Es ist offiziell: "Alien: Earth" bekommt eine 2. Staffel!

Als Disney 20th Century Fox schluckte, bangten viele Filmfans um die Zukunft zahlreicher ikonischer Franchises aus dem Hause Fox. Die größte Befürchtung war, dass die für Erwachsene konzipierten Filmreihen unter neuer Führung für ein Familienpublikum möglichst massentauglich weichgespült werden würden.

Zum Glück war die Sorge unbegründet. Im Gegenteil, gerade für Alien– und Predator-Franchises, die in den letzten Jahren von Fox mit Ridley Scotts und Shane Blacks missglückten Beiträgen Alien: Covenant bzw. Predator – Upgrade in einer kreativen und kommerziellen Sackgasse angelangt zu sein schienen, entpuppte sich die Übernahme als ein Segen. Erst brachte Dan Trachtenberg die Predator-Reihe mit Prey effektiv zu ihren Survival-Wurzeln zurück. Dann inszenierte Fede Álvarez mit Alien: Romulus mehr oder weniger ein "Best-Of" aus den ersten beiden Alien-Filmen und gab den Fans genau das, was sie wollten. Alien: Romulus wurde zum weltweiten Kassenhit und zum zweiterfolgreichsten Film der Reihe, hinter Prometheus.

Angespornt von diesen Erfolgen, erreichten beide Franchises, die bekanntlich im selben Universum spielen, dieses Jahr ihren neuen kreativen Höhepunkt. Während Dan Trachtenberg den außerirdischen Jäger Yautja gleich in zwei grundverschiedenen Filmen zurückbrachte – der animierten Anthologie Predator: Killer of Killers bei Disney+ und dem Kinofilm Predator: Badlands, der den Predator erstmals zum Protagonisten machte – ging der Xenomorph aus Alien bei Hulu bzw. Disney+ erstmals in Serie. "Fargo"-Schöpfer Noah Hawley erschuf mit "Alien: Earth" ein faszinierendes neues Kapitel im Alien-Franchise, das zwei Jahre vor Ridley Scotts Originalfilm spielt und die Handlung erstmals auf die Erde verlegt (vom zweiten Alien-vs.-Predator-Film abgesehen). Neben dem Xenomorph führt die Serie vier weitere furchterregende, tödliche Spezies aus den Tiefen des Weltalls ein, die nach der Bruchlandung eines Forschungsschiffs der Weyland-Yutani Corporation auf einer Forschungsinsel des Konkurrenten Prodigy von den Söldnern von dessen CEO Boy Kavalier (Samuel Blenkin) eingesammelt werden.

ANZEIGE

Da sich die im Grunde sehr simplen Ideen aus den ersten Alien– bzw. Predator-Filmen schnell abnutzen, bevor es redundant wird, sind die Franchise-Macher gezwungen, neue Wege zu beschreiten. Genau das tat Trachtenberg mit Predator – Badlands und auch für Hawley ist der Xenomorph in "Alien: Earth" eher zweitrangig. Vielmehr geht es ihm um das Zwischenspiel von künstlicher Intelligenz und Mensch. Die Hauptfigur der Serie ist Wendy (Sydney Chandler), ein Mädchen, dessen Bewusstsein in den synthetischen Körper einer Androidin verpflanzt wurde. Gemeinsam mit fünf anderen Hybriden wie sie sind sie die ersten ihrer Art und Boy Kavaliers ambitioniertestes Projekt, das die Tür zur Unsterblichkeit öffnen soll. Doch das blutjunge, narzisstische Genie unterschätzt seine eigene Schöpfung und besonders Wendy entwickelt eine ungewöhnliche Verbindung zum Xenomorph.

"Alien: Earth" bringt frische Ideen ins Franchise ein, die die Kritiker größtenteils begeisterten, die Fangemeinde jedoch polarisierten, wie ein Blick auf die Diskrepanz der Wertungen auf Portalen wie Metacritic und RottenTomatoes verrät. Noch vor dem Start der Serie verriet Hawley, dass Hulu großes Interesse an einer zweiten Staffel habe und sie noch vor der nächsten "Fargo"-Staffel Priorität hätte. Offiziell wurde die zweite "Alien: Earth"-Staffel jedoch erst gestern, als Hawley seinen Vertrag mit FX und Disney Entertainment Television verlängerte. Die Dreharbeiten zu Staffel 2 von "Alien: Earth" werden von Thailand nach London verlagert.

Wann es losgehen soll, steht noch nicht fest, Hawley weiß jedoch schon, welche Richtung die Fortführung der Serie einschlagen wird. Er möchte den Konkurrenzkampf der fünf Konglomerate erforschen, die die Erde in der Zukunft beherrschen. In der ersten Staffel spielten lediglich Weyland-Yutani und Prodigy eine Rolle, während Lynch, Threshold und Dynamic zunächst nur erwähnt, inhaltlich jedoch außen vor blieben. Das wird sich voraussichtlich ändern. Hawley erklärte im Gespräch mit der britischen Filmzeitschrift Empire: (aus dem Englischen)

Ich interessiere mich dafür, die Unternehmenspolitik zu erforschen. Wie wir gesehen haben, gibt es eine unwiderstehliche Anziehungskraft in Richtung Monopol, die Unternehmen und Milliardäre haben. Die Unternehmenswelt hat etwas von "Game of Thrones", was ich interessant finde. Ich denke, dass die Geschichte der Autonomie dieser Kinder weiterhin das Herzstück der Serie ist, aber bei Alien geht es immer um Ebenen der Eindämmung.

Die Insel ist eine Eindämmungsebene, und was passiert, wenn man über diese Ebene hinausgeht? Letztendlich heißt die Serie "Alien: Earth". Ich weiß, dass ich angesichts des Kanons die Erde nicht in die Luft jagen kann, aber ich glaube, dass es sehr schwer sein wird, die Eindämmung aufrechtzuerhalten.

Denn es ist eine Geschichte über die Menschheit, die gefangen ist zwischen der Natur, die uns zu töten versucht, und der Technologie, die wir geschaffen haben und die ebenfalls uns zu töten scheint. Das fühlt sich sehr ähnlich an wie die Welt, in der ich lebe, und deshalb habe ich das Gefühl, dass es hier viel gibt, mit dem man sich wirklich auseinandersetzen muss.

Die erste "Alien: Earth"-Staffel hatte ein sehr offenes Ende, sodass es die Verlängerung für Fans wie mich eine äußerst erfreuliche Nachricht ist. Ich frage mich aber tatsächlich, wie lange die Xenomorphs organisch in die Haupthandlung eingebunden werden können.

Freut Ihr Euch, dass es eine zweite Season von "Alien: Earth" geben wird?

Quelle: Deadline

Weitere Film- und Serien-News

Mehr zum Thema

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here