Wo bleibt Fast & Furious 11?!
Diese Frage stellen sich die Fans der Actionreihe, seit Fast & Furious 10 vor zweieinhalb Jahren mit einem Cliffhanger endete, der das Überleben nahezu aller Charaktere offen ließ. Der zehnte und elfte Fast-&-Furious-Film wurden von Anfang an als ein zusammenhängendes, zweiteiliges Franchise-Finale à la Avengers: Infinity War und Avengers: Endgame angekündigt. Wem dieser Vergleich etwas hochgegriffen erscheinen mag, sollte nicht vergessen, dass die Reihe sich seit ihren bescheidenen Anfängen als Gefährliche-Brandung-Verschnitt über illegale Straßenrennen in Los Angeles zu einem weltweiten Blockbuster-Phänomen weiterentwickelte, das inzwischen mehr mit Ocean’s Eleven und Mission: Impossible gemeinsam hat als mit ihren eigenen früheren Teilen. Ein großes Finale aus zwei Filmen schien daher nicht unangemessen, doch seit Fast & Furious 10 ist die Zukunft des Abschlussfilms in der Schwebe. Was ist passiert?
Mit Fast & Furious 7, in dem der tödlich verunglückte Originalstar Paul Walker seinen letzten Auftritt als Brian O’Conner absolvierte, erreichte das Franchise seinen kommerziellen Höhepunkt und spielte weltweit rund 1,5 Milliarden US-Dollar ein. Seitdem sind die Einnahmen der Reihe zwar rückläufig, jedoch auf einem dermaßen hohen Niveau, dass sie Universal sicheren Profit garantierten.
Das änderte sich mit Fast & Furious 10. Nicht nur ist das große Schauspiel-Ensemble sehr teuer geworden, der kurzfristige Ausstieg des Regisseurs Justin Lin wenige Tage nach Drehbeginn führte auch zu einem unerwarteten Anstieg der Kosten. Die gesamte Crew musste nämlich weiter bezahlt werden, während fieberhaft nach einem Nachfolger gesucht wurde. Mit Louis Leterrier (Die Unfassbaren – Now You See Me) fand sich ein routinierter Ersatz für Lin, doch inzwischen war das Budget längst außer Kontrolle geraten. Am Ende kostete der Film bombastische 379 Millionen US-Dollar – mehr als die meisten Marvel-Blockbuster. Und so kam es auch, dass er trotz eines weltweiten Einspiels von rund 714 Millionen US-Dollar im Kino rote Zahlen schrieb und Universal die Notbremse bei allen weiteren Fast-&-Furious-Projekten zog, bis eine kommerziell sinnvolle Lösung gefunden werden kann.
Franchise-Star und -Produzent Vin Diesel wird nicht müde zu beteuern, dass Universal Feuer und Flamme für einen elften Film ist. Im Sommer erklärte er sogar beim Auto-Enthusiasten-Event FuelFest, dass der Film im April 2027 kommen soll und Brian O’Conner irgendwie darin zurückkehren wird. Doch laut einem neuen Bericht des Wall Street Journal handelt es sich dabei wohl eher um Wunschdenken seitens Diesel, und die Realität sieht bei Universal anders aus. So sei es aktuell noch unklar, ob Fast & Furious 11 überhaupt produziert werde, und eine Voraussetzung dafür sei eine drastische Kürzung der Kosten auf maximal 200 Millionen US-Dollar – also fast 180 Millionen weniger als beim letzten Film. Der letzte Drehbuchentwurf von Zach Dean veranschlagte rund 250 Millionen US-Dollar Budget, muss aber noch um ein Fünftel gestrafft werden, bevor es weitergeht.
Es dauerte nicht lange, bis Diesel selbst mit diesem "Gerücht" aufräumen wollte. Über Instagram veröffentlichte er ein Video von sich mit Michael Moses, dem Leiter von Universals Marketingabteilung, der erklärte, alles sei gelöst und es würde weitergehen. Diesel trug sogar ein Shirt, das den Produktionsbeginn des Films für 2025 ankündigte, doch das hat sich bislang ebenfalls nicht materialisiert. Das Schicksal der Fast-&-Furious-Reihe bleibt also weiterhin der größte Cliffhanger in der Geschichte des Franchises.
Quellen: The Wall Street Journal, Vin Diesel Instagram












