Ob man sie nun mag oder nicht: Die Welle der Neuverfilmungen von Disneys Animationsfilmen reißt nicht ab. Trotz gelegentlicher Ausrutscher wie Schneewittchen oder Dumbo sind sie in der Regel eine sichere Bank für das Studio und inzwischen kommerziell zuverlässiger als Marvel-Verfilmungen des Studios. So ist Lilo & Stitch immer noch der einzige Milliardenhit aus Hollywood in diesem Jahr, und die Realverfilmung von Vaiana wird nächstes Jahr mit Sicherheit an den Kinokassen abräumen.
Keine der bisherigen Realverfilmungen von Disney war jedoch so erfolgreich wie Der König der Löwen, wobei die Bezeichnung "Realverfilmung" angesichts des nahezu komplett photorealistisch computeranimierten Films etwas weit hergeholt erscheint. Die Neuadaption des zweifelsohne beliebtesten Zeichentrickfilms der Neunziger, mit dem mehrere Generationen von Kindern aufgewachsen sind, spielte 2019 trotz mittelprächtiger Kritiken weltweit massive 1,66 Milliarden US-Dollar ein und belegt derzeit den 11. Platz unter den umsatzstärksten Filmen aller Zeiten. In Deutschland erreichte die Neuerzählung der von Shakespeares "Hamlet" inspirierten Geschichte des jungen Löwen Simba, der nach dem Mord an seinem Vater durch dessen hinterhältigen Bruder Scar flieht und viele Jahre später zurückkehrt, um seinen rechtmäßigen Platz auf dem Thron der Savanne zurückzuerobern, fast 5,7 Millionen Zuschauer:innen – und übertraf damit sogar Avengers: Endgame.
Nach diesem Erfolg konnte es sich Disney natürlich nicht nehmen lassen, einen zweiten Teil anzukündigen. Doch statt Simbas Geschichte fortzuführen, erzählte Mufasa: Der König der Löwen die Vorgeschichte von Simbas Vater. Für die Regie des Prequels konnte Barry Jenkins, der Regisseur des oscarprämierten Dramas Moonlight, gewonnen werden, und "Hamilton"-Schöpfer Lin-Manuel Miranda schrieb die Songs für den Film. Das Interesse an Mufasa war zwar nicht annähernd so groß wie am Vorgänger, doch nach einem verhaltenen Start entwickelte er sich zur ersten Wahl der Familien während der letzten Weihnachtszeit und spielte weltweit mehr als 720 Millionen US-Dollar ein. Das ist zwar einerseits ein Rückgang um mehr als 50 % gegenüber dem ersten Film, andererseits aber mehr als die Einspielergebnisse von Disneys Cinderella und Arielle, die Meerjungfrau.
Das Studio scheint mit dem Ergebnis jedenfalls zufrieden zu sein, denn wie Industrie-Insider Daniel Richtman berichtet, hat die Entwicklung eines dritten computeranimierten König-der-Löwen-Films bereits begonnen. Ob es ein weiteres Prequel sein wird, das die Zeit zwischen Mufasa und Der König der Löwen überbrücken wird, oder eine direkte Fortsetzung des ersten Films, ist derzeit unklar. Fest steht, dass Jenkins nicht wieder im Regiestuhl sitzen wird. Als Mufasa in die Kinos kam, erklärte er in einem Interview, dass er auf den Film zwar stolz sei, dass es jedoch eine Auftragsarbeit war und die Arbeit mit CGI nicht sein Ding sei.
Wir werden euch auf dem Laufenden halten, sobald mehr zu Der König der Löwen 3 bekannt wird.
Quelle: Daniel Richtman












