Gattaca wird als TV-Serie adaptiert

Ethan Hawke in Gattaca (1997) © Sony Pictures

Quelle: Deadline

Science-Fiction-Dystopien faszinieren die Menschen schon lange in der Literatur, im Kino und im Fernsehen. Ray Bradburys "Fahrenheit 451", George Orwells "1984" und Aldous Huxleys "Schöne neue Welt" zählen zu den größten Romanklassikern des 20. Jahrhunderts und wurden bereits mehrfach in unterschiedlichen Medien adaptiert. Doch eine der besten düsteren Visionen einer vermeintlich perfekten, aber eigentlich erschreckenden Zukunftswelt hat gar keine literarische Vorlage. Andrew Niccols Regiedebüt Gattaca mit Ethan Hawke, Jude Law und Uma Thurman schilderte eine Zukunft, in der die DNA-Analyse so weit entwickelt ist, dass die meisten Kinder nur noch per In-vitro-Fertilisation gezeugt und mit den besten genetischen Anlagen in die Welt geschickt werden, ohne jegliche gesundheitliche oder körperliche Makel. Die wenigen natürlich gezeugten "Gotteskinder" werden von allen wichtigen Positionen und Jobs ausgegrenzt und bilden die Unterschicht dieser neuen Gesellschaft.

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Hawke spielte in dem Film einen solchen "invaliden" Vincent, der von der Raumfahrt träumt, aber aufgrund eines Herzfehlers und einer niedrigen Lebenserwartung trotz seiner hohen Intelligenz davon ausgeschlossen wird. Erst als ihm die Bekanntschaft des genetisch perfekten, jedoch nach einem Unfall gelähmten Athleten Jerome (Law) vermittelt wird, schöpft er Hoffnung, seinen Traum zu verwirklichen. Vincent nimmt Jeromes Identität an und kann mit dessen Urin- und Blutproben auch das Raumfahrtunternehmen Gattaca täuschen – bis an seinem Arbeitsplatz ein Mord geschieht und der Verdacht auf einen "Invaliden" fällt.

Als Gattaca 1997 in die Kinos kam, wurde ihm nicht annähernd die Aufmerksamkeit zuteil, die er verdient hätte. Trotz guter Kritiken floppte der Film, bei den gängigen Preisverleihungen wurde er ignoriert. Inzwischen gilt Gattaca als einer der besten Science-Fiction-Filme der Neunziger und ein wegweisendes Werk seines Genres. Für mich war Gattaca einer der ersten Filme, die ich bereits als Jugendlicher nicht lediglich aufgrund seines Unterhaltungswerts, sondern auch seiner Botschaft und seiner künstlerischen Ambitionen zu schätzen lernte.

Nachdem Gattaca in den Jahren nach seiner Veröffentlichung Kultstatus erlangt hatte, plante Sony 2009 eine Serienadaption des Films als Polizei-Procedural in der Zukunft. Das Vorhaben schaffte es jedoch nicht einmal zur Pilotphase. Jetzt wird erneut eine "Gattaca"-Serie in Angriff genommen, diesmal von den namhaften "Homeland"-Machern Howard Gordon und Alex Gansa, die die Serie für den US-Kabelsender Showtime schreiben. Ihre geplante Serie soll eine Generation nach den Ereignissen des Films spielen. Die Handlung bleibt jedoch gleich: Ein Mann mit einem Herzfehler übernimmt die Identität eines ehemaligen Athleten, um seinen Traum von einer Weltraum-Expedition zu verwirklichen. Es ist wirklich schade, dass die Serienmacher trotz der faszinierenden Welt, wie sie in Gattaca erschaffen wurde, einfach die altbekannte Geschichte noch einmal erzählen wollen.

Gordon und Gansa produzieren die Serie gemeinsam mit Danny DeVito, der auch schon den Originalfilm produzierte. Aktuell hat die Serie noch kein grünes Licht und nicht einmal der Pilotfilm wurde bestellt.

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