Es wird bald in Serie gefoltert!
Auch wenn Saw das Vorzeige-Franchise der Folterhorror-Welle ist, die der Film vor über 20 Jahren auslöste, war es Eli Roths zweite Regiearbeit Hostel, für die erstmals die Bezeichnung "Torture Porn" in der Kritik verwendet wurde. Hostel wurde zum Inbegriff des Folterhorrors, denn schließlich ging es in dem Film und seinen beiden Sequels um nichts anderes – ahnungslose junge Menschen wurden darin von reichen Psychopathen mit besonderen Gelüsten gegen Geld genüsslich zu Tode gefoltert. Hostel trägt alle Markenzeichen eines Eli-Roth-Films: unsympathische Charaktere, nackte Haut, hölzerne Dialoge und eine Hommage ans Exploitation-Kino.
Sorgte der erste Film 2006 noch für Furore und Kontroverse, hielt sich das Interesse an der Fortsetzung ein Jahr später in Grenzen, und der dritte Film, der dann gar nicht mehr von Roth selbst inszeniert wurde, landete 2011 direkt im Heimkino.
Roth diversifizierte seine Karriere seitdem mit dem Familienfilm Das Haus der geheimnisvollen Uhren, dem Erotikthriller Knock Knock, dem Action-Remake Death Wish und der Videospielverfilmung Borderlands, behielt Hostel jedoch weiterhin im Hinterkopf mit dem Wunsch, zum Franchise zurückzukehren. Sein Wunsch ist jetzt der Verwirklichung deutlich näher gerückt, denn die letztes Jahr angekündigte "Hostel"-Serienadaption mit Charakterdarsteller Paul Giamatti (The Holdovers) in der Hauptrolle hat jetzt ihre Streaming-Heimat auf Universals Plattform Peacock gefunden. Dort wird die Serie jetzt entwickelt, auch wenn sie noch nicht offiziell grünes Licht hat. Roth wird als Regisseur, Autor und ausführender Produzent federführend sein. Chris Briggs und Mike Fleiss, die alle bisherigen Hostel-Filme produzierten, sind ebenfalls als ausführende Produzenten mit von der Partie.
Wen Giamatti verkörpern wird, ist unklar, allerdings liegt es für mich auf der Hand, dass es höchstwahrscheinlich siner der Täter oder der Drahtzieher des Elite Hunting Clubs sein wird. Auch wenn die Besetzung des oscarnominierten, renommierten Schauspielers in der "Hostel"-Serie auf den ersten Blick manche vielleicht überrascht, geht für Giamatti damit ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung. Trotz seiner Rollen in prestigeträchtigen Dramen und Komödien ist Giamatti ein eingefleischter Horrorfan, der in Interviews immer wieder beteuert, dass er auf mehr Horrorrollen in seiner Filmografie hofft.
Quelle: Variety
