"Maneater": Das ungewöhnliche Action-RPG in der Vorschau

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Maneater Spiel

Fressen oder gefressen werden!

Starre Augen, lautlose Bewegungen und zig Reihen an messerscharfen Zähnen: Haie flössen wohl jedem Angst ein. Kein Wunder also, das die Fressmaschinen immer wieder für gepflegten Leinwand-Terror herhalten müssen und von Der weiße Hai über Deep Blue Sea oder MEG bis zur trashigen Sharknado-Serie, mangelt es nicht an prominenten Filmauftritten.

In Videospielen tauchen die tödlichen Tiere eher in Nebenrollen auf, einzig das mittlerweile gut 14 Jahre alte "Jaws Unleashed" machte die schwimmende Bedrohung zu einem spielbaren Charakter und erzählte die Story aus Sicht eines Hais. Das ändert sich: Mit "Maneater" des amerikanischen Studios Tripwire Interactive ("Killing Floor", "Rising Storm") kommt im Mai ein ungewöhnliches Action-Rollenspiel, in dem ihr mal nicht die Rolle eines Space-Marines, Ex-Polizisten oder edlem Ritter übernehmt, sondern euch als Bullenhai beweisen sollt. Wir haben das durchaus blutige Spektakel bereits ausprobiert und sagen euch, ob ihr euch auf ein echtes HaiPG freuen könnt.

Maneater (2020) Bild 1Familienbande

Das Jagdrevier von Scaly Pete sind die Sümpfe des Fawtick Bajou. Hier jagt der auf den ersten Blick schon extrem unsympathische Pete nach ganz großen Fischen und bekommt eines Tages auch einen stattlichen Bullenhai an die Angel. Als er das Tier mit sichtlicher Freude an Bord seines Bootes aufschneidet, kommt ein noch lebendes Junges zum Vorschein. Er ritzt dem Babyhai eine fette Narbe in den Körper und wirft ihn zurück ins Wasser. Nicht etwa aus einem Anflug von Tierliebe, sondern weil er später den Hai wiedererkennen will, wenn er erneut auf die Jagd geht und das Fischlein dann eine Herausforderung darstellt. Ihr ahnt es schon, der Babyhai ist eure Spielfigur und ihr sollt euch jetzt vom Fischlein mit Milchzähnen zum ausgewachsenen Terror-Hai entwickeln, um an Pete den Tod eurer Mutter zu rächen.

Maneater (2020) Bild 2Friss oder stirb

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Ihr beginnt als harmloser Frischling in den Sümpfen des Fawtick Bajou und lernt erst einmal eure Fähigkeiten kennen. Schon als Baby verfügt ihr über ein messerscharfes Gebiss und schnappt euch kleinere Fische als Beute, damit verschafft ihr euch neue Lebensenergie und sammelt Erfahrungspunkte. Zudem könnt ihr die Beute im Maul hin- und herschütteln und so schwächen oder mit dem Schwanz einen Schlag ausführen, der Gegner meterweit durch die Gegend katapultiert. Wie es sich für eine Hai-Attacke gehört, läuft das Fressen ganz schön blutig ab und das Wasser färbt sich eklig rot, wenn ihr die Beute erlegt.

Neben friedlichen Wasserschildkröten, Katzenfischen, Zackenbarschen und anderem Kleingetier stoßt ihr aber schnell auf stärkere Futterneider und müsst euch mit Alligatoren, Barrakudas und natürlich auch Menschen auseinandersetzen. Die harmlosen Badegäste am Strand sind noch im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen, aber Taucher mit Harpunen oder mit Gewehren bewaffnete Fischer in ihren Booten, stellen eine stetige Bedrohung dar. Glücklicherweise braucht ihr nicht gleich gegen übermächtige Feinde antreten, sondern könnt euch ganz auf eurer Wachstum konzentrieren. Dazu untersucht ihr in Ruhe das Jagdgebiet und erfüllt kleinere Aufträge, beispielsweise eine bestimmte Anzahl Fische fressen, Sammelobjekte suchen oder Schatztruhen am Meeresgrund aufzuspüren. Hilfreich ist dabei die Karte, in der die wichtigen Punkte und Auftragsorte laufend eingezeichnet werden.

