House of Cards: Nach Staffel 2 ist wohl Schluss

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Oft enden beliebte Fernsehserien viel zu spät und ruinieren damit den positiven Gesamteindruck, wie uns unlängst im Fall von "Dexter" schonungslos vor Augen geführt wurde. Die Geldkuh will gemolken werden, bis sie keine Milch mehr gibt. Im Fall von "House of Cards" sind die Vorzeichen genau umgekehrt: die Politserie aus dem Hause Netflix, ein amerikanisches Video-on-Demand-Portal, erfreut sich nach Ausstrahlung der ersten Staffel im Frühjahr diesen Jahes zunehmender Beliebtheit beim Publikum und sorgte für einen großen Zuwachs an neuen Abonnenten. Außerdem konnte man bei den diesjährigen Emmy-Awards satte neun Nominierungen einheimsen und davon insgesamt drei Preise mit nach Hause nehmen, unter anderem den Emmy für die beste Regie, die an David Fincher ging.

Nun zeichnet sich nach Ausstrahlung der zweiten Staffel im kommenden Jahr aber schon das jähe Ende der Serie um den rücksichtslosen, machtbesessenen Kongressabgeordneten Frank Underwood ab. Ganz nüchtern gab der Produzent der Serie, Rick Cleveland, dem Branchenmagazin Gold Derby folgendes zu verstehen: "House of Cards wird nur noch in die zweite Staffel gehen, danach ist denke ich Schluss. (…) Kevin Spacey will lieber Filme drehen und auch Robin Wright will lieber Filme drehen".

Das dürfte für die meisten Fans der Serie ein Nackenschlag sein, zudem die Befürchtung naheliegt, dass die minutiös ausgearbeitete Geschichte um Frank Underwoods kompromisslosen Aufstieg in die höchsten Ämter der Politik nach der zweiten Staffel, die sich zur Zeit in der Produktion befindet, offen bleibt. Ich persönlich finde, dass in "House of Cards" noch einiges an Potential für die ein oder andere Staffel schlummert. Zur Not auch ohne Robin Wright, aber bitte nicht ohne Kevin Spacey. Es wäre einfach nur bedauerlich, wenn der beste Serien-Neustart 2013 jetzt schon zu Neige geht.