Im Gegensatz zu vieler meiner Altersgenossen habe ich in meiner Kindheit nicht viele Videospiele gespielt. Eins der Games, das ich jedoch – meinen liberalen Eltern sei Dank – sehr gerne gespielt habe, war "Mortal Kombat". Man könnte sagen, dass ich mit den Arcade-Versionen des brutalen Kampfspiels und seiner ersten Realverfilmung aus den Neunzigern aufgewachsen bin. In meiner Jugend habe ich "Mortal Kombat" aus den Augen verloren, entdeckte jedoch die schlichten Freuden des ultrabrutalen Gekloppes mit exzentrischen Charakteren im ersten Jahr der Corona-Pandemie wieder. In einer Zeit, in der alle Kinos monatelang dicht und soziale Kontakte sehr eingeschränkt waren, hat mir "Mortal Kombat 11" so einige monotone Tage versüßt. Wie toll, dass zu der Zeit auch die heiß erwartete Neuverfilmung der Games erschien, die mit ihrem R-Rating versprach, endlich dem hohen Gewaltniveau der Spiele gerecht zu werden.
In dieser Hinsicht enttäuschte der neue Mortal-Kombat-Film auch nicht, hatte jedoch leider andere Probleme, allen voran, dass das titelgebende Turnier in dem Film gar nicht stattgefunden hat. Kein Wunder, dass sich viele Fans ein wenig verarscht vorkamen. Der Film tat sich auch keinen Gefallen damit, eine brandneue Hauptfigur namens Cole Young zu erfinden, statt einen der zahlreichen etablierten Charaktere aus den Spielen zu nehmen.
Nun gut, kommerziell war Mortal Kombat dennoch ein Erfolg und hält bis heute den Rekord für den erfolgreichsten Streaming-Start eines Films bei HBO Max. Dass er an den weltweiten Kinokassen rund 84 Millionen US-Dollar einspielte, obwohl viele Kinos zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung noch nicht geöffnet hatten, ist ebenfalls beachtlich. Warner musste sich nicht lange bitten lassen und bestellte eine Fortsetzung, wieder unter der Regie von Simon McQuoid. Deren neuer Drehbuchautor Jeremy Slater ("Moon Knight") versprach hoch und heilig, aus den Fehlern des Vorgängers gelernt zu haben und den Fans nun das zu geben, was sie sehen wollen. Und wenn man nach dem heute veröffentlichten ersten Trailer urteilt, tat er genau das. Lewis Tan ist als Cole Young in der Vorschau kaum noch zu sehen, stattdessen steht "The Boys"-Star Karl Urban als abgehalfterter Neunziger-Actiondarsteller Johnny Cage im Mittelpunkt und besser hätte man die Rolle kaum besetzten können!
Leichte Abstriche gibt es für einige sehr offensichtliche Computereffekte bei den Fatalitys, aber ansonsten sieht die Vorschau nach einem wahrgewordenen feuchten Traum eines langjährigen MK-Fans. Sein bereits erteiltes R-Rating hat sich der Film redlich verdient, eine FSK-18-Freigabe in Deutschland dürfte so gut wie sicher sein. Neben Johnny Cage treibt mir auch die Aussicht auf vorlagengetreue Umsetzungen von Shao Kahn und Baraka Freudentränen in die Augen. Aber genug geredet – it’s showtime!
Deutscher Trailer
Originaltrailer
Wollt Ihr noch einen weiteren Beweis dafür, dass Urban der perfekte Johny Cage ist? Hier sind der Fake-Trailer und das dazugehörige Plakat (Mission: Impossible lässt grüßen!) zu seinem "Film" Uncaged Fury:
Einem Gerücht zufolge soll Mortal Kombat II in seinem Versuch, die Fehler des ersten Films zu korrigieren, sogar so weit gehen, dass er Tans Figur Cole Young in den ersten 20 Minuten sterben lässt.
Neben Urban sind "Chilling Adventures of Sabrina"-Kolleginnen Tati Gabrielle und Adeline Rudolph als Jade und Kitana, Martyn Ford (Fast & Furious 9) als Shao Kahn, Ana Thu Nguyen (The Spy Who Never Dies) und Desmond Chiam ("Reef Break") als Königin Sindel und König Jerrod von Edenia, Damon Herriman (Once Upon a Time in Hollywood) als Quan Chi (Herriman lieh Kabal seine Stimme im ersten Film) und CJ. Bloomfield (Furiosa: A Mad Max Saga) als Baraka neu mit von der Partie.
Zu den Rückkehrern aus dem ersten Film zählen neben Lewis Tan auch Tadanobu Asano als Donnergott Raiden, Ludi Lin als Liu Kang, Jessica McNamee als Sonya Blade, Mehcad Brooks als Jax Briggs, Max Huang als Kung Lao, Tadanobu Asano als Raiden, Joe Taslim als Bi-Han/Noob Saibot, Hiroyuki Sanada als Scorpion und sogar Josh Lawson als Kano. Sanada hat bereits angedeutet, dass seine Rolle im zweiten Film etwas größer sein wird, nachdem er Film im Prinzip nur in den ersten und letzten zehn Minuten des ersten Films zu sehen war. In die deutschen Kinos wird Mortal Kombat II voraussichtlich am 23.10.2025 kommen und hat gute Chancen einer der größten Hits des kommenden Kinoherbsts zu werden.
Hier noch das offizielle Teaser-Poster zum Sequel:
Quelle: Warner Bros. Pictures