Maneater (2020) Bild 3Evolution und Mutationen

Wenn ihr das Kleinvieh erlegt habt, wird es Zeit, sich den großen Aufgaben zu widmen. Bevor ihr aber den Zwischenboss eines Kartenabschnitts zu Gesicht bekommt, sollt ihr euch noch mit den großen Tieren anlegen. Alligatoren in den Sümpfen stellen eine besonders knackige Herausforderung dar, die tauchen meist im Rudel auf und nach ein paar Angriffen haucht ihr schnell das Haileben aus. Zwar könnt ihr mit einem gut getimten Tastendruck einem Angriff ausweichen oder auftauchen und dort schnell wegschwimmen, aber nur Kills bringen auch die wichtigen Erfahrungs- und Evolutionspunkte.

Zum Glück findet ihr Grotten in eurem Jagdgebiet, die ihr zum Ausruhen und Verbessern der Fähigkeiten nutzt. Habt ihr genug Evolutionspunkte beim Fressen oder dem Meistern von Missionen gesammelt, lassen sich die Organe des Hais weiter entwickeln. Mutationen, wie ein verbesserter Sonar, der die Umgebung nach Feinden absucht, harte Knochenplatten, die Angriffe wirkungslos verpuffen lassen oder ein bio-elektrischer Stachel am Schwanz, mit dem Gegner schnell zur Strecke gebracht werden, machen aus dem Baby-Hai Stück für Stück einen gnadenlosen Jäger. Wie es sich für ein Rollenspiel gehört, könnt ihr mit den entsprechenden Bio-Verbesserungen dann immer härtere Gegner erledigen und euch den nächsten Aufgaben widmen.

Maneater (2020) Bild 4Wer ist jetzt der Apex Predator?

Habt ihr ein Jagdgebiet abgesucht und alle Aufgaben gemeistert, steht euch ein harter Abschluss des Levels bevor. Zum einen bekommt ihr es mit einem sogenannten Apex Predator zu tun, ein Raubtier, der, wie der Name es schon vermuten lässt, an der Spitze der Nahrungskette steht. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, wenn ihr zum Bosskampf antretet und dem Fiesling mal zeigt, wer hier die schärfsten Zähne hat. Auf euch warten dabei so nette Artgenossen, wie ein riesiger Alligator, ein Barrakuda, ein mächtiger Mako und sogar ein ausgewachsener Pottwal.

Und das ist noch nicht alles, was euch erwartet: Jeder Abschnitt wird zudem noch von einem Vertreter der gefährlichsten Spezies auf der Welt bewacht: dem Menschen. Ein Boss-Fischer mit besonderen Fähigkeiten wartet noch auf euch, dann erst könnt ihr das nächste Gebiet betreten. In dem Fawtick Bajou handelt es sich dabei um den blonden Bajou Willy, dem die Alligatorenjagd zu langweilig geworden ist und eine wirkliche Herausforderung sucht. Dabei kann Willy auf eine ganze Armee an Jägern zurückgreifen, die euch mit ihren Sumpfbooten verfolgt.

"Maneater" von Tripwire Interactive erscheint am 22.05.2020 für PC, PS4, Xbox One und Nintendo Switch.

Trailer

Überblick der Rezensionen
maneaterFressen oder gefressen werden! Starre Augen, lautlose Bewegungen und zig Reihen an messerscharfen Zähnen: Haie flössen wohl jedem Angst ein. Kein Wunder also, das die Fressmaschinen immer wieder für gepflegten Leinwand-Terror herhalten müssen und von Der weiße Hai über Deep Blue Sea oder MEG...