In den meisten Kulturen existieren Mythen und urbane Legenden von Kryptiden – wundersamen Lebewesen, deren Existenz wissenschaftlich nie nachgewiesen wurde, von denen es aber über die Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte Augenzeugenberichte von vermeintlichen Sichtungen gibt. Diese Geschichten bieten häufig guten Filmstoff – meist im Horror-, gelegentlich aber auch im Familienfilmgenre. Die bekanntesten Kryptiden sind Nessie aus dem schottischen See Loch Ness und der Bigfoot, aber auch der Jersey Devil, der Chupacabra und der Mothman wurden filmisch bereits verarbeitet.
Viel obskurer als die oben aufgeführten Wesen ist der Orang Ikan. Das humanoide Fischwesen wurde von japanischen Soldaten während des Zweiten Weltkriegs auf den indonesischen Kei-Inseln gesichtet und geriet danach mehr oder weniger in Vergessenheit, bis der indonesische Filmemacher Mike Wiluan die Kreatur in seinem gleichnamigen Old-School-Monsterfilm wiederbelebte. Inspiriert von klassischen Monsterfilmen der Fünfziger, allen voran Der Schrecken vom Amazonas, spielt die internationale Co-Produktion von Singapur, Indonesien, Japan und Großbritannien im Mai 1942 und handelt vom japanischen Deserteur Saito (Dean Fujioka) und dem britischen Kriegsgefangenen Bronson (Callum Woodhouse), die an Bord eines japanischen Kriegsschiffs nach Japan transportiert werden. Bronson soll für Sklavenarbeit eingesetzt werden, Saito erwartet in seiner Heimat die Todesstrafe wegen Landesverrats. Obwohl beide ein schlimmes Schicksal verbindet, empfindet Bronson zunächst nur Hass für Saito wegen seiner Nationalität. Dass die beiden aneinander gekettet wurden, ist eine zusätzliche Strafe.
Als ihr Schiff jedoch von einem alliierten U-Boot torpediert wird, stürzen Saito und Bronson über Bord und werden an einer einsamen Insel angespült. Ihr Glück währt jedoch nicht lange, denn sie sind doch nicht ganz allein auf der Insel. Sie sind ins Revier eines Fischmonsters namens Orang Ikan geraten. Um zu überleben, müssen sie ihre Antipathie füreinander überwinden und zusammenarbeiten.
Seinen Wurzeln als Hommage an alte Monsterfilme bleibt Orang Ikan auch bei den Kreatureneffekten treu. Statt den Orang Ikan mittels Computermagie zu erschaffen, wird das Wesen von einem Menschen im Ganzkörperkostüm gespielt.
Seine Weltpremiere feierte Orang Ikan letztes Jahr beim Tokyo International Film Festival und war hierzulande bei den Fantasy Filmfest Nights im Mai im Kino zu sehen. Dort habe ich ihn leider verpasst, habe aber diesen Monat die Gelegenheit, ihn im Heimkino nachzuholen. Ab morgen, dem 18. Juli, wird Orang Ikan im Verleih von Splendid Film hierzulande digital erscheinen. Am 25. Juli folgt dann eine physische Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray. Den deutschen Trailer, das Filmplakat und das deutsche DVD-Cover des Films könnt ihr unten sehen:
Deutscher Trailer
Originaltrailer

Offizieller Inhalt:
"Pazifik, 1942: Nachdem ein japanisches Schiff mit Kriegsgefangenen torpediert wird, stranden der britische Soldat Bronson und der Vaterlandsverräter Saito auf einer indonesischen Insel. Im lebensfeindlichen Dschungel lauert eine grausame Kreatur auf ihre Beute: der sagenumwobene Orang Ikan. Um zu überleben, müssen die beiden Feinde ihre Differenzen überwinden und gemeinsam das amphibische Monster bekämpfen…"
Quellen: Infinite Studios, Splendid Film












