Taika Waititi rebootet Judge Dredd

Gestern wurde der erste Trailer zu Mortal Kombat II veröffentlicht, dessen unumstrittenes Highlight Karl Urbans Rolle als abgehalfterter Actionstar Johnny Cage war. Urban hat natürlich schon eine Reihe von herausragenden Charakteren im Kino und im Fernsehen zum Leben erweckt, angefangen mit Éomer in Der Herr der Ringe. Nächstes Jahr wird er ein letztes Mal als Billy Butcher in der fünften und letzten "The Boys"-Staffel zurückkehren und es gibt immer noch einen Funken Hoffnung auf einen letzten Auftritt als Leonard "Pille" McCoy im vierten Star-Trek-Film der Kelvin-Timeline.

Leider hat Urban jedoch nie die Gelegenheit bekommen, als Judge Dredd eine seiner besten Rollen ein zweites Mal zu spielen. Die Erwartungen an das Reboot der Kultcomics waren nach der gefloppten ersten Adaption mit Sylvester Stallone und der turbulenten Produktionsgeschichte niedrig, doch die meisten, die Dredd gesehen haben, waren vom Film und Urbans Performance begeistert (mein Kollege offensichtlich nicht). Das Problem war leider, dass nicht viele ihn gesehen haben. Sogar die wohlwollendste Auslegung seines weltweiten 42-Millionen-Dollar-Einspiels kommt um die Feststellung nicht herum, dass Dredd leider ein Kassenflop war. Drehbuchautor Alex Garland (Civil War), der Gerüchten zufolge auch mehr oder weniger den eigentlichen Regisseur Pete Travis heimlich ersetzte, plante eine Dredd-Trilogie, erklärte aber im Vorfeld, dass der Film alleine in Nordamerika mindestens $50 Millionen einspielen müsste, damit es dazu kommt. Leider hat er nicht einmal weltweit so viel eingenommen.

Nichtsdestotrotz sorgte der schnelle Kultstatus des Films dafür, dass die Frage nach einem Dredd-Nachfolger immer wieder aufkam und Urban bestätigte mehrfach Gespräche über eine potenzielle Fortsetzung des Films als Serie bei einer Streaming-Plattform. Doch Jahre gingen ins Land und daraus ist nichts geworden. Stattdessen wird getreu dem Motto "alle guten Dinge sind drei" Judge Dredd ein weiteres Mal für Kino rebootet, in der Hoffnung, dass der dritte Anlauf vielleicht die bisherige Pechsträhne durchbricht. Hinter der Neuauflage stecken der oscarprämierte neuseeländische Regisseur Taika Waititi (Jojo Rabbit) und Drehbuchautor Drew Pearce (The Fall Guy). Beide sind mit den britischen "2000 AD."-Comics aufgewachsen, in denen Judge Dredd als eine der zentralen Figuren vorkam. Waititi und Pearce sind gute Freunde, die schon  lange zusammenarbeiten wollten, und mit Judge Dredd fand sich das perfekte gemeinsame Projekt.

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Es gibt natürlich immer noch einen leisen Hoffnungsschimmer, dass Waititi bei der Besetzung von Judge Dredd auf Urban zurückgreifen wird, denn schließlich spielte Urban auch in Waititis Hollywood-Durchbruch Thor – Tag der Entscheidung mit. Jedoch deutet aktuell alles auf ein komplettes Reboot hin, das laut Branchenblatt The Hollywood Reporter idealerweise den Grundstein für ein komplettes "Dredd"-Universum legen soll, in dem auch andere Charaktere aus den Comics auftreten sollen. Waititis Judge-Dredd-Film soll den satirischen Untertönen der Comicvorlage treu bleiben und sich von der Ernsthaftigkeit der ersten zwei Filme etwas entfernen.

Doch bevor Ihr Euch zu sehr auf den neuen Judge-Dredd-Film freut oder Euch darüber aufregt, dass ausgerechnet ein polarisierender Filmemacher wie Waititi den Charakter rebootet, solltet Ihr etwas abwarten, ob der Film überhaupt zustandekommen wird. In den letzten Jahren wurde Waititis Name mit mehreren Projekten in Verbindung gebracht, darunter Star Wars und Akira, die jedoch nie verwirklicht wurden.

Quelle: The Hollywood Reporter

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