sequel von hoher Priorität. Jetzt scheint Edge of Tomorrow 2 nach mehreren Rückschlägen endlich startklar zu sein. Laut der in der Regel zuverlässigen Filmproduktions-Datenbank Production Weekly ist der Drehbeginn des Films für Ende 2026 anvisiert – wieder mit Cruise und Blunt in den Hauptrollen sowie Liman im Regiestuhl.
Auch wenn der Originalfilm ein wirklich rundes, gelungenes Ende hatte, bin ich definitiv neugierig, was uns der zweite Teil bringen wird, der laut Limans früherer Aussage eine Mischung aus Sequel und Prequel sein soll und Hollywood-Sequels revolutionieren wird.
Quelle: World of Reel
