Breaking Bad: Wichtige Fragen, Theorien & Spoiler nach "Ozymandias"

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Breaking Bad Ozymandias Diskussion

Achtung, SPOILER zur Episode 5×14, "Ozymandias" und Theorien mit Spoilern über den Fortgang von Breaking Bad.

FILMFUTTER im Breaking-Bad-Wahn! Mit der schockierenden Folge "Ozymandias" (Kritik) erreicht "Breaking Bad" den vorläufigen Höhepunkt der Serie, von dem aus eine Steigerung nahezu unmöglich erscheint. Unsere Redakteure schauen sich abwechselnd die Folge genau an und setzen diese in den Gesamtzusammenhang der Serie.

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Welche Erkenntnisse können wir aus Episode 14, "Ozymandias", für den weiteren Verlauf der Handlung ziehen?

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Arthur: Abgesehen davon, dass wir jetzt von zwei Figuren wissen, dass sie das Ende der Serie nicht erleben werden, knüpft die letzte Folge in gewisser Hinsicht endlich an die Flash-Forwards an. Walt hat alle Brücken hinter sich verbrannt, sich abgekapselt, die Schuld offen auf sich genommen und ist mithilfe von Sauls "Invisible Man" untergetaucht. Es ist nicht mehr lange, bis wir Walt so vorfinden, wie wir ihn zu Beginn der fünften Season im Diner gesehen haben. Wir wissen jetzt auch, dass es weder Jesse noch Hank ist, der Heisenberg auffliegen lässt, sondern Skyler bzw. Walt selbst, indem er mehr oder weniger ein Geständnis am Telefon ablegt. Er erbringt das größte Opfer, indem er die Familie endgültig verlässt, die als Katalysator für all seine Aktivitäten diente (obwohl später noch weitere Faktoren hinzukamen). Mehr denn je zeigt diese Folge die Komplexität von Walter White alias Heisenberg. Endlich verschmelzen die beiden Seiten seiner Persönlichkeit zu einer hier. Während er früher zwischen den beiden häufig gänzlich wechseln konnte, sind jetzt beide seiner Seiten zugleich vorhanden. Das ist sowohl beim Telefonat mit Skyler sichtbar als auch in der Wüste (Betroffenheit über Hanks Tod auf der einen Seite und Rache an Jesse auf der anderen).

Letztlich erinnert uns die Folge aber daran, dass Walter noch über Menschlichkeit verfügt: er ist bereit, alles für Hanks Leben aufzugeben, er überlässt das Baby am Ende seiner Mutter und entlastet diese nach Möglichkeit beim Telefonat. Er weiß aber auch, dass er nie wieder ein normales Leben haben wir. Wie beim Namensgeber der Folge, Ozymandias (nach Percy Bysshe Shelleys berühmtem Gedicht), ist Heisenbergs Imperium und seine Welt, wie er sie kannte, zu Ende. Sie liegt als Ruine zu seinen Füßen. In der Tat wäre "Ozymandias" sogar ein nahezu perfektes Serienfinale (mit einigen wenigen Anpassungen, wie Jesses Schicksal).

Was war das Highlight der letzten Episode?

Arthur: Grob gesagt: die gesamte Wüstenszene, bis die Namen im Vorspann laufen. Nervenzerreißend spannend, emotional und niederschmetternd. "Ozymandias" ist vielleicht als Ganzes nicht meine absolute Lieblingsfolge der Serie, doch diese 15 Minuten sind definitiv die besten, die "Breaking Bad" je hervorgebracht hat. Grenze ich meinen Lieblingsmoment aber präzise ein, so ist die Szene, in der Jesse aufgegriffen wird und erschossen werden soll. Die Spannung war unerträglich und als Walt seine Hinrichtung mit einem Nicken absegnete und die Kamera nur noch Vögel im blauen Himmel gezeigt hat, dachte ich "Das war’s", obwohl ich es einfach nicht glauben wollte. Hanks Tod, so dramatisch wie er war, war eher vorhersehbar. Jesse so kurz danach sterben zu lassen, wäre unerträglich grausam, doch ich hätte in dem Moment "Breaking Bad" alles zugetraut.

Wie passt der Flashback im Prolog in die Handlung der ansonsten sehr rasanten Folge?

