Jeremy Renner lehnte eine Hauptrolle in Guillermo del Toros Hellboy ab

Links: Rupert Evans in Hellboy © 2004 Sony Pictures
Rechts: Jeremy Renner in Avengers: Endgame © 2019 Walt Disney Pictures

Quellen: Guillermo del Toro Twitter, Life is Short Podcast

Jeremy Renner ist mir erstmals als Colin Farrells Ex-Partner und späterer Gegner in S.W.A.T. aufgefallen. Auch wenn ich ihn in den Jahren danach hin und wieder in Filmen wie 28 Weeks Later oder Kaltes Land sah, war es erst Tödliches Kommando – The Hurt Locker, in dem mir sein schauspielerisches Talent wirklich bewusst wurde (kleine Anmerkung: sein Frühwerk Dahmer habe ich noch nicht gesehen). Für den Film gab es auch seine erste Nominierung und nur ein Jahr später folgte für The Town – Stadt ohne Gnade seine zweite.

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Den meisten Kinogängern heutzutage ist Renner allerdings als Avengers Clint Barton alias Hawkeye bekannt. Die Rolle verkörperte er bereits in fünf Marvel-Filmen und wird sie demnächst auch in der Disney+-Miniserie wieder spielen, in der er seinen Bogen an ein Protegé weiterreichen soll.

Erstmals trat Renner als Hawkeye in einem kurzen Cameo in Thor auf. Doch es war nicht die erste Rolle in einer Comicverfilmung, die Renner angeboten wurde, wie er kürzlich in einem Podcast enthüllte. Als er noch relativ am Anfang seiner Karriere stand, wurde ihm ein Part in Guillermo del Toros Hellboy angeboten, doch Renner lehnte ab: (aus dem Englischen)

Ich habe das Drehbuch gelesen und dachte "Ich verstehe es nicht." Hellboy ist ein Comicding und es gibt eine Art Detektiv darin. Ich konnte einfach keine Verbindung finden. Ich sagte: "Ich kann keinen Zugang zu dieser Figur finden, ich weiß nicht, was ich tun würde," also musste ich ablehnen… Ich muss das Gefühl haben, dass ich etwas beitragen kann.

Ich bedauere gar nichts. Die meiste Zeit, denke ich: "Oh, ich bin froh, dass ich die Rolle abgelehnt habe." Es ergab Sinn für mich. Nicht nur Hellboy oder was auch immer. Und ich sage nicht, dass es ein guter oder schlechter Film ist. Es geht nicht darum… Ich hätte einfach nicht da reingepasst.

Renner spezifizierte nicht, um welche Rolle es sich handelte, sodass viele News-Portale berichteten, er habe die Titelrolle abgelehnt, was absurd erscheint, denn der junge Renner war sicherlich niemals auf del Toros Wunschliste für Hellboy und Ron Perlman war immer seine einzige Wahl. Eigentlich hätte man anhand von Renners "eine Art Detektiv" schon ablesen können, um welchen Charakter es sich handelte, aber del Toro stellte es ein für alle Mal klar:

Die Rede war offensichtlich vom jungen FBI-Agenten John Myers, der der geheimen Unterabteilung zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen zugewiesen ist und an Hellboys Seite arbeitet.

Hingegen konnte Renner mit Hawkeye auf Anhieb mehr anfangen:

Als sie mir meinen Charakter zeigten, dachte ich: "Oh, das ist großartig, das ist nur ein Kerl ohne Superkräfte – er ist einfach nur extrem talentiert." Daran kann ich anknüpfen. Ich hätte jederzeit die Rolle von Thor abgelehnt – nicht dass man sie mir jemals anbieten würde – aber das wäre ein Ding, bei dem ich denken würde: "Ich habe keine Ahnung, wie man das macht, tut mir leid."

Etwas seltsam erscheint die Begründung, insofern, als dass ja auch John Myers über keinerlei Superkräfte verfügte. Aber gut, so unbedeutend die Rolle letztlich war (der Charakter kehrte im Sequel auch nicht zurück), ist es wohl kein Verlust, dass Renner sie nicht übernahm.

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