Wenn Dwayne "The Rock" Johnson in seinem neusten Film einen Wrestler und MMA-Kämpfer spielt, klingt das zunächst einmal nicht danach, als würde er schauspielerisch sonderlich über seinen üblichen Tellerrand schauen. Doch seine Rolle als UFC-Champion Mark Kerr in der kommenden Filmbiografie The Smashing Machine ist eine der größten Herausforderungen seiner Karriere und könnte deren Wendepunkt bedeuten.
Eigentlich hat Johnson in Hollywood mehr erreicht, als ihm irgendjemand zugetraut hätte. Viele Wrestling-Profis haben versucht, ins Schauspielfach zu wechseln, doch eine größere Erfolgsgeschichte als Johnson gibt es nicht. Von seinen bescheidenen Anfängen mit einer Nebenrolle in Die Mumie kehrt zurück ist er zum bestbezahlten Schauspieler der Welt aufgestiegen. Johnson ist einer der wenigen Stars heutzutage, die alleine mit ihrem Namen Millionen in die Kinos bzw. vor die Fernsehbildschirme locken. Wer Dwayne Johnson auf dem Filmplakat sieht, weiß in aller Regel, was einen erwartet: Action, Humor, Selbstironie und flotte Sprüche. Mit diesem Rezept machte er Red Notice zum meistgestreamten Netflix-Film aller Zeiten und Filme wie Fast & Furious: Hobbs & Shaw und die Jumanji-Sequels zu weltweiten Kinohits.
Doch der kommerzielle Erfolg ist dem ambitionierten Superstar nicht genug. Johnson möchte nicht nur als Entertainer in die Geschichtsbücher eingehen, sondern auch als ernstzunehmender Schauspieler. Eine Oscarnominierung würde die endgültige Anerkennung seiner Berufsgenossen bedeuten und wie kriegt man sie besser als durch den Auftritt in einer Filmbiografie, einem Genre, das Academy-Wähler bekanntlich mehr lieben als jedes andere. Rocky gewann den Oscar als bester Film, The Fighter war nominiert und Robert De Niro wurde für Wie ein wilder Stier ausgezeichnet. Mit The Smashing Machine hofft Johnson, in die Fußstapfen dieser Filme zu treten und eine schauspielerische Bandbreite zu zeigen, wie man sie sonst von ihm nur selten gesehen hat. Dazu gehört natürlich auch eine körperliche Verwandlung und tatsächlich ist Johnson im ersten Trailer zu The Smashing Machine auf den ersten Blick schwer wiederzuerkennen:
Zusätzlichen Prestige verleiht dem Film sein Studio A24, das die oscarprämierten Filme Moonlight und Everything Everywhere All at Once produzierte, Co-Star Emily Blunt, die seit ihrer Zusammenarbeit in Jungle Cruise mit Johnson befreundet ist und in The Smashing Machine Marks damalige Ehefrau Dawn Staples spielt, sowie Regisseur Ben Safdie, der gemeinsam mit seinem Bruder Josh in Der schwarze Diamant aus Adam Sandler die beste Performance seiner Karriere herausgeholt hat.
The Smashing Machine, der auf der gleichnamigen Doku über Kerr basiert und dem Trailer nach zu urteilen selbst einen dokumentarischen Ton einschlägt, hat also beste Chancen, sich als einer der Oscarkandidaten zu positionieren, wenn er am 06.10.2025 in die US-amerikanischen Kinos kommt. In Deutschland wird LEONINE den Film vertreiben, einen Starttermin hat er bei uns aber noch nicht. Und falls es dann doch mit der Oscarnominierung für Johnson nicht klappt, haben Blunt und er bereits das nächste Prestige-Projekt im Visier: ein Gangsterdrama von Martin Scorsese mit Leonardo DiCaprio!