Arthur: Ich fand es war ein sehr interessanter und mutiger Kunstgriff, der für zusätzliche Spannung sorgte und die Dinge sehr gekonnt in Perspektive rückte. "Breaking Bad" war schon immer eine Serie, die viel auf Symmetrie in der Handlung setzte. Da haben wir es also: Jesses und Walts erste Meth-Session im Wohnmobil, Walts erste, gut einstudierte und dennoch unbeholfene Lügen, bevor er zum Meister wurde. Zwar ist die Stimmung zwischen Walt und Jesse nicht harmonisch, doch die beiden sind meilenweit von den Feinden entfernt, die sie mittlerweile geworden sind. Wichtig sind auch die unterschiedlichen Betrachtungsweisen von ein und derselben Szene. Hätte man als Zuschauer in der ersten Staffel diese Situation eher amüsant gefunden, so wirkt sie im Hinblick auf die aktuellen Ereignisse einfach nur traurig, denn man weiß, wie weit die Dinge innerhalb von so kurzer Zeit kommen werden. Nach dem unglaublichen Cliffhanger am Ende von "To’hajiilee" haben die meisten Zuschauer bestimmt auf eine schnelle Auflösung gehofft, doch damit lässt sich "Breaking Bad" Zeit und führt den Zuschauer in eine friedliche Situation, bevor er das Dach über einem einstürzen lässt. Nach dieser Einführung, wieder in die "Realität" zurückversetzt zu weeden, wirkt besonders niederschmetternd. Die Fade-Outs der beiden Charaktere und des Wohnmobils verdeutlichen nur noch das Gefühl des nahenden Endes.

Gomie und Hank buchten die Fahrkarte nach Belize. Hat der Charakter von Hank einen würdigen Serientod gehabt? Hat euch irgendeine Mordszene bei "Breaking Bad" mehr getroffen als diese?

Arthur: Irgendwo in der Wüste von Neo-Nazis abgeknallt und in einem Erdloch verscharrt zu werden ist sicher nicht das, was man sich unter einem würdigen Tod für Hank vorstellt. Doch es passt zur Gnadenlosigkeit der Serie. In Serienzeit dürfte kaum ein Jahr seit dem Angriff der Salamanca-Cousins vergangen sein, sodass Hank sein Leben nicht lange bewahrt wurde. Immerhin hatte er noch einen badass-Spruch auf den Lippen vor einem Abgang: "My name is ASAC Schrader, and you can go fuck yourself". Da er der erste, wirklich "gute" Hauptcharakter ist, der ins Gras gebissen hat, trägt sein Tod natürlich viel Gewicht und ist zumindest mit der Ermordung von Mike vergleichbar. Schockierender fand ich aber dennoch den Moment, in dem Todd in der Folge "Dead Freight" den Jungen am Ende erschießt – kalt, brutal und kompromisslos. Da wusste man, dass "Breaking Bad" zu allem fähig ist.

Wie ist Walts Entscheidung, Jesse an Onkel Jack und seine Freunde auszuliefern, zu beurteilen? Wie sieht es mit seiner Enthüllung über Janes Tod aus?

Arthur: Die Entscheidung, Jesse den Hunden zum Frass vorzuwerfen, finde ich aus Walts Perspektive in dem Moment nachvollziehbar (ungeachtet der moralischen Wertung). Innerhalb von Minuten hat Walt fast alles verloren: seinen Schwager, den er wie Familie liebte, den Großteil seines Geldes und jegliche Chance auf ein normales Leben, das er sich seit einiger Zeit so sehr gewünscht hat. Walt war am Ende. In einer solchen Situation, ist es menschlich, dass man impulsiv nach einem Sündenbock für eigenes Leid sucht. Da Walt gegen Onkel Jack und Co nichts ausrichten kann, ist der einzige vorhandene Sündenbock schnell gefunden – Jesse. Er hat mit Hank zusammengearbeitet, er hat Walt in die Wüste gelockt und er ist schuld an allem, was passiert ist – in Walts Augen. Hätte Walt Zeit gehabt, darüber nachzudenken, wäre er womöglich zu einem anderen Ergebnis gekommen. Doch impulsiv kam in ihm Heisenberg zum Vorschein.

