Kein Scherz: Ridley Scott arbeitet an Gladiator 2

Russell Crowe in Gladiator (2000) © DreamWorks

Quelle: Deadline

Zum Glück ist heute nicht 1. April, denn dann hätte mir diese Meldung niemand abgekauft. Aber es ist kein Scherz (oder ein schlechter Scherz, je nachdem, wie man es sieht). Sir Ridley Scott nimmt ein Sequel zu seinem mit fünf Oscars ausgezeichneten Sandalenepos Gladiator in Angriff. Dem Film, dessen beiden Hauptfiguren am Ende gestorben sind.

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In Gladiator 2, der vermutlich nicht so heißen wird, soll die Geschichte von Lucius weitererzählt werden, dem Sohn von Lucilla (Connie Nielsen) aus dem ersten Film und Neffen des böswilligen Commodus (Joaquin Phoenix). Im ersten Film hat Maximus (Russell Crowe) bleibenden Eindruck bei Lucius hinterlassen. Ob Spencer Treat Clark, der im Lucius ursprünglich spielte, im Sequel auch zurückkehren wird, ist noch nicht bekannt.

Ridley Scott plant, beim Nachfolger wieder selbst Regie zu führen. Für den Originalfilm erhielt er seine zweite Oscarnominierung als Regisseur, verlor jedoch den Goldjungen an Steven Soderbergh (für Traffic). Das Drehbuch zu Gladiator 2 wird von Peter Craig geschrieben, der u. a. an den Drehbüchern zu The Town – Stadt ohne Gnade und den letzten beiden Tribute-von-Panem-Filmen mitgeschrieben hat.

Das Sequel wird von Paramount Pictures entwickelt mit der Option für Universal, die den ersten Film international vertrieben haben, mitzufinanzieren.

So bizarr, wie es klingen mag, ist das nicht das erste Mal, dass ein Sequel zu Gladiator in Arbeit ist. Kurz nach dem Riesenerfolg des ersten Films wurde der australische Musiker und Filmemacher Nick Cave von Scott und Russell Crowe gebeten, eine Fortsetzung zu schreiben. Auch diese hätte Lucius als Charakter, der sich als Sohn von Maximus und Lucilla herausgestellt hätte. Die Idee, die Nick Cave hatte, war bizarr. Wirklich, wirklich bizarr. In dem Drehbuch wurde Maximus von römischen Göttern zum Leben wiedererweckt. Daraufhin beschützt er Christen im alten Rom und lebt ewig. Er erlebt den Zweiten Weltkrieg, den Vietnam-Krieg und in der finalen Szene ist er im Pentagon. Das Drehbuch wurde als zu weit hergeholt abgelehnt.

Ich weiß, das klingt, als hätte ich mir bewusstseinserweiternde Drogen reingeschmissen und das Ganze gerade ausgedacht, aber es ist tatsächlich alles wahr. Ob sich Nick Cave von irgendwelchen Substanzen helfen ließ, kann ich jedoch nicht sagen. Jedenfalls klang seine Sequel-Idee so schräg, dass ich sie tatsächlich lieber gesehen hätte, als was auch immer Scott mit Gladiator 2 jetzt vorhat.

Letztes Jahr hat Scott bereits bekräftigt, dass er eine Idee für die Fortsetzung hat und versucht, Russell Crowe (?!) davon zu überzeugen, zurückzukehren.

So gut wie die Idee auch sein mag, ist ein Sequel zu dem Film wirklich notwendig? Gladiator ist ein großartiger Blockbuster, die Definition eines echten Leinwandepos. Er hat das ganze Genre von historischen Epen wiederbelebt, sodass Film wie Troja, Königreich der Himmel und Alexander in den Jahren darauf folgten. Aber er erzählte auch eine simple, in sich perfekt abgeschlossene Rachegeschichte, die keine Fortführung bedarf. Außerdem hat Ridley Scott mit Alien: Covenant gezeigt, dass es wohl besser ist, wenn er einige seiner früheren Hits einfach in Ruhe lässt. Vielleicht darf er sich nach der enttäuschenden Performance von Covenant im Alien-Universum nicht mehr austoben, wie er sich das vorgestellt hat, und sucht nun nach einem anderen seiner Erfolge, den er fortsetzen kann.

Wenn es so weitergeht, dürfen wir uns auch auf Thelma & Louise 2 und Black Hawk Down 2 freuen…

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