In der Filmografie des 82-jährigen Regisseurs Michael Mann finden sich gefeierte Filme wie Heat, Insider und Collateral. Ein Film, der jedoch deutlich mehr Beachtung verdient, als ihm bei seiner Erstveröffentlichung zuteilwurde, ist Miami Heat. Manns Filmadaption der bahnbrechenden Achtziger-Serie, die er mitproduzierte, ist eine Musterbeispiel von seinem visionärem Regiestil, bei dem atmosphärische Dichte eine größere Rolle spielt als Dialoge und die Grenzen zwischen Stil und Substanz verschwimmen. Die digitale Kamera definierte den Look des Films und machte ihn rauer und lebendiger.
Wie seine Serienvorlage war der Miami-Vice-Film möglicherweise seiner Zeit voraus und als er 2006 – zwei Jahre nach Manns deutlich mehr plot- und actiongesteuerten Kinohit Collateral – in die Kinos kam, waren die Kritiken sehr gemischt und er floppte an den Kinokassen. Auch Hauptdarsteller Colin Farrell war mit dem Film unzufrieden. Die geplante Fortsetzung blieb aus. Inzwischen ist er in der Wertschätzung der Filmfans und Kritiker deutlich gestiegen, Mann selbst bedauert jedoch, dass er sein ursprünglich geplantes Ende mit einer größeren Actionsequenz in Paraguay nicht verwirklichen konnte.
Nächstes Jahr feiert der Miami-Vice-Film sein 20. Jubiläum und Universal wagt einen neuen Anlauf, die Kultserie auf die Kinoleinwände zu bringen. Mann, der aktuell mit den Vorbereitungen seines heiß erwarteten Heat-Sequels beschäftigt ist, ist am Reboot nicht beteiligt. Die Regie übernimmt diesmal Joseph Kosinski, der in den letzten Jahren mit Top Gun: Maverick und F1 zwei große Kinohits verbuchte. Eric Warren Singer (American Hustle) und Dan Gilroy (Nightcrawler) schrieben das Drehbuch zur Neuauflage, die auch schon einen Starttermin im Sommer 2027 hat.
Für die Hauptrollen der ikonischen Miami-Cops Sonny Crockett und Ricardo Tubbs, die in der Originalserie von Don Johnson und Philip Michael Thomas und im ersten Kinofilm von Colin Farrell und Jamie Foxx verkörpert wurden, stehen aktuell zwei der gefragtesten Hollywood-Stars in Verhandlungen. Elvis-Darsteller Austin Butler, der zuletzt in Caught Stealing im Kino zu sehen war, soll der neue Crockett werden und Michael B. Jordan (Blood & Sinners) ist als sein Partner Tubbs im Gespräch. Beide haben noch keinen Vertrag unterschrieben, haben jedoch großes Interesse am Projekt, das im Laufe des nächsten Jahres gedreht werden soll. Besonders Jordan soll nach Gilroys überarbeiteter Fassung von Singers ursprünglichem Drehbuchentwurf begeistert sein.
Sollte alles nach Plan laufen, wird Miami Vice am 05.08.2027 in die deutschen Kinos kommen. Wie findet Ihr Butler und Jordan als Johnsons und Thomas' Nachfolger in den Rollen von zwei der ikonischen Cops der Fernsehgeschichte?
Quelle: Deadline