Während ich diese Entwicklung durchaus realistisch finde, gab es eine einzige Sache, die mich an der gesamten Folge etwas gestört hat – die Art wie Jesse von Walts "Beteiligung" an Janes Tod erfährt. Seit der Szene, in der Walt Jane sterben lässt, anstatt ihr zu helfen, war es klar, dass Jesse es irgendwann erfahren muss. Die meisten "Breaking Bad"-Fans haben sich das gewünscht, mich eingeschlossen. Das wussten auch die Autoren der Serie sehr wohl. Da jedoch kein anderer Charakter die Wahrheit kennt, außer Walt selbst, war der einzige Weg für Jesse, die Wahrheit zu erfahren, wenn Walt sie ihm erzählen würde. In einem offensichtlichen Akt der letzten schmerzvollen Rache, erzählt Heisenberg Jesse von Janes Tod. In dem Moment wirkte die Szene auf mich aber zu konstruiert und erzwungen, nach dem Motto "Wir haben nicht mehr viel Zeit in der Serie und Jesse muss die Wahrheit erfahren", anstatt, dass sich das natürlich ergeben hat. Da Jesse bereits von Brocks Vergiftung durch Walt wusste und gerade dabei war, von Nazis abgeführt zu werden, um gefoltert und anschließend getötet zu werden – wäre Walts Geständnis wirklich eine so große zusätzliche Qual? Würde Walt in der Situation wirklich noch daran denken, um es in letzter Sekunde Jesse zu erzählen? Das erschien mir eher unwahrscheinlich, doch es bleibt nur eine kleine Beschwerde.

Wie viel Wahrhheit steckte in dem, was Walter zu Skyler am Telefon am Ende gesagt hat?

Daniel: Es war Method Acting. Es war alles fingiert, aber nicht alles gelogen, was er Skyler an den Kopf geworfen hat. Um Skyler zu entlasten, hat er zum Teil ehrliche Gefühle benutzt und stark überhöht ausgesprochen. Die Hälfte davon meinte er vielleicht genau so, wie er es gesagt hat. Insbesondere den Teil, dass Skyler undankbar war und seinen Dienst für die Familie nicht zu schätzen wusste, meinte er genau so. Der Teil mit Hank "He crossed me. Think about that. Family or no." war zweifellos eine Erfindung. Walt hat geweint wie ein Schloßhund, es fiel ihm wanhsinnig schwer, diese Worte über die Lippen zu bringen.

Ist "Breaking Bad" spätestens jetzt ein sicherer Kandidat für die Emmys nächstes Jahr?

Arthur: Alles andere erscheint unvorstellbar. Mit etwas Glück wird die Serie bereits dieses Jahr endlich den Hauptpreis abräumen, doch falls nicht, dann definitiv nächstes Jahr. "Breaking Bad" ist mit seinen letzten acht Folgen zu einem weltweiten Phänomen geworden, wie man es seit Jahren nicht mehr erlebt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Serie zu Ende gehen wird, ohne je den Preis als "Beste Dramaserie" bei den Emmys gewonnen zu haben. Auch Bryan Cranston wird wieder nominiert werden und spätestens mit seinem Telefonat mit Skyler, sollte er ein Favorit für seinen mindestens vierten (!) Sieg sein (und das, wenn er nicht dieses Jahr schon zum vierten Mal gewinnen wird). Nominierungen für Anna Gunn, Dean Norris und Aaron Paul sind ebenfalls so gut wie sicher, ebenso wie für Rian Johnson für seine Regie bei der letzten Episode. 

War Onkel Jacks Entschluss, Walt am Leben zu lassen, nicht sehr fahrlässig?

Daniel: Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr muss ich diese Frage bejahen. Ich meine, man muss sich nur die Faktenlage ansehen: Jack ermordet Walters Schwiegerbruder, was Walt in einen Zustand der völligen Desillusion und Trauer versetzt. Außerdem stehlen die Nazis Walter fast sein gesamtes Vermögen, das er sich mit viel Blut und Schweiß erarbeitet hat. Jack hat böses Blut heraufbeschworen, das sich eigentlich mit einem einfachen Handschlag, den Walter vielleicht nur aus Mangel an Optionen mitgemacht hat, nicht aus der Welt schaffen lässt. Ein eiskalter Killer würde nach diesen Überlegungen Walter beseitigen, um jede Gefahr, die von ihm ausgehen könnte, auszuschließen. Jack ist die Definition eines eiskalten Killers. Die Begründung, dass er ihn aus Rücksicht auf Todd, der Walter sehr respektiert, verschont, erscheint ein wenig fadenscheinig. Ein Plothole ist das sicherlich nicht, aber charakterfremd und fahrlässig war es auf alle Fälle.

Nach der letzten Folge wurde im Internet dieses Bild verbreitet, das Parallelen zwischen Walts Situation und der von Gus in einem Flashback zeigt. Hat das Aussagekraft oder interpretieren die Fans hier zuviel hinein?

