"Halo – The Fall of Reach": Unsere Kritik zur Serie

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Halo the Fall of Reach (2015) Serienkritik

Halo: The Fall of Reach, USA 2015 • 65 Min • Regie: Ian Kirby • FSK: ab 16 Jahren • Verleih: Polyband • Heimkinostart: 4.12.2015

Die Spielserie "Halo" ist seit 15 Jahren zweifellos eines der Zugpferde für die Games-Sparte von Microsoft. Der erste Teil war ein regelrechter System-Seller, der die Abverkäufe der Ur-Xbox ordentlich befeuert hat. Mittlerweile sind ein gutes Dutzend Spiele erschienen und die recht komplexe Geschichte des Kampfes der Menschen gegen aufständische Kolonien und immer neue Alien-Bedrohungen wurde auch in Büchern, Comics und Filmen weitergeführt. Aktuell ist die dreiteilige Animationsserie "Halo – The Fall of Reach" auf DVD und BluRay erschienen. Wer sich nicht die Special-Edition des Spiels "Halo 5 – Guardians" zugelegt hat, der die Serie als Extra beilag, kann sich jetzt die Anfänge der intergalaktischen Supersoldaten-Story gemütlich im Heimkino zu Gemüte führen.

Halo The Fall of Reach (2015) Bild 1Basierend auf dem gleichnamigen Buch des Autors Eric Nylund, wird die Entstehungsgeschichte des sogenannten SPARTAN-Programms erzählt. Für alle, die sich nicht bis ins kleinste Detail mit dem Halo-Universum auskennen, eine kurze Einführung. Im Jahr 2517 hat die Menschheit die Reise mit Überlichtgeschwindigkeit gemeistert und Hunderte von Kolonien auf fremden Planeten errichtet. Kontrolliert wird das verstreute Menschen-Imperium durch das straff geführte United Nations Space Command (UNSC). Das passt so manchen Siedlern gar nicht, und es kommt in einigen Teilen des Universums zu einer offenen Rebellion. Um den Aufständischen effektiv Paroli zu bieten, legen die Militärstrategen der UNSC ein Supersoldaten-Programm auf, das aus Kindern genetisch modifizierte Kämpfer macht. Nicht sonderlich moralisch integer, aber halt ein guter Stoff für Actionfilme und Ballerspiele. Zumal nicht nur aufsässige Kolonisten, sondern mit den Covenant, einer technologisch überlegenen Alien-Koalition, eine weitere Gefahr auf die UNSC zukommt.

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Halo The Fall of Reach (2015) Bild 2Die mit insgesamt gerade mal 65 Minuten Laufzeit straff erzählte Animations-Miniserie zeigt, wie aus dem Versuchsobjekt John 117 der ikonischen Held Master Chief wurde. Wir sehen die Entführung der jungen, nicht wirklich freiwilligen Rekruten, Szenen des Trainings, den erste Einsatz, der knapp an einem Fiasko vorbeischrammt, den Kampf gegen Aufständische und schlussendlich den erste Kontakt mit den Covenant. Viel Stoff, die der kanadische Regisseur Ian Kirby mit einem narrativen Kniff in die geringe Laufzeit presst. Da die Hauptfigur John eher der schweigsame Typ ist und auch ansonsten keine allzu differenzierten Charaktereigenschaften vorweisen kann, übernehmen seine Mit-Rekruten aus dem Off die Erzählung. Das sorgt für eine verständliche inhaltliche Überleitung zwischen den Kapiteln, und verleiht dem oftmals hurrapatriotischen Inhalt ein wenig Tiefe und Emotionen. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Universal Soldier-Gedanken und den abscheulichen Experimenten an Kindern, findet sich nicht. Dafür gibt es Action und Aliens. Fans wird’s gefallen.

Nach zwei Realverfilmungen ("Forward Unto Dawn", "Nightfall") und dem Anime "Halo Legends" mit sieben Kurzgeschichten, geht "The Fall of Reach" optisch seinen eigenen Weg. Die Bilder von fremden Planeten und dem All, wirken wie mit Wasserfarben gemalt, die Spielszenen sind durch die Bank computeranimiert. Allerdings lässt die Qualität der Animationen, mit hölzernen Bewegungen und mimikfreien Gesichtern, zu wünschen übrig. Da bietet jedes halbwegs aktuelle Spiel in den Zwischensequenzen eine opulentere Optik. Schade. Und auch unverständlich, waren doch an der Produktion die Halo-Macher von 343 Industries und das kanadische Animationsstudio The Sequence Group beteiligt. Da wäre mehr drin gewesen.

Trailer

Halo The Fall of Reach (2015) BluRay Cover