Tom Cruise ist der Inbegriff eines Hollywood-Superstars. Seine Filme spielten weltweit mehr als zwölf Milliarden US-Dollar ein, verteilt über vier Jahrzehnte. Er ist vielleicht sogar der letzte große Superstar der Traumfabrik. In einer Zeit, in der Franchises und etablierte Marken deutlich größere Bedeutung als Starpower haben, gehen immer noch Millionen ins Kino, wenn "Tom Cruise" auf dem Filmplakat steht. Denn insbesondere in den letzten 15 Jahren steht der leidenschaftliche Verfechter des Kinoerlebnisses für große Leinwandspektakel mit aufwendig inszenierten Stunts und Actionsequenzen. Steven Spielberg bezeichnete ihn nach dem Riesenerfolg von Top Gun: Maverick als "Retter des Kinos". Mission: Impossible – The Final Reckoning, sein achter und möglicherweise letzter Auftritt als Superagent Ethan Hunt, läuft aktuell in unseren Kinos und spielte weltweit bereits mehr als eine halbe Milliarde US-Dollar ein – als achter Film seiner langen Karriere.
Trotz seiner herausragenden Leistungen für das Kino blieb Cruise eine Ehre bislang verwehrt – der Oscar. Wer daraufhin entgegnet, dass man für Actionrollen wie in Mission: Impossible ja keine Schauspielpreise gewinnt, vergisst, dass Cruise insbesondere in den ersten zwei Jahrzehnten seiner Karriere auch in kleineren, anspruchsvollen Filmen mitgespielt und mit renommierten Regisseuren wie Oliver Stone, Martin Scorsese und Stanley Kubrick zusammengearbeitet hat. Für seine Performances in Geboren am 4. Juli, Jerry Maguire und Magnolia wurde er jeweils für einen Oscar nominiert. Für alle drei gewann er einen Golden Globe, bei den Oscars ging er jedoch leer aus. Eine weitere Oscarnominierung erhielt er als Produzent von Top Gun: Maverick.
Nach dem Ende der Mission: Impossible-Reihe plant Cruise, wieder mehr mit preisgekrönten Regisseuren zusammenzuarbeiten, und drehte bereits unter der Regie des Oscargewinners Alejandro González Iñárritu (The Revenant, Birdman) eine Komödie ab, in der er an der Seite von Sandra Hüller und John Goodman zu sehen sein wird. Vielleicht wird mit dem Film endlich seine Pechsträhne bei den Oscars enden. Ein Oscarpreisträger wird er jedoch noch vorher werden. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat gestern bekanntgegeben, dass Cruise im Rahmen der Governors Awards am 16. November mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet werden wird. In den letzten Jahren wurden u. a. Samuel L. Jackson, Jackie Chan, Mel Brooks, Angela Bassett und Peter Weir mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet. Es gibt auch einige Beispiele von Schauspielern, die erst nach ihrem Ehren-Oscar ihren ersten kompetitiven Oscar gewonnen haben.
Cruise wird nicht der einzige Rezipient des Ehren-Oscars dieses Jahr sein. Auch die fünffach Emmy-prämierte Schauspielerin und Choreografin Debbie Allen ("Fame", "Grey’s Anatomy") und der Szenenbildner Wynn Thomas (A Beautiful Mind, Malcolm X) werden bei derselben Zeremonie prämiert werden, während Country-Sängerin Dolly Parton den in unregelmäßigen Abständen verliehenen Jean Hersholt Humanitarian Award für ihr Engagement für benachteiligte Kinder und den Tierschutz erhalten wird.
Quelle: Academy of Motion Picture Arts and Sciences