Daniel: Ob Walts Ähnlichkeit in diesem Standbild mit  Gus, der völlig traumatisert auf dem Boden lag, als dessen Freund und Geschäftspartner Max auf dem Anwesen von Don Eladio ermordet wurde, beabsichtigt war, weiß ich nicht. Die Frage sollte man an Vince Gilligan bzw. dem Regisseur von "Ozymandias", Rian Johnson adressieren. Walt und Gus sind sich zweifelsohne sehr ähnlich. Beide wollten am Ende der Nahrungskette stehen und die Kontrolle haben. Walt hat offensichtlich viele Marotten von Gus übernommen, z.B. als er sich auf das gefaltete Handtuch kniete, um in die Kloschüssel zu brechen – das war denke ich kein Zufall. Trotzdem sind die beiden nur schwer gegenüberzustellen, da wir viel zu wenig über Gus' Vergangenheit und sein Privatleben wissen. Hat ihn, wie bei Walt, ein Perönlichkeitskomplex zu dem gemacht, was er wurde? Wie sind seine Familienverhältnisse? Über Gus ist einfach zu wenig bekannt, wir haben ihn fast nur als eiskalten Geschäftsmann erlebt.

Was wäre euer persönliches Wunschende für die Serie?

Arthur: Walter ist ein faszinierender und hochkomplexer Charakter, doch es hat mittlerweile einfach zu viel Dreck am Stecken, als dass ich mit ihm mitfiebern könnte. Sogar bei "The Shield" war mir Vic Mackey bis zum Schluss sympathischer als Walt. Der einzige Charakter, mit dem ich als noch mitfiebere, ist Jesse. Ich wünsche ihm eine positive Zukunft. Dass er diese Welt von Gangstern und Meth verlassen kann, dass er seine Traumata verarbeiten kann und am Ende der Zukunft positiv entgegen sieht. Ich hoffe auch sehr, dass die Leichen von Hank und Gomez gefunden werden. Ein schwacher Trost für Marie, aber dennoch besser, als nie zu wissen, was passiert ist. Für Walt wünsche ich mir ein konsequentes Ende. Er sitzt zu tief drin, um je wieder rauszukommen. Er muss für seine Sünden bezahlen, so oder so. Hoffentlich nimmt er dabei Todd, seinen Onkel und die gesamte Nazi-Gang mit sich mit. Lydia wünsche ich einen langen Aufenthalt hinter den schwedischen Gardinen.

Daniel: Ich weiß, dass viele sich wünschen, dass Jesse aus der Nazi-Hölle entkommt. Wenn man das gut und plausibel lösen kann – gerne. Ich mag Jesse. Aber nicht auf Kosten der Glaubwürdigkeit. Die Ausgangslage, in die sich die Autoren manövriert haben, ist nicht einfach, um Jesse da heil und gleichzeitig plausibel rauszuholen.

Für Walt habe ich mir vor einiger Zeit gewünscht, dass er irgendwie wieder auf die rechte Bahn zurückkehrt. Die Hoffnung ist aber nun verloren. Es gibt nicht mehr viele Optionen: einsam in einer Zelle, einsam im Exil oder gar tot. Nichts davon hätte ich mir für Walter gewünscht.

Was verrät uns die Vorschau zur vorletzten Episode "Granite State"?

https://youtu.be/aaRVKQ-SJXU

Daniel: Wir hören in der Promo Saul, der mit Walter spricht: “You’re worried about your wife and kids. If they don’t have you, they’re going after her. There are two DEA agents missing — presumed dead. How much time have you got left?” Offensichtlich können wir nur erraten, wer mit "They" gemeint ist. Es könnte sich um die Nazi-Bande handeln, aber welches Motiv hätten sie? Genauso könnten es auch die Behörden oder evtl. eine Medienmeute sein, die den Mord an zwei DEA-Agenten gesühnt sehen will.

Abschließend bitte eine Update eurer Theorien über den Fortgang der letzten beiden "Breaking Bad"-Episoden. Was wird passieren? Welche Hinweise gibt es?

Arthur: Das Bild wird klarer. Walt kehrt aus dem kurzen Exil zurück, weil Onkel Jack es aus irgendeinem Grund auf seine Familie noch abgesehen hat. Vielleicht weil die Ermordung von Hank irgendwie mit ihm in Zusammenhang gebracht wird und Jack mitsamt seiner Nazi-Truppe denkt, es wäre Walts Schuld. Das MG in Walts Kofferraum deutet auf die letzte Konfrontation hin, Western-Style. Die größte Frage, die noch übrigbleibt – für wen nimmt Walt die die Rizin-Kapsel mit? Ich denke, sie könnte möglicherweise für ihn selbst bestimmt sein, damit er nicht wie Jesse gefoltert und zum Kochen gezwungen werden kann, damit aber auch die Polizei, falls sie ihn aufgreift, ihn nicht lange behalten kann. Was mich allerdings wunder, ist: konnte Walt, mit all seinen Ressourcen, nicht einfach noch mehr Rizin herstellen als er auf der Flucht war?

