Lt. Frank Drebin kehrt diesen Monat in die Kinos zurück und tritt ahnungslos von einem Fettnäpfchen ins nächste. In einer Welt, in der nichts heilig ist – nicht mal legendäre Filmreihen mit dämlichem Humor und peinlichen Wortspielen – wagt sich Hollywood erneut an ein Reboot. Diesmal trifft es Die nackte Kanone. Und wer könnte besser in Leslie Nielsens riesige Slapstick-Fußstapfen treten als… Liam Neeson? Ja, genau – der Liam Neeson. Der mit dem ganz besonderen "Skillset". Der, der normalerweise lieber Entführer jagt als Bananenschalen.
Doch keine Sorge, Neeson spielt nicht direkt Frank Drebin, sondern Frank Drebin Junior – was natürlich alles ganz anders macht. An seiner Seite: Paul Walter Hauser, der diesen Monat auch in The Fantastic Four: First Steps zu sehen ist, als Captain Ed Hocken Jr., also der Sohn von Drebins Chef aus der Original-Trilogie. Wer hier ein Muster erkennt, darf sich eine Plakette mit der Aufschrift "Legacy Sequel-Detektiv" anheften. Pamela Anderson übernimmt die Rolle der Femme Fatale Beth. Sie hat sich inzwischen von ihrer Badewacht-Karriere gelöst und bewies kürzlich in The Last Showgirl, dass sie mehr kann als in Zeitlupe über Sand zu laufen.
Als bekannt wurde, dass Neeson das Erbe von Nielsen antreten soll, zuckten weltweit Millionen Augenbrauen synchron in Richtung Stirn. Und das zu Recht: Was verbindet den irischen Action-Opa mit dem kanadischen Gag-Genie? Auf den ersten Blick nichts – außer ihre Initialen. Und doch: Auch Nielsen begann einst als seriöser Darsteller und fand erst spät zur Komik – in einem Flugzeug, das völlig verrückt war. Neeson hingegen landete irgendwann im Thriller 96 Hours und schoss sich den Weg zum unwahrscheinlichen Actionhelden frei. Zwei Männer, zwei Karrieren, ein Schicksal: spätberufene Genrewechsel mit maximalem Meme-Potenzial.
Und jetzt also Slapstick statt Schusswaffen. Ob Neeson das kann? Ein bisschen Comedyluft hat er schon geschnuppert – etwa in Ted 2 oder A Million Ways to Die in the West. Beide wurden vom "Family Guy"-Schöpfer Seth MacFarlane geschrieben und inszeniert, der praktischerweise auch Die nackte Kanone produziert. Die Regie übernahm Akiva Schaffer, einer von den Lonely Island-Jungs.
Doch die große Frage bleibt: Kann dieser Humor heute noch funktionieren? Darf man in Zeiten von Cancel Culture und Meta-Ironie überhaupt noch hemmungslos doof sein? Laut den Trailern: ja. Neeson stolpert, fällt und verzieht keine Miene – also alles wie früher. Nur vielleicht mit etwas mehr Rückenschmerzen. Und ja, er nimmt dabei sein eigenes Actionstar-Image aufs Korn.
Auch in Sachen Filmlänge bleibt man sich treu. Mit exakt 85 Minuten dauert das neue Abenteuer exakt genauso lange wie das Original und dessen erste Fortsetzung – und damit genau so lang, wie man albernen Nonsens am Stück aushält, bevor das Gehirn nach einem Neustart schreit.
Die nackte Kanone ist also zurück – mit weniger Nielsen, mehr Neeson und hoffentlich genauso vielen dummen Gags, die man heimlich trotzdem lustig findet. Unten könnt Ihr noch den neusten deutschen Trailer sowie drei TV-Spots zum Film sehen, der am 31. Juli in unsere Kinos kommen wird. Werdet Ihr reingehen?
Quelle: BBFC











