Quelle: The Hollywood Reporter
Als Constantin noch vor dem Kinostart von Chroniken der Unterwelt – City of Bones angekündigt hat, dass noch diesen September die Dreharbeiten zum zweiten Film der Fantasyreihe, City of Ashes, beginnen würden, erschien mir die Entscheidung als sehr übereilt. Schließlich ging der Verleih von einem sicheren Erfolg des ersten Films und einem profitablen Franchise, und das, obwohl in letzter Zeit die diverse Young-Adult-Verfilmungen wie Seelen, Ich bin Nummer Vier oder Beautiful Creatures gehörig auf die Nase gefallen sind. Entweder wusste Constantin also, dass sie einen sicheren Gewinner im Kasten hatten oder der Verleih spielte auf volles Risiko. Wie sich dann vor zwei Monaten herausstellte, war es die zweite Option. Chroniken der Unterwelt – City of Bones wurde nämlich nicht zum erhofften Überflieger an den Kinokassen. Von Twilight oder Die Tribute von Panem konnte nicht die Rede sein. Knapp $25 Mio spielte der Film in den ersten zwei Wochen ein – das ist weniger als das, was der letzte Twilight-Streifen in den Mitternachtsvorstellungen am ersten Tag eingenommen hat. Die Hoffnung ruhte dann nur noch auf Ergebnissen aus der Übersee, doch auch dort erzielte City of Bones keine beeindruckenden Zahlen. Und so wurde die Produktion des Sequels, für welches sogar schon Sigourney Weaver in einer wichtigen Rolle an Bord gelockt wurde, unmittelbar vor dem Drehbeginn abrupt gestoppt. Der Film sollte in dem aktuellen Markt "neupositioniert" werden – so die Worte von Constantin. Für viele (mich eingeschlossen) bedeutete das eine diplomatische Mitteilung, dass das Sequel nie produziert werden würde. City of Bones spielte derweil weltweit knapp mehr als $80 Mio ein. Sogar Ich bin Nummer Vier hat beim gleichen Budget ($60 Mio) etwa $145 Mio weltweit eingenommen und erhielt kein Sequel.
Jetzt meldet sich Constantin aber mit einer überraschend frohen Botschaft für alle Fans der Fantasyreihe zurück – das Sequel soll doch kommen! Bereits nächstes Jahr sollen die Dreharbeiten anlaufen. Zuvor möchte Constantin aber ganz genau analysieren, was beim ersten Anlauf schiefgelaufen ist. Als einer der Gründe des Misserfolgs wird im Artikel von The Hollywood Repoter angeführt, dass der Film zu sehr an ein Teenager-Publikum vermarktet worden sei und die älteren Fans von Cassandra Clares Fantasyromanen außen vor blieben. Diese hatten wohl keine Lust auf eine weitere Twilight-Schmonzette. Außerdem werden das Casting und die Regie des Films auf genauestens unter die Lupe genommen. Eine dritte Chance wird das Franchise nämlich nicht bekommen. Soll es mit der Adaption der restlichen Romane weitergehen, so muss City of Ashes zwangsläufig ein deutlich größerer Hit werden als sein Vorgänger. Angesichts der bestenfalls lauwarmen Reaktionen auf Teil 1, wage ich aber zu bezweifeln, dass es dazu kommen wird.