Daniel: Die Synopsis für die folgende Episode 5×15: "Granite State", lautet: "Events set in motion long ago move toward a conclusion." Das könnte sich auf die Flashbacks in 5×01 und 5×09 beziehen, dann würde sich der Kreis endlich schließen. Ich glaube, dass sich der Fokus in dieser Folge aber besonders auf Todd und Lydia, die eigentlich vor der zweiten Staffelhälfte als sehr wichtiger Knotenpunkt in der Geschichte angekündigt wurde, legen wird. Bisher tritt sie in Staffel 5.2 nicht so sehr in Erscheinung. Es gibt in dieser Folge ein Setting, das sich "The Grove" nennt. Ein Restaurant in Albuquerque. Am Set wurden Jesse Plemons und Laura Fraser gesichtet, die Darsteller von Todd und Lydia. Es wird wohl ein Treffen der beiden geben. Gerüchten zu Folge kennen sich die beiden schon etwas länger, die Vorgeschichte könnte evtl. thematisiert werden.  Außerdem wurde bekannt, dass Charlie Rose, in den USA ein bekannter Fernsehmoderator und Journalist, einen Auftritt in der vorletzten Breaking Bad-Folge haben würde. Die Vermutung liegt nahe, dass Walters Maske nun auch in der Öffentlichkeit fällt und Charlie Rose in den TV-Nachrichten über die verschwundenen DEA-Agenten berichtet. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Episode mit dieser Meldung im Fernsehen eingeleitet wird. Das wäre wieder ein interessanter Kunstgriff von Vince Gilligan. Vielleicht ist es Marie, die an die Öffentlichkeit geht, sie hätte allen Grund dazu.

Und dann wäre da noch das Video, das Jesse mit Hank und Gomez aufgezeichnet hat. Wir können beinahe davon ausgehen, dass Jack ein paar Leute losschickt, um das Video sicherzustellen. Vielleicht gibt es ein Zusammentreffen mit Marie? Wir sehen in dem Promo eine Szene mit Marie in einem Van sitzend. Vermutung: Marie wird zu ihrem Haus eskortiert, die Nazis werden dort auf frischer Tat ertappt und liefern sich erneut einen kurzen Schlagabtausch mit der Polizei. Vielleicht geht Marie dabei drauf.

Außerdem wird Andrea in dem Cast für 5×15 gelistet. Nicht immer sind die IMDb-Cast-Listen zuverlässig. Aber falls doch, könnte es darauf hinauslaufen, dass Jesse sich aus der Nazi-Hölle befreien kann und mit Andrea und Brock flüchtet. Dann hätten die Nazis zumindest wieder einen Grund, Walters Familie zu bedrohen, um ihn aus der Reserve zu locken. Zugegeben, ein unwahrscheinliches Szenario. Wahrscheinlicher ist, dass Saul mit "they" jemand anderen meinte. Vielleicht die Behörden, oder die Medien. Es muss nicht die Nazi-Gang gewesen sein, die das Haus der Whites so hergerichtet hat, es könnte auch ein wütender Mob gewesen sein, der das Haus gestürmt hat.

Sicher ist hingegen, dass Jessica Hecht, die Walts Ex-Freundin Gretchen spielt, in einer der finalen Episoden zurückkehren wird. Ich könnte mir denken, dass sie sich nach der Nachricht im Fernsehen große Vorwürfe macht und Skyler und die Familie zu unterstützen versucht. Dass ihre Rolle tiefer greift, glaube ich aber nicht.

Abschließend habe ich noch einen Auszug eines Berichts aus dem Rolling-Stone-Magazin gefunden, der etwas Aufschluss über Walters Motivation gibt, nach Albuquerque zurückzukehren. Walt kommt also nicht zurück, um sich an jemanden zu rächen, so viel sollte klar sein. Tendenz: Walt kommt wegen Jesse.

Filming that scene [referring to the 501 flashforward] was perhaps the only time Cranston asked for information that wasn’t in the script. “I asked Vince several specific questions. I asked, ‘Am I alone?’ And he goes ‘Yeah.’ I said, ‘Why am I coming back to Albuqueque?’ He said, ‘You’re coming back because you need to protect someone.’ And I went, ‘OK. Is the cancer back?’ He didn’t quite answer that. He said, ‘Possibly.’