Lucy 2: Luc Besson hat das Drehbuch bereits geschrieben

© EuropaCorp

Quelle: Variety

Luc Bessons Produktionsfirma EuropaCorp hat schon bessere Zeiten gesehen. Das französische Unternehmen hinter erfolgreichen Filmreihen wie 96 Hours, Taxi und Transporter hat im letzten Haushaltsjahr mit einem Minus von $135 Mio seine bislang größten Verluste eingefahren. Schuld daran ist hauptsächlich ein Projekt – Luc Bessons ambitionierte Regiearbeit Valerian – Die Stadt der tausend Planeten. Mit einem Budget von knapp $180 Mio (einschließlich steuerlicher Vergünstigungen) war Valerian der teuerste rein europäische Film, der jemals produziert wurde. Es war ein gigantisches Risiko, so viel Geld in die Verfilmung einer außerhalb Frankreichs kaum bekannten Comicreihe zu investieren, ohne irgendwelche namhaften Stars an Bord zu haben. Luc Besson hat sich mit Valerian zwar einen lange bestehenden Traum erfüllt, doch Zuschauermassen konnte er mit dem Film nicht in die Kinos locken. Zwar wurden die Verluste durch den Verkauf der Vertriebsrechte in vielen Ländern in Grenzen gehalten, konnten jedoch nicht vermieden werden. Bessons Traum von einem Sequel wird wohl unerfüllt bleiben.

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Es ist eine herbe Niederlage für ein Studio, das versuchte, mit Hollywood mitzuhalten. Als Konsequenz hat EuropaCorp angekündigt, die Produktion zu reduzieren und sich wieder darauf zu fokussieren, was die Firma ursprünglich groß gemacht hat – Actionfilme, Thriller und Sci-Fi-Streifen im mittleren Budgetbereich von etwa $25-35 Mio. Luc Besson wird zudem noch mehr als zuvor die Produktion der Filme beaufsichtigen.

Zur Strategie gehört auch, das Sequel zum bislang größten Erfolg von EuropaCorp zu produzieren, dem Sci-Fi-Actionfilm Lucy mit Scarlett Johansson. Bei einem sparsamen $40-Mio-Produktionsbudget wurde Lucy 2014 zu einem weltweiten Überraschungshit und spielte mehr als $460 Mio ein. In dem Film zeigte Scarlett Johansson erstmals ihre Qualitäten als Kassenmagnet in alleiniger Hauptrolle und es war vermutlich der Erfolg von Lucy, der zu Johanssons Besetzung in der Hauptrolle von Ghost in the Shell führte (der aber wiederum an den Kinokassen floppte).

Als EuropaCorp im Juli 2015 Pläne kundgetan hat, Sequels zu Colombiana und Lucy zu produzieren, konnte ich es nicht ganz glauben. Insbesondere das Ende von Lucy wirkt ziemlich abgeschlossen und endgültig und der Film selbst war weitaus trippiger und abgefahrener als sein Marketing vermuten ließ.

Luc Besson hält aber offenbar an Lucy 2 fest und wie jetzt bekannt wurde, hat er sogar schon das Drehbuch zum Sequel, in dem Johansson zurückkehren soll, fertiggestellt. Im ersten Film spielte Johansson eine junge, ziellos durchs Leben treibende Frau, die zum Drogenschmuggel gezwungen wird. Als sich ein Beutel mit experimenteller Droge in ihrem Magen auflöst, setzt das ungeahnte Kräfte in ihr frei.

Lucy 2 steht also fest im Programm von EuropaCorp und Besson, wird jedoch nicht die nächste Regiearbeit des Filmemachers sein. Diese wird ein anderer englischsprachiger Actionthriller mit einer weiblichen Hauptrolle und einem Budget in Höhe von $30 Mio sein. Der Film hat zwar noch keinen Titel und keine Darsteller, soll aber schon nächsten Monat vor die Kameras gehen. Besson selbst hatte die Idee zum Film und schrieb auch das Drehbuch. Weitere Details legen aktuell leider noch nicht vor.

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