Gravity gewinnt beim Verband der Kameraleute

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LAFCA Gewinner 2013

Quelle: American Society of Cinematographers

Werbe-Platzhalter. Von irgendwas müssen wir auch leben ;-)

Am Samstag at die American Society of Cinematographers (ASC) – der Verband der Kameraleute – zum 28. Mal ihre Auszeichnungen für die beste Kameraarbeit des vergangenen Jahres vergeben. Der Hauptpreis im Bereich "Film" ging dabei an Emmanuel Lubezki für seine Arbeit an Gravity (die Nominierungen könnt Ihr hier sehen). Das ist bereits die dritte Auszeichnung für Lubezki von der ASC. Er gewann für seine letzte Zusammenarbeit mit Alfonso Cuarón, Children of Men, sowie für seine Arbeit an Terrence Malicks The Tree of Life. Ferner wurde er ein weiteres Mal nominiert, für Sleepy Hollow. Nur ein einiger Kameramann hat noch mehr ASC-Auszeichnungen gewonnen, Conrad L. Hall. Besonders beeindruckend ist, dass Lubezki bei drei von seinen vier Nominierungen als Sieger hervorging.

Der Preis für Gravity ist allerdings keine Überraschung. Der Film hat im Vorfeld alle erdenklichen Preise für seine Kameraarbeit gewonnen und ist in der entsprechenden Kategorie auch bei den Oscars nominiert. Die Übereinstimmung zwischen dem Oscar für "Beste Kamera" und den ASC Awards ist überraschend niedrig. In den letzten 27 Jahren haben die ASC und die Academy nur zehnmal den gleichen Film ausgezeichnet – zuletzt Inception. Diese geringe Übereinstimmung könnte darin begründet sein, dass bei der ASC nur Kameraleute abstimmen, während bei den Oscars alle Mitglieder abstimmen dürfen und somit auf unterschiedliche Aspekte geachtet wird. Bei Gravity werden die beiden sich jedoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einig sein.

Die Auszeichnung von Gravity wirft natürlich Fragen auf, wo die eigentliche Kameraarbeit aufhört und visuelle Effekte beginnen, denn schließlich wurde nahezu der komplette Film vor einem Green Screen gedreht. Es ist auch das erste Mal, dass die ASC einen Film mit einem so hohen Anteil an virtueller Kamera auszeichnet. Die Academy tat es in Vergangenheit bereits bei Avatar und Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger. Es ist eine schwierige Frage, die eine weitere Überlegung nach sich zieht, ob nicht eine zweite Kamera-Kategorie bei den Oscars sinnvoll wäre. Wer aber meint, dass Lubezki bei dem Film wenig zu tun hatte, irrt sich. Obwohl sehr viel im Computer entstanden ist, musste dennoch auf die richtige Komposition der Bilder und die richtige Beleuchtung geachtet werden. Mehr zu Lubezkis Arbeit an dem Film könnt Ihr hier und hier erfahren.