Terminator und Alien sind zwei der ikonischsten Franchises des Science-Fiction-Kinos. Eine ihrer größten Gemeinsamkeiten ist, dass ihre ersten beiden Filme über jeden Zweifel erhaben sind und denen keiner der zahlreichen Nachfolger seitdem das Wasser reichen konnte – trotz Hollywoods unermüdlicher Bemühungen, die beiden Reihen am Leben zu erhalten und zu melken.
Eine zentrale Figur, die zum frühen Erfolg beider Franchises entscheidend beigetragen hat, ist James Cameron. Cameron erschuf den ersten Terminator, inszenierte dessen bahnbrechendes erstes Sequel, mit dem er das Franchise neu erfand, und wurde zu Ridley Scott Nachfolger im Regiestuhl von Aliens – Die Rückkehr. Mit seinem "größer ist besser"-Motto machte Cameron Terminator 2 und Aliens zu zwei der besten Filmfortsetzungen aller Zeiten, die die Messlatte für alle weiteren Teile ihrer jeweiligen Franchises unerreichbar hoch legten.
Als seine eigene Schöpfung lag Cameron Terminator immer am Herzen. Er produzierte einige der späteren Sequels, schrieb sogar die Story zu Terminator: Dark Fate und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton im letzten Sequel zurückkehrten – eine Entscheidung, die er später bereute, weil die Stars seiner Meinung nach für das heutige Publikum einfach zu alt waren.
Mit Alien hatte Cameron hingegen nach seinem einmaligen Einsatz nichts mehr zu tun. David Fincher übernahm die Regie von Alien³ und sein Film machte in den ersten Minuten zunichte, was Cameron im Vorgänger aufgebaut hat. Später übernahm Originalregisseur Ridley Scott wieder das Franchise, doch Prometheus und Alien: Covenant polarisierten die Fangemeinde ebenfalls. Erst mit Fede Álvarez' Alien: Romulus und Noah Hawleys "Alien: Earth"-Serie kämpfte sich das Franchise in die Gunst des Publikums zurück – etwas, was Terminator immer noch nicht gelungen ist.
Cameron enthüllte kürzlich, dass er neben seiner Arbeit an den Avatar-Sequels einen weiteren Terminator-Film entwickelt, der jedoch einem brandneuen Ansatz verfolgen und keinerlei Charaktere aus bisherigen Filmen zurückbringen wird. Cameron möchte Terminator wieder relevant und zukunftsweisend machen, insbesondere im Hinblick auf die neuesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Man merkt in den Interviews, dass er immer noch Feuer und Flamme ist für die KI-Thematik, die er vor über 40 Jahren in Terminator erstmals angeschnitten hat, und sie ihn mehr interessiert als Killer-Cyborgs, die aussehen wie Arnold Schwarzenegger.
Doch was das Alien-Franchise betrifft, so will er damit nichts mehr zu tun haben, wie er Michael Biehn, der in Aliens Hicks verkörperte, in einem langen Podcast-Gespräch verriet: (aus dem Englischen)
Man könnte mir nicht genug Geld anbieten, damit ich zum Franchise zurückkehre. Es ist inzwischen mehr oder weniger fangesteuert.
Ferner ließ Cameron kein gutes Haar an Alien³, dessen kontroverse Entscheidung, Hicks, Bishop und Newt vor Filmbeginn einfach sterben zu lassen, ihn zu einem der polarisierendsten Teile der Reihe machte. Cameron nahm kein Blatt vor den Mund, fügte jedoch hinzu, dass er nicht Fincher, der mit Alien³ sein Regiedebüt feierte und sich selbst vom Film später distanzierte, die Schuld daran gibt:
Ich fand das verdammt dumm. Also baut man viel guten Willen auf. Man baut also die Figuren Hicks, Newt und Bishop auf, und dann ist das Erste, was sie im nächsten Film tun, sie alle umzubringen, ja? Wirklich schlau, und sie dann durch einen Haufen verdammter Sträflinge zu ersetzen, die man hasst und deren Tod man sich wünscht. Wirklich clever. Nun, ich bin ein großer Fan von Fincher und seiner Arbeit und all dem. Und das war sein erster Spielfilm, und er wurde von vielen anderen Stimmen und so weiter beeinflusst. Also, ich sehe darüber hinweg … Ich mag David Fincher übrigens. Er ist genau meine Art von mürrisch.
Cameron findet jedoch nicht alles schlecht, was nach Aliens kam, und sein Lieblingsbeitrag zum Franchise ist "Alien: Earth". Er bezeichnete die Serie als "ziemlich gut" und wies darauf hin, dass sie Elemente aus Scotts Originalfilm, seinem Sequel und sogar aus Finchers Film kreativ miteinander verschmolz. Auf Alien: Romulus angesprochen, verriet er, dass er Teile des Films mag, und hob dabei insbesondere die albtraumhafte Sequenz vor, in der die Hauptfiguren in der Schwerelosigkeit den Blasen aus dem Säureblut der Xenomorphs ausweichen müssen. Auch Scotts Rückkehr zum Franchise adressierte er. So bezeichnete Cameron Prometheus als "visuell großartig", aber "unlogisch", und zu Alien: Covenant erklärte er trocken, dass es nicht der Film sei, wie er ihn gemacht hätte.
Was Neil Blomkamps gescheiterten Versuch angeht, eine direkte Fortsetzung zu Aliens zu drehen, die Weaver und Biehn zurückgebracht und alle Filme dazwischen ignoriert hätte, so erklärte Cameron, dass er keine Details darüber wisse, Blomkamp jedoch für einen sehr einfallsreichen Filmemacher halte, der sicherlich etwas Interessantes daraus gemacht hätte. Leider machte Scott ihm einen Strich durch die Rechnung, weil er stattdessen lieber Alien: Covenant selbst drehen wollte – sehr zum Frust vieler Alien-Fans.
Das komplette und sehr sehenswerte Gespräch zwischen Biehn und Cameron könnt Ihr Euch unten anschauen:
Quelle: Just Foolin About with Michael Biehn












