Quelle: Pathé Films
Mit RoboCop, Total Recall und Starship Troopers erschuf der niederländische Filmemacher Paul Verhoeven einige der besten Science-Fiction-Filme der Achtziger und Neunziger. Mit Basic Instinct machte er Sharon Stone zum Sexsymbol und sein Showgirls ist der ultimative gute schlechte Film. Doch nach dem extrem unterschätzten Hollow Man verließ Verhoeven Hollywood wieder, unzufrieden mit dem Mangel an künsterlischer Freiheit und ständigen Eingriffe seitens der Studios.
Seitdem drehte Verhoeven lediglich zwei Filme – Black Book (2006) mit Carice van Houten und den kontroversen Vergewaltigungsthriller Elle mit Isabelle Huppert, der vor zwei Jahren in die Kinos kam und in der Kritik universell gepriesen wurde. Zehn Jahre Zeit ließ er sich zwischen seinen letzten zwei Filmen, doch Elle zeigte, dass Verhoeven nichts von seinem Gespür für Gesellschaftssatire und heikle Themen verloren hat. Wer hätte es sonst geschafft, das Thema Vergewaltigung mit schwarzem Humor zu behandeln, ohne dass es geschmacklos wird?
Auf den nächsten Film des inzwischen 80-jährigen Regisseurs müssen wir zum Glück nicht mehr so lange warten. Er dreht aktuell in Italien Benedetta, der die wahre Geschichte einer lesbischen Nonne erzählt. Die Belgierin Virginie Efira (Birnenkuchen mit Lavendel) spielt darin Benedetta Carlini, eine Nonne und Äbtissin aus Italien des 17. Jahrhunderts, die behauptet, hellseherische Visionen von Jesus zu empfangen und die Wundmale Christi zu tragen. Dadurch steigt sie zunächst innerhalb der Kirche auf. Also jedoch ihre Beziehung mit einer anderen Ordensschwester (Daphne Patakia) auffliegt, wird sie diskreditiert und eingekerkert.
Bei Benedetta arbeitet Verhoeven wieder nach dem Drehbuch des Elle-Autors David Birke. Auch Virginie Efira spielte bereits in Elle mit. Weitere Rollen in dem Film werden von Charlotte Rampling (Swimming Pool) und Lambert Wilson (Von Menschen und Göttern) ausgefüllt.
Pathé Films und SBS Productions haben das erste offizielle Bild von Efira aus dem Film veröffentlicht ebenso wie ein Teaser-Poster. Letzteres wird zumindest in konservativen Kreisen für erhitzte Gemüter sorgen. Aber es wäre ja auch nicht Paul Verhoeven, wenn er die Geschichte einer lesbischen Nonne jugendfrei erzählen würde.
In die Kinos wird Benedetta irgendwann nächstes Jahr kommen.